Warum bin ich seit langer Zeit großer Aronia-Fan?
Es gibt hier viel zu sagen.
Vorab: es gibt KEIN ALLheilmittel, bzw. etwas, das alles heilt.
Ich tätige hier nur Aussagen zu Wirkungen, die auf entsprechenden Studien und Literatur basieren.
Bitte selbst informieren und eigenverantwortlich einsetzen!

Aronia melanocarpa – so der medizinische bzw. botanische (INCI-) Name – wächst als Rosengewächs wild in Amerika und war Indianermedizin, bis Ivan Mitschurin sie nach Russland gebracht hat, wo sie durch Zucht weiter verbessert und ertragsoptimiert wurde, so dass heute im wesentlichen zwei Sorten den Markt dominieren:
Nero und Viking.
Wobei die Sorte Nero sich immer weiter durchsetzt, da die Zucht natürlich ertragsoptimiert und für die Verarbeitung entsprechend gezüchtet worden ist.
Das ist übrigens NICHT gleichzusetzen mit einer genetischen Manipulation (auch da sind wirre Theorien unterwegs…).

Leider gibt es hier Dinge, die uns vorenthalten werden – warum, ist mir eigentlich unbegreiflich.
Alleine die Literaturlage ist eindeutig (a. wikipedia, was nicht wirklich ein alternativmedizinisch posotiv eingefärbtes Portal ist): Aronia hat eine sehr deutlich positive Wirkung auf unser Herz-Kreislaufsystem.

Gefäßaktive Wirkungen mit Langzeitfaktor

1. Antidiabetische Wirkungen im Rahmen eines metabolischen Syndroms, damit auch blutdrucksenkende Wirkungen (Verbesserung der Fließeigenschaften durch enthaltene Polyphenole und OPC)
Kann damit auch bei Gewichtsreduktion eingesetzt werden!
2. starke antioxidative Wirkungen (Antistressmittel. Das gilt vor allem für Muttersaft und dessen Kombinationen)
3. leistungssteigende und sauerstoffspendende Funktionen (durch enthaltene Catechine, aber auch Modulatoren wie Reveratrol, Quercetin, Chlorogensäure, Rutin, Lutein (je nach Produktkombi), Luteolin, Pektin und so weiter. Eben Anthocyane, Proanthocyanidine, Flavanole und verwandte Verbindungen, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann). Zugrunde liegend ist auch der Gehalt an Verbindungen, die man erst einmal gar nicht erwartet; Pycnogenol zum Beispiel.
4. Wirkungen gegen Strahlen, was sie auch zum Mittel der Wahl bei begleitender Chemo macht (!). damit sind chelatisierende und damit mineralausgleichende Wirkungen verbunden (Ausleitung radioaktiver Isotope), die bis heute nicht vollständig verstanden sind. (Bekannt zum Beispiel nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl)
5. ingesamt ein echtes Adaptogen, d.h. ausgleichend in die Yin- aber auch Yang-Richtung (TCM)
6. Wirkungen anhaltend für ca. 72 Stunden (erfahrungsmedizinisch; weiß man zum Beispiel von russischen Untersuchungen, Langzeitmärschen von Soldaten)
Auflistung unvollständig!

Mit all diesen Verbindungen schützt die Pflanze sich vor Umwelteinflüssen; dazu sind insbesondere in der Sowjetunion botanisch umfangreiche Untersuchungen und Anwenderstudien etwa in der russischen Armee gemacht worden – mit ‚interessantem‘ Ausgang für die Leistungsfähigkeit der Soldaten.

Aber der Reihe nach; ich möchte hier nicht kompliziert ausschweifend auf einzelne Verbindungen eingehen -. was sicherlich für Fans interessant werden würde.
Sondern ich mag die guten Effekte betonen, welche die Matrix mit sich bringt.
Die Effekte beschränklen sich nicht nur auf das Gefäßsystem, sondern wirken auf die Haut, die Augen, den Magen, den Darm, die Leber, die Nieren… und aufgrund der synergetischen Wirkung und dem Beinhalten primärer und sekundärer Pflanzenstoffe (primär wären zb. Vitamin C, E, Beta-Carotin und Folsäure) und Mineral- und Ballaststoffen (Kalium, Calcium, Eisen und Zink; seklundäre sind eben NICHT-Vitamine und keine im eigentlichen Sinn definiert essenzielle Pflanzenstoffe).
Für mich eine wirklich gute Grundversorgung.

Wirkverstärker

Insbesondere dem OPC – was in der Aroniabeere nicht extrahiert (und damit lösungsmittel- bzw. extraktionsmittelfrei ist!) werden wirkverstärkende effekte auf Vitamin A , C und E nachgesagt; das kängt auch mit der strukturellen Verwandtschaft der Inhaltsstoffe zusammen, die Elektronen übertragen können und die Strukturen der essenziellen Vitamine damit stärken bzw. stabilisieren oder auch regenerieren können.
Damit ist ein zusätzlicher Hebel für das so wichtige Vitamin C gegeben (dosisabhängige Wirkung!, nicht nur auf Ascormbinsäure, sondern auch auf Riboflavin=Vitamin B2).
Aronia ist also wichtig für jeden, der einen Vitamin-C-Bedarf hat.
Verarbeitung im Rahmen von Rohkostbedingungen (leichtes Erhitzen bzw. auch Pasteurisierung) führt zu leichten Veränderungen der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und einer Erhöhung des ORAC (gemessen via TE; dazu habe ich an anderer Stelle schon berichtet).
Dabei ist immens wichtig, in welcher Reihenfolge empfindliche Kräuter/Extrakte/Säfte zugesetzt werden und wie(viel).

Das hat besondere Aussagekraft in bezug auf die Hinweise von Linus Pauling, der vor 50+ Jahren schon der Meinung war, dass wir in einem ’subklinischen Skorbut‘ leben.
Das wird wiederum beliebig interessant wenn man die Wirkungen von Vitamin C denen von OPC gegenüberstellt.
Der Vorteil bei Aronia: hoch nährstoffdicht (zB. deutlich mehr als OPC, mehr sek. Pflanzenstoffe als in Holunderbeeren). Flüssig in Saftform (statt fest wie im OPC-Extrakt=Pulver.
Und: durch den hohen Gerbstoffanteil ist die Pflanze und damit auch die Beere nicht schädlingsanfällig.

Was kann die Aroniabeere noch?
COX-2- Hemmer: eine der Erklärungen, warum Aronia auch gegen Krebs eingesetzt wird.
Relevante Mengen an Cyanoverbindungen; das berührt das überaus spannende Thema Vitamin B17 und ‚Umpolung‘ (chemisch gesehen).
Selbst wikipedia schreibt dazu, dass kleine Mengen unbedenklich sind.
(das hängt übrigens auch mit Vitamin B12 zusammen!)
Aha.

Seltene aber wertvolle Zusatzinformationen

Hier möchte ich aber noch auf einige spezielle Details eingehen, die so weniger bekannt sind:
1. Aronia bildet mit wässrigen Verbindungen Kolloide. Das kann geschickt genutzt werden.
2. Der Zusatz von Kräutern und B-Vitaminen verbessert dir wirkung (nicht nur wegen der Flavonoide).
3. Fermentation verbessert zusätzlich die Wirkung
4. Bezüglich der Pflanze: auch die Blätter können genutzt werden
5. Aroniapräparate lassen sich auch für kosmetische Zwecke einsetzen (auch in der funktionalen Medizin, zb. bei der Wundheilung!).

Das alles setzt voraus, dass ein Grundwissen über den Einsatz vorhanden ist; so zum Beispiel sind Produkte mit Kräuterzusätzen niedriger zu dosieren (teils nur 20-30 ml!) als ein reiner Aroniasaft (bis zu 100 ml).
Auch ist zu beachten, dass aufgrund der immer kränkeren Gesellschaft nicht mehr empfohlen wird, Aronia auf nüchternen Magen zu konsumieren.
Aronia ist mit anderen Säften stufenlos mischbar – und sollte gerade bei Empfindlichen verdünnt werden (was andererseits auch die Wirkung lokal beeinflusst…).
Auch die Beeren enthalten zum Beispiel recht viel Pektin als flüssigen Ballaststoff – was diese besser verträglich macht als der reine Saft oder Extrakte.

Meine Empfehlung

Ich bin erklärter Fan insbesondere von Aronialand Österreich – aus ganz speziellen Gründen:
eine regionale nachhaltige und endverbraucherfreundliche pestizidfreie frische schonende Produktion von Aroniaprodukten mit denkbar breiter Palette mit bezahlbaren Preisen und einem beispiellos guten Service.
Was wünscht man sich noch mehr?
Die lokale Produktion involviert kurze Lieferwege, Frische und ausgeklügelten Mehrwert für alle Beteiligten (uch für Nicht-Aronia-Inhaltsstoffe woir Kräuter oder Kirschsaft.
Kein Import aus ich-weiß-nicht-woher.
Einfach nur Natur pur in Bio-Qualität: einfach anwendbar mit großer Wirkung.

Tipp: 36-Kräuter plus – auf www.aronialand.at
Eine konkurrenzlos gute und günstige Option.
Dazu gibt es noch einen Dauergutschein, der bei jeder Bestellung eingelöst werden kann und der nicht nur für dieses Produkt, sondern für alle Produkte auf aronialand.at gilt!
Fragen dazu beantworte ich gerne in der bekannten Aronia-fb-Gruppe (s. allgemeine Empfehlungen https://bruno-kugel.de/wp-admin/post.php?post=507&action=edit&classic-editor)

Denn das Thema ist viel zu ausufernd, um das in wenigen Sätzen zu beschreiben. Und viel zu wertvoll, denn: man sollte hier genau hinschauen!

Literatur (Auswahl):
1. https://www.aroniabeere.de/gesundheit/inhaltsstoffe/
2. https://www.spandidos-publications.com/10.3892/or.2012.1941 (Einsatz bei Krebs)
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0367326X11002838?via%3Dihub (Krebs)
3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29164127/ (Diabetes)
4. studien und Übersichten:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36431924/ (Übersicht weiterer Wirkungen anhand von Bestandteilen bzw,. konkreten Verbindungen und deren Wirkungen)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39184991/ (eNOS)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39614570/ (Fermentiertes)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39499790/ (Inflammation)
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40362797/ (Herz-Kreislauf)
5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31619015/ (Antiox.)
6. https://de.wikipedia.org/wiki/Apfelbeeren
https://en.wikipedia.org/wiki/Aronia

Wie jeder andere Mensch bin auch ich auf Unterstützung angewiesen. Auch bekomme ich immer wieder Anfragen zu Nahrungsergänzungen, Supplements und Adaptogenen, die wirklich funktionieren. Eigentlich 24/7.
D3, Omega3, Silizium, B3, und natürlich Silizium stehen vorne an.
Auch Fragen nach Adaptogenen werden immer lauter, zum Beispiel nach Aronia.

Dieser Beitrag hier hat seinen Hintergrund in folgendem Phänomen, das ich kurz schildern möchte.
Jedes – aber wirklich jedes – Interview und fast jeder Kontakt führt dazu, dass nachgefragt wird: was kann ich noch nehmen.
‚Wie lautet die Empfehlung‘?
Dazu möchte ich sagen: ich bin kein KI-Automat, der robotermäßig Empfehlungen raushaut.
Und ich finde es auch nicht gut, dass pauschal irgendwas empfohlen wird nach Leidlinienvorbild:
Problem –> Pille –> Lösung.

Das ist wider jede menschliche Natur. Und es ist auch aufgrund biochemischer Individualität gegen jede ‚medizinische‘ Erfahrung (Dosis, Kombination usw.).
Weil nicht jeder alles verträgt und gleich darauf reagiert, aber aus noch vielen weiteren Gründen.
Es ersetzt auch keine Beratung; sonst wäre ja alles super und alle wären gesund.
Aber das genaue Gegenteil ist der Fall: je mehr Nahrungsergänzungen es gibt, umso mehr werden die Menschen krank.
Zufall?

Sicherlich nicht.
Aber ich schweife ab.

Diejenigen, die EIGENVERANTWORTLICH Produkte einsetzen wollen, können das natürlich tun.
Der Gutscheincode (Dauergutschein) für alle Rilling-Produkte (www.rilling-healthcare.de) lautet:
vbpgbk001
Der Gutschein ist auch für www.vivobase.de gültig.
fb- und tg-Grupüpe zum Austausch vorhanden.

Der Gutscheincode (Dauergutschein) für alle Aroniaprodukte auf www.aronialand.at lautet:
DR.BK-10
Versand nach Deutschland zu deutschen Versandkonditionen möglich.
fb-Gruppe zum austausch vorhanden.

Für das Omega3 (und Kollagen sowie Mineralien sowie weiteres auf eqology.com) ist eine Registrierung als Kunde erforderlich.
Meine Nummer ist die 101033730
fb-Gruppe zum Austausch vorhanden (bitte erfragen); die Produkte sind allesamt erklärungsbedürftig.
Registrierte Kunden bekommen von mir Antworten auf möglichst alle Fragen, soweit ich sie beantworten kann.

Ich arbeite auch mit Transferfaktoren. Was das ist, wie man sie einsetzt und warum: bitte anschreiben. Das kann ich nicht hier zwischen Tür und Angel sagen.
Auch dafür ist eine Registrierung bei germany4life.com erforderlich (!); Nummer: 11262941.
Auch hier bin ich mit diversen Therapeuten in Kontakt, da die Produkte erklärungsbedürftig sind.
Antworten an registrierte Kunden: jederzeit und gerne.

Das alles sind nur Beispiele.
Wer mich also unterstützen möchte, kann das gerne in dieser Weise tun und sich selbst – aber auch mich – unterstützen.
Ich bin NICHT so unterwegs, dass ich Dauerempfehler werden möchte und irgendwann nur noch ‚Streit‘ habe mit Herstellern, Kunden usw.
WEIL: ich habe einen anderen Fokus.
Genau das wird anderswo ausgenutzt, gerade wenn ich darüber schreibe, heißt es: bestell doch bei XY.
Irgendwo halt. Weil Produkte ja eh gleich sind?

NEIN. Sind sie leider nicht.
Und meine kostenlose Beratung einzufordern, um dann anderswo zu bestellen und mich vielleicht nochmal zu konsultieren (und sich vielleicht noch hier zu beschweren) ist so, wie sich von Herrn Meier beraten zu lassen mit viel Zeit- und vielleicht Kostenaufwand und dann bei Herrn Schulze zu bestellen und ausschließlich dessen Material zu nutzen. Um sich dann bei Herrn Meier zu beschweren über den Service und die Waren von Herrn Schulze.
–> Ernsthaft: würde das jemand tun?

Oder sich im lokalen Bioladen ausführlich beraten zu lassen, um dann bei ama… zu bestellen. Oder noch besser: zum Schneiderladen um die Ecke gehen, um sich beraten zu lassen, um dann bei temu oder shein zu kaufen. Um dann festzustellen, dass die Qualität, der Service und die Nachhaltigkeit – also echte Werte – nicht nur fehlen, sondern mit Füßen getreten werden. Garantie und Sicherheitsstandards gerade bei Elektronikgeräten sind oftmals problematisch; gleiches gilt für die Entsorgung…

Auch kann man hier die Ware nicht mal eben umtauschen – weil der Preis im Verhältnis zu den Versandkosten und den Einfuhrzöllen ein echtes Hindernis darstellt.
Produkte können beim Versand beschädigt werden etc. pp.

Auch aus diesem Grund empfehle ich Produkte mit etablierten funktionierenden shops und vertrauenswürdigen Werten.
Wenn es irgendwie geht, national und regional.
Wenn das nicht geht – wie beim Omega3: dann wenigstens so, dass die Qualität und der Service stimmen und nofalls auch Kulanz eingeräumt wird.
Denn nur das schafft Vertrauen.

Noch ein Aspekt:
Ich hefle wirklich fast jedem und bin gutmütig, aber nicht dumm. Und blind auch nicht.
Unter anderem beobachte ich sehr genau, wie sich die ‚Suchenden‘ über die Jahre entwickeln. Daher entscheide ich, mit wem ich zusammenarbeiten darf.
Das würde ich übrigens auch jedem Kunden empfehlen, hier ganz genau hinzuschauen.
Das erspart beiden Seiten Probleme und ist Grundlage jeder ‚Bewerbung‘ oder ‚Empfehlung’als Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.
Davon unabhängig ist die emotionale Komponente.

Wer keine Empathie mag, darf anderswo kaufen. Und sich bitte auch anderswo beraten lassen.
Möge ihm dann diese ‚SEINE‘-Energie helfen.
Denn ich bin – um es zusammenzufassen – nicht der Sklave kostenloser Dauer-Dienstleistungen. Das wäre wirklich verrückt und würde niemandem einfallen.

Ein abschließender Satz:
Ich werde nicht reich durch meine Arbeit. Es erfordert sehr viel Idealismus, überhaupt dabeizubleiben.

Danke.

Aufgrund vieler Rückmeldungen, Erfahrungsberichten und dem Studium entsprechender Literatur ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme, was die Nierengesundheit angeht.
Das ist auch deshalb bedeutsam, weil die gesamte (traditionelle) Chinesische Medizin darauf ausgerichtet ist, die Nierengesundheit (Nieren-Qi) zu stärken und auszugleichen.
Hier hat sich Silizium als echtes Adaptogen erwiesen.
Warum?

Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass es ein Gleichgewicht zwischen Kieselsäuren und Siliziumdioxid gibt, das an die Anwesenheit von Wasser und mikrobielle Aktivitäten gebunden ist. Das hat unter anderem auch Guy E. Abraham beschrieben (2, in neuerer Zeit); eigentlich erstaunlich, denn Abraham war eher bekannt für seine Forschungen zum Thema Jod (eine weitere historische Verbindung findet sich in dem Buch von Prof. A. Kühn: die Kieselsäure (1926). Weitere Literatur findet sich unten bzw. in den dort zitierten Studienübersichten).

Dieses Gleichgewicht reguliert den Wasserhaushalt im Körper entscheidend mit und bestimmt die renale Exkretion oder auch die fäkale Exkretion, also ob die Kieselsäure über den Darm oder die Nieren ausgeschieden wird.
Dazu könnte ich Berge an Literatur anführen, was allerdings wenig Sinn macht. Denn jeder wird schon einmal erfahren haben, wie es ist, ganz dringend Pipi zu müssen, wenn er einen Brennnesseltee, einen Bambustee oder Ackerschachtelhalmtee getrunken hat; gleiches gilt für kolloidale Kieselsäureprodukte – hier vor allem in wässriger Form.
Darauf beruhen weitere erfahrungsmedizinische Analysen und Provokationsstudien zum ‚Ausschwemmen‘ von Toxinen, was tatsächlich einen ernsten Hintergrund hat.

Es ist also wichtig festzuhalten, dass diese Provokation den Nieren ‚Arbeit‘ gibt – in Form des ADH und der Aufkonzentrierung des Primärharns.
Dieser Prozess findet in den Nieren statt, hier vor allem den Nierenglomeruli.
ZU wenig trinken ist vor allem für ältere Menschen fatal; allerdings tun sich hier auch subtile Fragen auf: was ist eine gute Dosis? Kann ich meine Nieren damit ‚überladen‘?
Schwemme ich mit Kieselsäure zu viele Mineralien aus?
Wo liegen die Grenzen zwischen Wassertransport und Wasserbindung? Oder – anders gefragt: kann ich mit einer Kieselsäure auch Wasser in den Körper einlagern?
Und: wird auch nicht einiges fäkal ausgeschieden?

Das sind allesamt sehr komplexe Fragen, die nicht nur die Kieselsäurewirkung berühren, sondern auch die Cofaktoren. Und das kann tatsächlich beliebig komplex werden, weil nicht nur die Anzahl der Cofaktoren und ihre Synergie komplex sind, sondern auch deren individuelle Dosierung.
Beispielsweise wurde in den letzten Jahren gezeigt, dass eine Therapie von Silizium, Vitamin D3 und Ca einer Therapie von Vitamin D3 und Ca signifikant überlegen ist (allerdings waren die Studiendesigns und -zeiträume wie so oft viel zu kurz, 3). Dies alleine ist bedeutsam vor dem Hintergrund, dass immer noch nicht in der Praxis angekommen zu sein scheint, dass wir nicht 800 IE D3 täglich brauchen, sondern eher 7000-8000 IE (bezogen auf das, was im Körper ankommen soll, und NICHT was wir substituieren!).

Silizium als echter Regulator

Insgesamt tut sich also hier ein komplexes ‚Waagebalkenbild‘ auf, das der Kieselsäure die Bezeichnung ‚Feuerwehr‘ eingetragen hat.
Kieselsäure ist demnach nicht nur ein Wassertransporter, sondern auch ein Transporter für Calcium, für Mineralien und Spurenelemente, aber auch für Proteine (60%) und Fette (30%). Die frühen Untersuchungen von Hugo Schulz sind im wesentlichen bestätigt worden durch die Arbeiten von Carlisle, Birchall, Iler, Brinker und Scherer, Jugdaohsingh, Exley, Canham und anderen.
Die Grenze zwischen Transport und Bindung liegt bei etwa 120-150 ppm, vielleicht auch noch etwas darüber. Aber warum so unscharf?
Das liegt unter anderem an der biochemischen Individualität – und vor allem an der Nierenleistung, die ja hier vor allem Thema ist.
Das hat zu erheblichen Missverständnissen geführt wie etwa ‚ich habe noch nie Silizium supplementiert, habe aber einen zu hohen Wert. Wie kann das sein?‘

Dazu ist zu sagen: Auch eine Hyperkaliämie ist Zeichen einer schlechten Nierenfunktion, denn: ein ZU viel an Kalium im Blut bedeutet gerade bei schweren und konsumierenden Erkrankungen auch ein ZU wenig in den Zellen und eine Unterversorgung der Extrazellularmatrix, in der Kieselsäure eine buchstäblich grundlegende (Spül)Funktion erfüllt.
An anderer Stelle hatte ich schon auf die Regulation des Blutdrucks hingewiesen und die Rolle von Silizium im Transport von Wasser und Mineralien bzgl. Aquaporine (6), s. auch https://bruno-kugel.de/silizium-und-bluthochdruck-eine-epidemie/.

Ein weiterer Grund ist das komplexe Gleichgewicht oligomerer Kieselsäuren, die sowohl pH-abhängig als auch von der Anwesenheit von Mineralien abhängig ist. Das ist schon recht früh – etwa von Iler – beschrieben worden und später auch anhand von Kristallstrukturanalysen bestätigt worden; damit wurde bewiesen, dass mehrere Kieselsäuren nebeneinander existieren können und so eine regulierende Funktion ausüben. Das betrifft insbesondere die Wasserregulation lokal und demit den kolloidalen Zustand des gewebes in mikroskopischer Umgebung!
Das ist im weiteren dann auch ein Problem der Referenzierung, denn: wie will man das auf eine Gehalt beziehen, wenn man keine einzelne Substanz hat, auf die man sich beziehen kann?
150 ppm Orthokieselsäure ist nicht gleich 150 ppm Dikieselsäure – oder Trikieselsäure.
Das schein ein grundlegendes Thema gerade beim Silizium zu sein.

Ein mögliches Erklärungsmodell

Es scheint aber so zu sein, dass oberhalb von 200 ppm der Körper reguliert und Wasser sowie Kieselsäure vermehrt ausscheidet. Und das ist auch gut so, denn das befeuert den Stoffwechsel, die Mineralienausscheidung (mit der auch Toxine und endogene Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden), den Wasserhaushalt, die Befeuchtung der Nierentubuli, das ‚Training‘ der Enzymkaskaden – hier vor allem des RAAS-Systems und damit der Blutdruckregulation, die ja bekanntlich über die Blutmenge, also die Natrium’retention‘ in den Nieren erfolgt.
Das wiederum hängt mit der Eigenschaft von Natrium zusammen, mehr Wasser anzuziehen als das größere Kalium-Ion. Vielleicht auch deshalb ist die Evolution so gelaufen und Kalium ist das zweithäufigste Mineral in unserem Körper.
Und: die Natrium-Kalium-Pumpen sind Aquaporine, also Ionenpumpen, die unter ATP-Verbrauch die Ionengradienten aufrechterhalten. Wenig Energie à wenig ATP à wenig Kraft. Nicht nur für die Muskulatur, sondern auch wenig ‚Spannung‘ und ‚Potential‘.
Also wesentlich mehr als 200 ppm im Blut wird man unter normalen Umständen nicht finden.
Wenn, ist das als zunehmend pathologisches Zeichen zu sehen, ähnlich wie bei einer Hyperkaliämie.
Der Körper wird versuchen, sich dieses Überschusses zu entledigen: durch forcierte Diurese.
Diese kann passiv erfolgen, aber auch aktiv erfolgen.

Übrigens: kleine Moleküle werden eher renal ausgeschieden, während größere eher über den Darm ausgeschieden werden.
Ein sehr grobes Modell, was aber in der Biochemie und Physiologie, Pharmakologie und Toxikologie ein allgemein akzeprtierter Fakt ist.
Auch hier spielt wieder das Phänomen ‚Alterung‘ mit: bei ‚gealterten‘ Strukturen kann weniger Wasser festgehalten werden und wird schneller ausgeschieden, ohne relevante Organbereiche zu ’sehen‘.

In der Praxis ist deshalb oftmals zu beobachten, dass unter Siliziumsubstitution vermehrter Durst zu beobachten ist; gleichzeitig ist der Bedarf an Mineralien möglicherweise auch erhöht.
Das scheint nicht immer der Fall zu sein und ist ein dosisabhängiger Befund, der sich im Verlauf einer kontinuierlichen Substitution auch einregelt.

Bei verminderter Nierenleistung ist Vorsicht geboten, was die Kapazität und Geschwindigkeit der Ausscheidung angeht: bekanntlich regulieren Schilddrüsenhormone und Wachstumshormon die Aufnahme von Silizium (Holzer & Holzer, 2008 und dort zitierte Literatur); das ist einer der Gründe, warum wir eine derart weit verbreiteten subtilen Siliziummangel haben.

Manche Anwender berichten auch – gerade bei mineralienhaltigen Produkten – von Schwindel bis hin zu Übelkeit. Gerade dann, wenn sie zu wenig getrunken haben und eine größere Dosis auf einmal genommen haben.
Das kann dann auch die Nieren temporär belasten; hier kommt es auf das Produkt und die zeitnahe Flüssigkeitszufuhr an, wie sich das im weiteren Verlauf auswirkt.
Ich beschreibe das auch gerne mit dem Begriff Reizmittel‘, was schon früher von A. Kühn geprägt wurde, allerdings unter anderer Anwendungsform.
Die Reaktion auf diesen Reiz ist entscheidend; allerdings bestimmt auch die Dosis und die Art der Applikation (Si + X) die Wirkung.

Eine mehrfach beschriebene Wirkung (auch in der FB-gruppe zum Erfahrungsaustausch und der Erforschung von Wirkungen von Silizium als ‚Baustein des Lebens‘) ist die einer deutlichen Wirkung anfangs und dann einer Eingewöhnung mit nahezu ausschließlich positiven Wirkungen (nahezu, weil es eben manchmal nix tut. Negativwirkungen sind allerdings bei Einhaltung der empfohlenen Dosierungen nicht beschrieben worden).

Insbesondere auf einen Aspekt möchte ich noch eingehen.
So wurde berichtet, dass bei ‚schaumigem Urin‘ die ‚Schaumbildung‘ unter Si-substitution weniger wurde bis aufhörte.
Ein bemerkenswerter Befund in mehrfacher Hinsicht.
Zum einen ist es so, dass Silizium sich an Proteine und hier besonders Lipoproteine bindet (7) und diese auch zu regulieren vermag. Hier zeigt sich auch der Zusammenhang mit LDL, Cholesterin und einer Hyperlipoproteinämie, also einem zu viel an schlechten Blutfetten und zu viel Protein im Blut (weil dem Körper die Kraft fehlt, das entweder auszuscheiden oder zu verstoffwechseln).
Zum anderen ist es so, dass gerade im Zuge einer Siliziumzufuhr mehr Wasser im Körper zirkuliert und demzufolge der Körper besser Toxine ausschwemmen kann. Dazu können auch physiologisch vorkommende, aber in ihrer Menge überbordende Proteine und Peptide gehören.
dieser Prozess funktioniert langsam, aber kontinuierlich.

Ein weiterer Aspekt, der sehr gut als Erklärungsmodell dienen kann:
Siliziumdioxid und Kieselsäurepräparate werden als ‚anti-foaming agents‘ (in wechselnder Komposition, auch patentiert) eingesetzt. Die Funktion in unserem Körper als ‚Anti-schaum-mittel‘ ist daher mehr als gerechtfertigt.
Der genaue Wirkmechanismus ist nicht ganz genau verstanden, hängt aber gleichwohl von der inneren Oberfläche der Teilchen, ihrer Natur (polar/unpolar, ionisch oder nicht-ionisch) in passgenauer Wechselwirkung mit entsprechenden Lipoproteinen im Körper zusammen.
Hier kommt es tatsächlich auf molekulare Details UND auf Teilchengrößen an.

Wie viel Kieselsäure ist für die Nieren wirklich ‚gut‘?

Eine sehr wichtige Frage, die einer biochemischen Individualität unterliegt. Kieselsäurehaltige Mineralwässer alleine reichen hier nicht aus; diese haben übrigens ca. 120-150 ppm Kieselsäure mit einer sich schnell abspielenden ‚Kinetik‘: nach geschätzt 4-5 Stunden ist das meiste bereits wieder ausgeschieden; das zeigen Provokationsstudien (zb. 2a-c).
Im Zuge einer Substitution ist zwingend auf ausreichend Bewegung zu achten, damit das piezoelektrische und  System und das elektrophysiologische System Mensch die Verteilung gewährleisten kann.
Hier ist die Empfehlung der EFSA ausnahmsweise tatsächlich sinnvoll: Mengen bis 350 mg Kieselsäure täglich in kolloidaler Form sollten nicht überschritten werden (eigene Beobachtung, aber: KEIN IMPERATIV!!!).
Gemäß dem individuellen Bedarf kann die jeweils benötigte Kombination unterschiedlich ausfallen.

Es kann aber als gesichert gelten, dass eine Überladung des nichtlinear-selbstregulierenden Systems Mensch mit Kieselsäure aus natürlichen Quellen nahezu ausgeschlossen ist.
WENN eine Überladung stattfindet, ist diese fokal bedingt und an Stellen, wo eine kolloidale Alterung stattgefunden hat. Dies ist im allgemeinen für das System Nieren nach derzeitigem Stand ausgeschlossen, es sei denn, es wird VIEL zu wenig getrunken ODER es liegen schwerwiegende Erkrankungen der Nieren vor, die eine Aufkonzentration des Primärurins vermindern bis verhindern – in die ein oder andere Richtung (Anurie oder Polyurie bzw. Diabetes insipidus, um zwei diametrale Gegensätze zu nennen).

Apropos Diabetes: hier könnte Silizium auch dazu beitragen, den Zuckerstoffwechsel bei Diabetes mellitus Typ 2 auszugleichen (8).
Allgemein ist es nach Praxiserfahrung so, dass vor allem die Regulation von Ca:Mg, Na:K und damit auch von Phosphat im Blut über Kieselsäure gesteuert wird. Was kein wirklich überraschender Effekt ist, wenn man sich die Literatur genauer anschaut.
Zusätzlich scheint es so zu sein, dass hier – bei ausreichender Trinkmenge – auch pathogenreduzierende Eigenschaften der Kieselsäure wichtiger werden; entweder sie werden einfach ausgeschwemmt oder sie können nicht mehr an das Nierenepithel binden und Schäden verursachen (weil ganz einfach gesagt die Schleimhaut gestärkt wird). Das kann mechanisch, abe5r auch biochemisch geschehen (über Fibroblastenaktivierung, verbesserte Wasserspeicherung des Gewebes, endokrine Steuerungsmechanismen und neurologische Prozesse).
Bei verminderter Nierenleistung – hier vor allem weniger als 50-60 ml/min – muss die Substitution ggf. angepasst werden.

Allerdings wirft das alles viele weitere Fragen auf, die den Kieselsäurestoffwechsel in den Nieren  erforschen lassen wollen.
Das sind übrigens nur exemplarische Erklärungsmodelle; den kompletten Stoffwechsel hier erfassen zu wollen – inklusive zb. Kalium oder Vitamin C – ist illusorisch und wurde meines Wissens so noch nie unter dem Aspekt von Kieselsäure betrachtet.

Gleichwohl erscheint es höchst notwendig – angesichts der vielen biochemischen Wirkungen von kolloidaler Kieselsäure – das zu ändern und zumindest Thesen aufzustellen und diese durch entsprechende Studien zu verifizieren oder zu falsifizieren.

Das ist echte Wissenschaft und wird das Verständnis der so wichtigen, aber in Vergessenheit geratenen und für die biochemische Kommunikation so wichtigen Kieselsäure voranbringen.
EIN immer häufiger kursierendes Bild ist das folgende.
Es zeigt, dass Kieselsäure direkt mit Phosphat wechselwirkt und dass die Variation der Ca/Mg- Verhältnisse hier eine wesentliche Rolle spielen.
Dasselbe gilt für die Variation der Na/K-Verhältnisse.
Grüne Pfeile: beeinflusst sioch positiv/wirkt synergetisch
Rote Pfeile: beeinflusst sich negativ/wirkt antagonistisch
Diese Grafik ist keinesfalls komplett!
P.S.: Verwendung unter Nennung des Autors wäre nett.
Das ist ein Experiment. Mal ehen wo das landet.

 

Literatur

  1. Guy Abraham, The Importance of bioactive silicates in human health https://www.optimox.com/content/Iodine%20Research%20Resources/bioactive-silicates.pdf
    Neuer Link: https://web.archive.org/web/20230218054141/https://www.optimox.com/content/Iodine%20Research%20Resources/bioactive-silicates.pdf
  2. a) J.W. Dobbie, M.J.B. Smith; Urinary and serum silicon in normal and uraemic individuals; Ciba Foundation, Symposium 121: Silicon biochemistry (1986), 194ff.
    b) Magnusson C, Jugdaohsingh R, Hulthen L, Westerlund A, Powell JJ, Ransjö M. Urinary Excretion of Silicon in Men, Non-pregnant Women, and Pregnant Women: a Cross-sectional Study. Biol Trace Elem Res. 2020 Apr;194(2):321-327. doi: 10.1007/s12011-019-01785-5. Epub 2019 Jun 29. PMID: 31254248; PMCID: PMC7015958.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7015958/
    c)  Diss. Marian Waterstradt (2019; Resorption von Equisestum arvense-Zubereitungen – eine randomisierte aktiv kontrollierte Pilotstudie
  1. Rondanelli M, Faliva MA, Peroni G, Gasparri C, Perna S, Riva A, Petrangolini G, Tartara A. Silicon: A neglected micronutrient essential for bone health. Exp Biol Med (Maywood). 2021 Jul;246(13):1500-1511. doi: 10.1177/1535370221997072. Epub 2021 Mar 9. PMID: 33715532; PMCID: PMC8283247.
  2. Veugelers PJ, Ekwaru JP. A statistical error in the estimation of the recommended dietary allowance for vitamin D. Nutrients. 2014 Oct 20;6(10):4472-5. doi: 10.3390/nu6104472. PMID: 25333201; PMCID: PMC4210929.
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=silicic+acid+renal+failure&filter=pubt.clinicaltrial (abgerufen am 8. August 2024)
  4. a) Azad AK, Raihan T, Ahmed J, Hakim A, Emon TH and Chowdhury PA (2021). Human Aquaporins: Functional Diversity and Potential Roles in Infectious and Non-infectious Diseases. Front. Genet. 12:654865. doi: 10.3389/fgene.2021.654865.https://www.frontiersin.org/journals/genetics/articles/10.3389/fgene.2021.654865/full
    b) Garneau AP, Carpentier GA, Marcoux AA, Frenette-Cotton R, Simard CF, Rémus-Borel W, Caron L, Jacob-Wagner M, Noël M, Powell JJ, Bélanger R, Côté F, Isenring P. Aquaporins Mediate Silicon Transport in Humans. PLoS One. 2015 Aug 27;10(8):e0136149. doi: 10.1371/journal.pone.0136149. PMID: 26313002; PMCID: PMC4551902.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4551902/
  1. A.A. Chuiko, A.A. Pentyuk, and V.K. Pogorelyi, Enterosorbent Silics: Properties and Clinical Application in: H. Bergna, Colloidal Silica: Fundamentals and Applications, 177-186; hier besonders Tabellenübersichten.
  2. Hernández-Martín M, Bocanegra A, Redondo-Castillejo R, Macho-González A, Sánchez-Muniz FJ, Benedí J, Bastida S, García-Fernández RA, Garcimartín A, López-Oliva ME. Could Duodenal Molecular Mechanisms be Involved in the Hypocholesterolemic Effect of Silicon Used as Functional Ingredient in Late-Stage Type 2 Diabetes Mellitus? Mol Nutr Food Res. 2022 Dec;66(24):e2200104. doi: 10.1002/mnfr.202200104. Epub 2022 Oct 27. PMID: 36213967; PMCID: PMC10078384. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36213967/

 

Silizium und Cholesterin vs. Unverträglichkeit von Fetten im Zusammenhang mit Histaminose. Hier: besonders Silizium als Silicium Subtilis oder Pure oder Liquid.

Meine Beobachtungen dazu sind folgende.

Endprodukt des Aminosäurenstoffwechsels ist: Ammoniak NH3.
Ein kleines, stockbasisches und damit starkes Nucleophil, das allzu gerne Säuren neutralisiert.
Das bedeutet für die Leber: mehr Arbeit.
Bedeutet aber auch, dass Ammoniak als kleines sehr reaktives Molekül mit sehr vielem reagieren kann. Und wird. Deshalb bildet die Leber ja auch Harnstoff H2N(CO)NH2, der dann über Blut und Nieren ausgeschieden wird.
Geschieht das unvollständig, kann das bei Übersäuerung zu Gicht führen (Harnsäurekristallbildung, vorwiegend in Zehen- oder fingergrundgelenen wie Daumen und Zeigefinger/Großzeh. S. Podagra.). Physiologisch übrigens bei Vögeln (Harnausscheidung vie Harnsäure).
Durch Amin-Oxidation kann sich NO bilden, aber bei oxidativem Stress mittels OH-Radikale auchNO2 bzw. NOX, also N2O3, N2O4, N2O5 usw..
Da das auch bei bzw. in uns geschieht, kann das im wesentlichen nur die Leber regulieren.Kann sie das NICHT, wird vermehrt Cholesterin produziert – als Zellmembranmaterial und Hormongrundstoff sowie Ausgangsstoff für Gallensäuren, die Fette emulgieren können.
Ist aber die Kapazität der Leber sehr beschränkt UND die Geschwindigkeit der Gallenflüssigkeit reduziert, kann es zum Gallenstau kommen.
Bedeutet: die Geschwindigkeit des Gallenflusses wird reduziert und damit konzentriert sich der Gallensaft so sehr, dass manchmal das Lösllichkeitsprodukt überschritten wird.
Resultat bei zu viel Calcium im System bzw,. zu wenig Kraft um die Ca-Ionen- bzw. Gradienten zu regulieren: Gallensteine.

Bestehend aus Ca-Oxalat, Bilirubin, Cholesterin…

Das bedeutet aber auch für den enterohepatischen Kreislauf: zu viel Histamin im Darm – vor allem im Dünndarm.
Das wiederum hängt mit GABA (gamma-Aminobuttersäure), überhöhtem Stress (Histamin ist eigentlich ein Hormon!), einem schlechten Glutaminstoffwechsel (!), zu wenig Elektronen und einer schlechten Darmperistaltik zusammen. Oder einer schlecht regulierten (Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall, nervös bedingt. ‚Reizdarm‘.) Verdauung durch permanente nervöse ‚Vagusreizung‘.
Bei extremen Histaminosen bzw. dem von der Schulmedizin als MCAS bezeichteten Mastozytose/Mastzellaktivierungssyndrom sind die Mastzellen randvoll mit Histamin und jeder Impuls von außen kann die Mastzellen überfordern bzw. massiv Mengen an Histamin freisetzen.
Außerdem liegen die Nerven meist sehr blank. Weil B-Vitamine und deren Stoffwechsel desolat schlecht sind.
Oft sind auf Nachfrage bei den Betroffenen auch die Transaminasen oder Leberwerte allgemein erhöht.

Vor allem GOT Glutamat Oxalacetat Transaminase (ASAT Aspartat Aminotransferase) und GPT Glutamat-Pyruvat- Aminotransferase (ALAT, Alanin-Aminotransferase) und das Verhältnis zueinander sind hier diskutiert als Außmaß einer Leberschädigung oder einen regelrechten Funktion (de Ritis-Quotient ASAT/ALAT, hier nat sich wieder jemand verewigt. s. https://de.wikipedia.org/wiki/De-Ritis-Quotient .

Eng verbunden damit sind kurzkettige Fettsäuren, zb. vermindertes GABA= Gamma-Aminobuttersäure (Gegenspieler zu Glutamat!), Pantothensäure, aber auch B3, Omega3 und – zentral – Silizium als Kieselsäure.
Denn auch Kieselsäure kann zu einer Cholesterinsenkung beitragen, genau wie MCT (durch Anschieben des Fettsäurestoffwechsels/des ketogenen Stoffwechsels/Bildung kurzkettiger Fettsäuren zb. im Rahmen eines Fastens) oder auch einer Regulation der Omega3-Pfade (zb. Arachidonsäure/EPA bzw. im Rahmen des HS-Index nach Harris und Schacky).
Das berührt dann auch schon Wege dessen, wie man eine HIT – Histaminintoleranz – wieder regulieren bzw. reduzieren kann: natürliche Cholesterinsenker sind im Allgemeinen auch Histaminsenker.
Das berührt dann auch weitere – klinische – Parameter wie Homocystein (C4-Köper, ebenso wie GABA und , Lipoprotein (a) und LDL(-CHolesterin).

Das kann ich aber in einem kurzen Blogbeitrag unmöglich ganz abbilden.

Speziell zum Omega3:
Hier ist – neben der Tatsache, dass O(mega)3-Fettsäuren Cholesterin senken können und dass O3 ein Nahrungsmittel und keine NahrungsERGÄNZUNG ist… – die Beobachtung sehr interessant, dass die Qualität des gegebenen Omega3 die Verträglichkeit scheinbar enorm beeinflusst.
Minderwertige O3s und ranzige Öle verstärken Würgereiz und die Bereitschaft überhaupt Omega3 zuzuführen.
Manche merkien schlicht nicht, dass der Fettstoffwechsel am Boden ist UND sie ein schlechtes O3-Produkt haben.

Ein Doppelwumms der schlechten Art.

Diese überaus interessante Beobachtung hat ihre Erklärung in folgender einfacher Überlegung:
ein reines Omega3 hat geringe Totox-Werte und ist demzufolge elektronehnreich als auch ortho-molekular und enthält keine oder vernachlässigbar kleine Mengen Transfettsäuren, macht also in dieser Weise auch keine zusätzliche Arbeit für die Leber.
Auch nicht für die Galle. Auch nicht für den Dünndarm bzw. den enterohepatischen Kreislauf. Noch dazu werden fettlösliche Vitalstoffe besser verstoffwechselt – hier besonders Vitamin ADEK. Auch Q10 gehört dazu.
Man könnte sogar noch weiter gehen und sagen: mehr DHA ist mehr an antioxidativer Kraft – allerdings finde ich das etwas übers Ziel hinausgeschossen, weil das Verhältnis zählt.
Dazu ist auch bekannt, dass zb. Bacillus subtilis Histamin aktiv senken kann – via Aktivierung der Enzymwege, so dass Histamin sich erst gar nicht anreichern kann.
Damit erfolgt auch ein Hormonausgleich und eine Verminderung des Stresslevels.
Die Peristaltikanregung erfolgt also nicht nur durch Kieselsäure allein.
Kieselsäure an sich bindet sehr gerne an Amine bzw. auch Eiweiße.

Das bedeutet, es MUSS Einfluss auf den Aminosäurenstoffwechsel haben (Bindung an Proteine zu etwa 60%, bei Fetten zu ca. 30 %, s. ältere Literatur nach Hugo Schulz, a. Kühn, Butenandt usw.).

Eine komplette Auflistung würde hier den Rahmen sprengen; deshalb habe ich mal einoige Literaturstellen zu Bacillus subtilis und Histamin zusammengesucht und diese in den richtigen Fokus gerückt. Weil das sonst vermutlich in den ganzen Marketingsttrategien untergeht.
Bei alledem: wer sich nicht schont und seinen Stress reduziert, den werden die OH-Radikale früher oder später beschäftigen.

Das hat nicht nur H. Heine erkannt.

Tipp: mir haben Silicium Subtilis und ein wirklich gutes Omega3 mit Olivenöl und Lutein sehr gut weitergeholfen.
Gegebenenfalls macht ein Testen der Produkte mit einscheichend steigender Dosierung viel Sinn, um Unverträglichkeiten und Allergien zu minimieren.
Aber selbst bei heftigen Histaminosen scheint das ein tragfähiges Konzept zu sein, das wahlweise durch MSM in homöopathischer un/oder geringer Dosierung unterstützt werden kann.
Dabei macht es außerdem Sinn, Dosierungen und Kombinationen vorher kinesiologisch auszutesten.

Histamin (Abbauprodukt von Histidin) ist ein biogenes Amin, das ähnlich wie Tyramin (letzteres wird durch Decarboxylierung aus Tyrosin gebildet) hormonartige Funktionen hat.

Welche Rolle hat Silizium hier – und lässt sich das irgendwie belegen?
Welche Produkte wären hier geeignet für eine Histaminsenkung?

Erstmal: Histamin kommt nicht nur in Mastzellen, sondern auch in Epidermiszellen der Magenschleimhaut und in Nervenzellen vor.
Also überall dort, wo Proteinstoffwechsel stattfindet.

Das bedeutet ganz allgemein: wenn der Proteinstoffwechsel nicht komplett durch’organisiert‘ funktioniert, kann sich Histamin bilden. Das ist sicherlich zusätzlich über (Peptid?)hormone gesteuert bzw. diese sind darin involviert.
Fest steht auf jeden Fall: wir brauchen Histamin für die Regulation entzündlicher Prozesse.
Ohne geht’s nicht. Mit zu viel auch nicht…
Aber was ist ein gesunder Rahmen bzw. eine gesunde Bandbreite?
Wenn der Stoffwechsel schlecht funktioniert, kann das zu einer Ansammlung von Histamin – vor allem in den Mastzellen – kommen.

Mastzellen kommen im Bindegewebe vor (s. wikipedia, das man ausnahmsweise hier auch mal als Quelle angeben kann); bei entsprechenden Erkrankungen des Bindegewebes ist also oftmals auch eine Mastzellaktivierung beteiligt, um mit dem entzündlichen Prozess Krankheitserreger auszutreiben.
Das ist erstmal nichts Schlechtes, wenn die Entzündung nur vorübergehen ist und keine Dauerentzündung aufgrund zu hoher Lokalkonzentrationen von Histamin entsteht.
Auch allseits bekannt als das Mastzell-Aktivierungs-Syndrom.
Was aber tun, wenn sich zu viel Histamin angesammelt hat, weil der Körper zu schwach aufgestellt ist, das Histamin zu regulieren?
Was tun, wenn durch dieses ZU viel an Histamin eine chronisch-entzündliche Stoffwechsellage mit Schmerzen resultiert bzw. schon eingetreten ist?
Die schlüssige und naheliegende Antwort wäre: Histamin abbauen.

Marker: DAO (Diaminoxidase) und/oder HNMT (Histamin-N-Methyltransferase) – zwei Enzyme, die in den Nieren gebildet werden.
Also genau da, wo Silizium im Rahmen einer kolloidalen Supplementierung ‚durchspült‘.
Dafür gibt es mehrere Ansätze:
entzündungsarm essen (histaminarm), Vitalstoffe ‚auffüllen‘ (wobei das limitierende Kriterium ja oftmals schon im Magen beginnt – Histamin bildende Zellen sitzen auch in der Magenschleimhaut!

Die Funktionen von Silizium für den Magen sind hinreichend erforscht und unglaublich spannend; gleichzeitig aber auch hoffnungsvoll. Denn: Magensäure lässt sich ‚besser‘ bekommen. Mit: Kieselsäure.
Die weiteren sehr komplexen Zusammenhänge – der Magen ist SAUER und funktioniert anders als alle anderen Stoffwechselorgane des Körpers – sind an anderer Stelle genannt; deshalb kann das hier nicht im Detail ausgeführt werden.

Aber Silizium hat im Darm auch eine Funktion; die der Schleimhautstärkung und der Symbioselenkung.
Das bedeutet: auch histaminbildende Bakterien werden reguliert. Auf biochemischer, aber auch genetischer Ebene.
Die Histamintoleranz und ‚Spitzen‘ einer Überproduktion können reguliert werden auf ein normales Maß, das Symptome einer Dauerentzündung lindert oder manchmal auch ganz beseitigt.
Das heißt nicht unbedingt, dass man völlig gesund ist, aber man ist zumindest symptomfrei und kann sich somit einer deutlich besseren Lebensqualität freuen.

Die Funktion von Bacillus subtilis

Bacillus subtilis funktioniert hier als symbioselenkendes ‚Mittel‘ der enzymatischen Spaltung und des Abbaus von Histamin.
Das bezieht sich auf die Peristaltik der Mastzellen (die periodisch Histamin ausschütten), aber auch des biochemischen Abbaus im Lumen des Darms (Magens weniger, weil ein aktives Bacillus subtilis im Magen so nicht lebensfähig ist! Darin liegt zB. ein entscheidender Vorteil sporenbildender Probiotika).

Bei entsprechenden Kombipräparaten muss diese Synergie zwischen Silizium und den Bakterien unbedingt berücksichtigt werden. Denn: Symptome einer Histaminintoleranz HIT beinhalten nahezu IMMER eine komplexe Darmproblematik mit Multimorbidität, also zB. Bindegewebs- oder Nervenbeteiligung.
Das betrifft zum Beispiel auch das enterische Nervensystem und psychiatrische Symptome.
Insofern sind hier zusätzlich Mittel zu wählen, die Histamin abbauen können und die einen vollständigen zeitnahen Abbau der Proteine und der histaminhaltigen Speisen ermöglichen. Damit fällt man auch nicht gleich auf Null, was Histamin angeht.

Es gibt einige hoffnungsvolle Erfahrungsberichte insbesondere mit dem Silicium Subtilis von Rilling Healthcare.
Allerdings kann auch dieses Mittel nicht zaubern.
Sinnvolle Interventionen habe ich zB. auch mit einem Retard-Niacin (=Inositolhexaniacinat = No-Flush-Niacin. Meint alles dasselbe) gesehen – in geeigneter Kombination mit dem natürlichen ‚Antihistaminikum‘ Vitamin C (Verbindung zu psychiatrischen Therapiekonzepten – s. A. Hoffer); ein weiterer Kandidat sind schwefelhaltige Aminosäuren in entsprechender Form (zB. SAMe, NAC) bzw. eine geeignete Schwefelquelle.
Die kann auch aus MSM bestehen; ggf. sind weitere Konzepte mit einzubeziehen. Schwefel ist halt ein zweischneidiges Thema: einerseits brauchen wir das in Form von Glutathion als essenzielles Tripeptid; andererseits sind Thiole und Mercaptane auch nicht grundsätzlich ‚gesund‘.
Art und Dosis der Mittel in Kombination kann nicht vorhergesagt werden; dafür ist die biochemische Individualität zu unterschiedlich.

Was tun bei Vorliegen von Entgiftungsstörungen

Hier ist ein multimodaler Ansatz nach Symptomlage gefordert. Je nach Zustand des Organismus müssen dieser zuerst aufgebaut oder entsprechende Krankheitserreger aus dem Körper geschafft werden.
Das beinhaltet immer auch eine Verbesserung des Immunsystems, um entsprechende Stoffwechselleistungen erbringen zu können.

Dazu macht es nach meinem Verständnis Sinn, von der Quelle bis zur Mündung vorzugehen. Der Magen spielt hier für mich eine zentrale Rolle. Auch weil hier eine zentrale Station für die Auswirkung von Stress gegeben ist.

Achtung: Silizium kann – und wird irgendwann – den Bedarf anderer Vitalstoffe erhöhen. Demgegenüber steht eine Verbesserung der Integrität der Darmschleimhaut. Hier stellt sich nach den bisherigen Erfahrungen ein Gleichgewicht ein – was auch theoretisch Sinn macht. Langfristig darf eine Verbesserung erwartet werden – ggf. in Verbindung mit entsprechend individuell auszugestaltenden Therapiekonzepten.

Unverträglichkeitsreaktionen sind nicht notwendigerweise Allergien gleichzusetzen.
Eine Übersicht biogener Amine und entsprechender Gehalte findet sich etwa bei eucell.de.
Das Interessante: Fermentierte Lebensmittel wie Käse enthalten ziemlich viel davon.
Darin liegt das Problem – aber auch die Lösung.
Nämlich die Regulation des Mikrobioms.

Fazit
Es gibt viele Wege, einer Histaminose und damit einer HIT und einem Mastzellaktivierungssymndrom zu begegnen.
Wer das schafft, dem geht es nicht nur physisch, sondern auch psychisch besser.

Literatur (Auswahl):

1. https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin

2. Lee YC, Lin CS, Liu FL, Huang TC, Tsai YH. Degradation of histamine by Bacillus polymyxa isolated from salted fish products. J Food Drug Anal. 2015 Dec;23(4):836-844. doi: 10.1016/j.jfda.2015.02.003. Epub 2015 Mar 21. PMID: 28911502; PMCID: PMC9345454.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28911502/

3. Jeong Seon Eom 1, Bo Young Seo 1 and Hye Sun Choi 1*; Biogenic Amine Degradation by Bacillus Species Isolated from Traditional Fermented Soybean Food and Detection of Decarboxylase-Related Genes
https://www.jmb.or.kr/journal/view.html?doi=10.4014/jmb.1506.06006

4. OSEF KIMHI$ AND BORIS MAGASANIK, Genetic Basis of Histidine Degradation in Bacillus subtilis*
THE JOURNAL OF BIOLOGICAL CHEMISTRY, Vol. 245, No. 14, Issue of July 25, pp. 3545-3548, 1970.

5. Li, L., Ruan, L., Ji, A. et al. Biogenic amines analysis and microbial contribution in traditional fermented food of Douchi. Sci Rep 8, 12567 (2018). https://doi.org/10.1038/s41598-018-30456-z
https://www.nature.com/articles/s41598-018-30456-z

6. Pištěková, H., Jančová, P., Buňková, L. et al. Detection and relative quantification of amine oxidase gene (yobN) in Bacillus subtilis: application of real-time quantitative PCR. J Food Sci Technol 59, 909–916 (2022). https://doi.org/10.1007/s13197-021-05090-9

7. Yang, H.-J.; Zhang, T.; Yue, Y.; Jeong, S.-J.; Ryu, M.-S.; Wu, X.; Li, C.; Jeong, D.-Y.; Park, S. Protective Effect of Long-Term Fermented Soybeans with Abundant Bacillus subtilis on Glucose and Bone Metabolism and Memory Function in Ovariectomized Rats: Modulation of the Gut Microbiota. Foods 2023, 12, 2958. https://doi.org/10.3390/foods12152958
https://www.mdpi.com/2304-8158/12/15/2958

8. Butor, I.; Jančová, P.; Purevdorj, K.; Klementová, L.; Kluz, M.; Huňová, I.; Pištěková, H.; Buňka, F.; Buňková, L. Effect of Selected Factors Influencing Biogenic Amines Degradation by Bacillus subtilis Isolated from Food. Microorganisms 2023, 11, 1091. https://doi.org/10.3390/microorganisms11041091

9. K. Kauffmann, Der Histamin-Irrtum, Weg von Radikaldiäten und Verbotslisten – die Formel für ein gesundes Leben MIT Histamin, VAk-Verlag (2021).

10. A. Hoffer, A. W. Saul, W.B. Parsons, Niacin in der Behandlung, Aba Verlag (2018).
https://abaverlag.de/shop/produkt-anzeigen/niacin-in-der-behandlung/1676
https://bruno-kugel.de/vitamin-b3-das-wichtigste-b-vitamin/

11. https://www.eucell.de/ernaehrung/lebensmittellisten/biogene-amine/tyramin

 

Nattokinase, Bacillus subtilis, Silizium und seine Wirkungen auf das Blut.
Wie sind die Zusammenhänge?
Muss ich Nattokinase einsetzen und ein Bacillus subtliis oder ist das zu viel des Guten?
Diese und weitere Fragen sind – inklusive der Produkte – quasi in aller Munde.Das ist ein unglaublich spannendes Feld, das ich erst beginne zu verstehen. Weil es hier sehr viel Hintergrundwissen und Feinfühligkeit braucht.
Das wäre übrigens auch der Schlüssel, um das (kolloidale Silizium) i.v. einzusetzen (was vor bereits 100 Jahren auch gemacht wurde – mit erstaunlichen Ergebnissen!).
Die Lebensdauer eines Erys beträgt bekanntlich ca. 120 Tage.

So lange wäre eigentlich sinnvoll, eine Kur zu machen (von seiten eines Omega3, aber auch von seiten eines fettlöslichen Siliziumkolloids!).

Das ist auch auch Gründen anderer Vitalstoffe und deren Abbauprodukten empfehlenswert: Vitamin C, Zucker (HbA1c!), Omega3 (HS-Index bzw. Omega3-Analytik), Magnesium, Selen (!, wichtiger Synerget von Vitamin E und Omega3. Achtung; es gibt hier Unterschiede in den Halbwertszeiten organischer und anorganischer Formen!) und vermutlich noch einige mehr.
Was macht nun ausgerechnet die Kieselsäure so besonders?
Sie ist schneller unterwegs als alle anderen Mineralien/Spurenelemente, sie bindet an Oberflächen, verbessert dort die Biophotonenaktivität, ermöglicht bessere Grenzflächenaktivitäten – und damit den Blutstoffwechsel, verhindert ein Verklumpen einzelner Zellen, indem gerade Erythrozyten elastisch gehalten werden durch die Wasserregulation der Kieselsäure und das Aufrechterhalten von Protein-, Lipoprotein- und Zuckerstrukturen.
Für den Darm ist das vielfach beschrieben worden; allerdings gelten für das Blut ähnliche Gesetze.

Dabei sind die Gefäßwände strikt von den Blutzellen zu trennen.

Warum das so schwierig ist:
Ein ZU viel kann austrocknen; deswegen favorisiere ich u.a. kolloidale Formulierungen.
Bitte KEINE Selbstversuche mit irgendwelchen Kieselsäurepräparatinfusionen!!!
Kieselsäure wirkt aber noch weiter: es kann die Blutbildung anregen, den Eisenstoffwechsel verbessern, die Immunität fördern (Bildung, ‚Intelligenz‘ und Effektivität weißer Blutkörperchen) und auch die Blutgerinnung positiv beeinflussen (Verhindern des Verklebens einzelner Erythrozyten und damit Verhindern der klassischen Geldrollenbildung im Dunkelfeldmikroskop; dabei Gewährleistung einer gesunden Blutgerinnung innerhalb entsprechender ‚Leitplanken‘. Achtung, INR und ‚Quick‘ sind gegenläufig; auch das verwirrt etwas!).
Deshalb könnte es auch bei Blutkrebs seine Rolle ausüben; hier greift Si regulatorisch ein und verhindert eine Leukozytose und eine gesunde Bildung von Blutzellen ohne ‚Linksverschiebung‘ oder ‚Seneszenz‘.

Ein Bildchen spare ich mir mal; ich denke, da hat jeder die klassischen Dunkelfeldbilder vor Augen.

Teil 2
Thema Natto und Nattokinase.

Wie die allermeisten wissen, ist Natto fermentierte Sojabohne.
Dabei kommt es unter anderem auch auf Qualität der Bohnen an und auf die Genstabilität. Leider wurde Soja ziemlich verzüchtet bis genmanipuliert.
Es geht mir aber hier um etwas anderes: den Fermentationsprozess.
Es sind die Bakterien, die die Fermentation bestimmen.
Genau wie beim Bier – oder Wein – kommt es auf die Hefe an, die ihrerseits Bakterien beinhaltet.
Bei der Sojabohne ist das noch was Anderes.

Hier ist zB. das Heubakterium Bacillus subtilis natto (ein ‚Künstlername‘, genau wie die Nattokinase keine exakte Bezeichnung ist!) entscheidend. Neben den Bedingungen der Fermentierungsprozesse (Salzgehalt, genauer pH-Wert, Substratspezifität usw.), denn: Fermenation ist ein enzymatischer Prozess!

Das bedeutet, dass auch innerhalb des Natto – wenn man das selbst fermentiert – unterschiedliche Mengen der Nattokinase enthalten sind.
Es ist außerdem – logisch daraus abgeleitet – NICHT die Sojabohne, die hier entscheidend ist, sondern: das Bakterienspektrum (das wieder ein bestimmtes Enzymspektrum hat, welches zur Gärung beiträgt).
Das bedeutet auch:
Es gibt viele Dinge, die man fermentieren kann. Wenn Subtilisbakterien zugegen sind, wird mit einiger Sicherheit auch ein bestimmtes Spektrum an Serinproteasen gebildet, darunter auch Nattokinase.
Das bedeutet weiterhin: Auch Bacillus subtilis DSM21097 produziert Serinproteasen, darunter auch Nattokinase.
Der Clou an der Sache: auch Silizium wird im leicht sauren pH-Wert freigesetzt und kann damit als Unterstützer des Energiestoffwechsels der Bakterien die Fermentation günstig beinflussen.
Wie sehr, hängt auch von der Art des Fermentierten ab. Rote Bete oder Sauerkraut fermentiert anders als zB. Kimchi oder anderes Gemüse.
Man kann viel fermentieren und auch der Geschmack bzw. die Sensorik, das Aussehen und der Geruch sind je nach verwendetem Bakterienspektrum ANDERS.

Das sollte eigentlich klar sein.

‚Saures‘ Kraut ist übrigens kein Sauerkraut – meint: ein essigsauer eingelegtes Sauerkraut ist nicht fermentiert und kann weit unbekömmlicher sein als ein fermentiertes Sauerkraut. Das ist schon an der Konsistenz zu erkennen: saures Kraut ist meist noch faserig und außerdem meist deutlich saurer schmeckend als Sauerkraut (stellvertretend für andere Gemüse).

Jetzt noch ein weiterer Punkt als FAQ – aus aktuellem Anlass, weil ich sehr sehr viele Anfragen dazu bekomme:

Muss ich zusätzlich Nattokinase einnehmen, wenn ich einen Bacillus subtilis einnehme?

Antwort:
Nein, das ist nicht zwingend erforderlich.
1. weil das Enzymspektrum eines Subtilis sehr breitgefächert ist und Serinproteasen eine enzymfamilie darstellen, die eigentlich alle eine ziemlich hohe Potenz besitzen. Beispielsweise zählt hier auch Serrapeptase dazu (ebenfalls ein Künstlername!).
2. insbesondere bei Konsumenten von Blutverdünnern empfiehlt es sich, den INR (früher: Quick. Achtung, die sind numerisch gegenläufig…ein hoher Quick-Wert entspricht einem niedrigen INR!) zumindest anfangs engmaschiger kontrollieren zu lassen, BEVOR größere Mengen Nattokinase und Bacillus subtilis konsumiert werden.
Das hängt AUCH mit der Produktion von Vitamin K2 zusammen, die im Zuge der Fermentation ebenfalls in größeren Mengen entsteht.
K2 wirkt potentiell blutverdünnend und hämatokritregulierend.
Wenn jetzt aber obendrauf noch eine Nattokinase gegeben wird, die zusätzlich ‚lysiert‘ und damit Peptide abbaut (–> ‚Proteasen‘ bauen Eiweiße ab zu kleinmolekularen Aminosäuren!), kann das summative Effekte haben, die ZUVIEL verdünnen können und im Einzelfall zu Blutungen führen.

Das ist übrigens auch schon der Fall bei schlecht eingestellten Patienten mit Blutverdünnern. Ein bekanntes Problem zB. bei Diabetikern.

Fazit:
Ein Silicium Subtilis/Rilling (die Frage bezog sich sehr sehr oft darauf) kann hier regulativ wirken, denn: das Silizium darin wirkt nicht per se nur blutverdünnend und erythrozytenelastizitätsfördernd, sondern auch bei zu dünnem Blut eher in die andere Richtung: blutbildend, blutzellenvermehrend und damit sauerstoffverbessernd, aber gleichzeitig blut’verdickend‘, wenn das Blut zu dünn ist.
Das war der zweite Teil zum Thema Blut.

(ich hatte dazu in der Siliziumgruppe schon einmal geschrieben).

Noch was zum Thema Lumbrokinase.
Einigen Aussagen zufolge soll diese noch besser – effektiver, wirksamer, bioverfügbarer, aktiver (bitte hier die entsprechenden Vokabeln einfügen) sein.
Ob das WIRKLICH so ist, sei dahingestellt.
Ich möchte an der Stelle nur sagen: der Mensch und seine Immunität sowie dessen Stoffwechsel hat Grenzen.
Und: Bakterien produzieren Enzyme, sind also in meinen Augen wichtiger. Denn: sie nehmen aufgrund ihrer Symbiose mit uns dem menschlichen Stoffwechsel die Arbeit gewissermaßen ab.
Abgesehen davon ist die Bandbreite der Enzyme, die uns hoffentlich helfen können, von der Bandbreite ‚gesunder, guter‘ Bakterien abhängig. Am Anfang stehen also eher die hoher gestellten Bakterien und nicht die lysierenden Enzyme. Die können uns allerdings andererseits auch initial helfen, sind aber auch überdosierbar (meine persönliche Meinung!), wenn sie isoliert hochdosiert eingesetzt werden. Die Bandbreite an anwesenden guten Bakterien verhindert auch eine Überdosierung und im Fale von zB. Nattokinase eine Überreaktion in Richtung zu dünnes Blut.

Dieser Artikel wird noch erweitert werden.

Literatur (Auswahl):

1. Wirkung und SIcherheit von Lumbrokinase – eine Metaanalyse (2021)

2. Nattokinase als mögliches neues Allergen (Proteinallergiker aufgepasst!)

3. Struktur, Anwendung und Quellen von Nattokinase (2023)

4. Nattokinase und Serrapeptase im Tiermodell: Anwendung bei Alzheimer (2013)

5. Antivirale Wirkung von Si:

bzw.:
Antivirale Wirkung von Si bei 5 verschiedenen pathogenen Virenfamilien (2022)

6. Lysierende Wirkung von Nattokinse auf Sike-Proteine des C.-Virus

Tanikawa T, Kiba Y, Yu J, Hsu K, Chen S, Ishii A, Yokogawa T, Suzuki R, Inoue Y, Kitamura M. Degradative Effect of Nattokinase on Spike Protein of SARS-CoV-2. Molecules. 2022 Aug 24;27(17):5405. doi: 10.3390/molecules27175405. PMID: 36080170; PMCID: PMC9458005.

7. A. Kühn: Die Kieselsäure; ihre perorale, parenterale und perbronchiale Anwendung und Wirkung bei inneren Krankheiten insbesondere bei Tuberkulose, Arteriosklerose, rheumatischen Erkrankungen, Krebs usw. (F. Enke, 1926).

Um darüber zu schreiben, muss erst definiert werden, was ‚Omega3‘ überhaupt bedeutet.

Omega3-Fettsäuren sind klassifiziert – aus chemischer Sicht – als vom C-Atom der endständigen Methylgruppe der Fettsäuren aus gezählt in 3. Position befindliche Doppelbindungen OHNE nähere Definition der sonstigen Umgebung (gesättigt, ungesättigt, mehrfach ungesättigt, konjugiert, Transfettsäuren oder Doppelbindungen in cis- oder trans-Konfiguration bzw. entsprechender Isomere).
Dabei ist auch unberücksichtigt, ob es dabei um freie Fettsäuren geht oder um mit Glycerin oder anderen Alkoholen veresterte Fettsäuren. Gerade letzteres ist ein häufig übersehenes, aber wichtiges Detail.
Bilder dazu gibt es im Internet zuhauf; daher verzichte ich in diesem Blogbeitrag darauf.
Aber eigentlich sind genau diese Detailbetrachtungen entscheidend. Denn:
die Empfindlichkeit für Oxidationen dieser für uns so wichtigen Fettsäuren hängt an der ‚Verpackung‘ und der Lage der Doppelbindungen.
Je mehr Doppelbindungen vorhanden sind und je besser diese angegriffen werden können – von Oxidationsmitteln bzw. Elektronenräubern – umso eher werden die Öle sensorisch gesehen ranzig und biochemisch gesehen unbrauchbar bzw. verlieren ihre physiologische Funktion. Die für uns wichtigen Fettsäuren sind meist cis-Fettsäuren, während die trans-Fettsäuren oftmals richtigerweise als ‚böse‘ Fettsäuren bezeichnet werden.

Gleichermaßen werden die Omega6-Fettsäuren vielfach als schlecht bezeichnet, während Omega3-Fettsäuren als ‚gut‘ bezeichnet werden.
Dabei wird leider auch unterschlagen, dass zB. die alpha-Linolensäure viele Umwandlungsschritte benötigt, die wiederholt eine Kettenverlängerung und eine Desaturase (also eine Enzymaktivität) braucht, um den Grad der ungesättigten Fettsäuren einer EPA und DHA zu erreichen.
Es ist aber auch so, dass der Körper Substrate braucht in Form von Omega6-Fettsäuren, um daraus erst Omega3-Fettsäuren zu bauen. Das sorgt vielleicht erstmal zur Verwirrung, entbehrt aber nicht der Tatsache, dass Linolsäure gebraucht wird. Auch therapeutisch wird diese eingesetzt bei rheumatischen Beschwerden (s. zB. Nachtkerzenöl und Borretschöl).

Aber es soll hier ja um Omega3-Fettsäuren gehen.
Maßgebend dafür sind analytische Kriterien, wie sie anhand des HS-Index festgelegt worden sind.
das bedeutet:
-HS-Index (sollte idealerweise zweistellig sein; wünschenswert wäre ein Index >12. Toxische Nebenwirkungen konnten bisher nicht beobachtet werden; dadurch, dass Tests oftmals bedauerlicherweise falsch durchgeführt werden, ist das schon ein Problem, auch wenn Tests gemacht werden. Was auch zunehmend selten der Fall ist. Die Menschen wissen also nichts von ihrem Mangel…). Ein einmalig durchgeführter Test ermittelt außerdem nur einen momentanen Stand der Dinge und ist in Abständen zur Sicherheit idealerweise wiederholbar. Auch um nachzuweisen bzw. zu bestätigen, das und ob sich etwas tut bzw. getan hat.
-Verhältnis gesättigte zu ungesättigten Fettsäuren (wobei ungesättigte Fettsäuren auch Trans-Fettsäuren sein können!)
-Verhältnis gesättigter zu einfach ungesättigten und einfach ungesättigter zu mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Hier wird es meistens schon komplexer und komplizierter nachzuweisen, welche Fettsäuren eigentlich schädlicher sind bzw. ob sie im Körper durch eine entsprechend oxidative – elektronenarme – Stoffwechsellage erst gebildet werden.

Der letztgenannte Aspekt legt in einem ersten Impuls vielleicht nahe, MEHR Omega3 einzusetzen, um die Stoffwechsellage zu entspannen und eine antientzündliche Stoffwechsellage zu erreichen.
Aber: ist das wirklich so?
Schauen wir uns das einmal genauer an.
Auch anhand der Kategorisierung von den gängigen Fettsäuren, die zum Stoffwechsel des Omega3 beitragen.

Allgemein ist es so, dass Omega3-Fettsäuren zu einem besseren Verhältnis von Omega3:Omega6 beitragen. Dazu zählt auch die Alpha-Linolensäure, die nicht immer einen guten Namen hat.
ABER: sie kann die Funktionen von EPA und besonders DHA nie ersetzen (!). Außerdem ist die Konversionseffizienz von alpha-Linolensäure zum EPA schon schlecht und weiter zum DHA noch schlechter, so dass Alpha-Linolensäure eigentlich nur brauchbar ist als Grundstoff bzw. einer Art Lückenfüller für einen besseren Omega3:Omega6-Wert. Damit ist keine biologische Funktion von EPA, DHA oder anderen höher ungesättigten Fettsäuren möglich (ja, die gibt es auch noch…).

Linolsäure (18:2; gemeint ist hier mit 18 die Zahl der Kohlenstoffatome und 2 die Anzahl der Doppelbindungen – beide in cis-Konfiguration) ist deshalb auch ein Grundstoff für den Fettsäurestoffwechsel, weil daraus mehrfach ungesättigte Fettsäuren entweder enzymatisch oder anders biochemisch hergestellt werden können.
Allerdings ist Linolsäure eine Omega6-Fettsäure – wenn auch eine ‚gute‘, d.h. eine mit potentiell schmerzlindernder und entzündungshemmender Wirkung. Das soll nur eins der wenigen Beispiele sein, dass man nicht pauschal sagen kann ‚Omega6 ist durchweg schlecht‘.
Es ist eben nur ein Beweis dafür, dass der Stoffwechsel der Fettsäuren ein komplexer ist. Und dass diese Ausnahme die allgemeine Erkenntnis nicht infrage stellt, dass eine zu hohe Belastung mit Transfettsäuren und Omega6-Fettsäuren eine proentzündliche Stoffwechsellage unterhalten.

Alpha-Linolensäure (nicht zu verwechseln mit gamma-Linolensäure) ist die einfachste (18:3) Omega3-Fettsäure, die in zB. Leinöl enthalten ist. Alpha meint hier die Omega3-Fettsäure (während gamma die entsprechende Omega6-Fettsäure meint).

EPA Eicosapentaensäure ist im eigentlichen Sinne eine der beiden oft genannten bzw. auch gemeinten Omega3-Fettsäuren (20:5). Sie hat vor allem antioxidative entzündungshemmende Eigenschaften.
Sie kommt oft zusammen vor mit DHA.

DHA Docodahexaensäure ist die eigentlich interessantere, aber von allen Omega3 Fettsäuren empfindlichste Omega3-Fettsäure. Sie ist wie EPA auch licht, und tempertaturempfindlich und sollte gekühlt gelagert werden. Die Tatsache, dass sie vor allem in Kaltwasser-Fettfischen vorkommt, zeigt eindrucksvoll auf,. Das die Erwärmung der Weltmeere keine gute Basis für diese Fische darstellen und dass etwa Industrieabwässer schon deswegen toxisch werden können, weil die Temperatur der Gewässer verändert wird (!).

Welche Konsequenzen hat das für die Gewinnung und was ist noch diesbezüglich wichtig?

Je frischer der Fisch, umso gehaltvoller das Öl.
Diese einfache Formel wird leider oft nicht beherzigt. Durch längere Lagerung und unterbrochene Kühlketten entstehen so mehrere Qualitäten bzw. deutlich kategorisierbare Qualitätsunterschiede. Das ist ähnlich wie beim Olivenöl, wo es ebenfalls mehrere Qualitätsstufen gibt, die aufgrund ungeeigneter Erntezeitpunkte, langen Transportwegen und Verarbeitungssubunternehmertum basieren. Ein sehr sensibler Bereich, der Probleme aufwirft jenseits von der heute ‚üblichen‘ Belastung mit Schwermetallen wie Aluminium, Quecksilber, Cadmium, Mikroplastik & Weichmachern (alles unter 2 µm findet Eingang in die Nahrungskette!, ggf. auch: ‚Giftung‘ durch Glucuronsäure), Pestiziden (sind meist fettlöslich!), Medikamenten und vielen weiteren Toxizitätsquellen aus Schweröl, Verklappen von radioaktiven Substanzen und Farbstoffen aus der Textilindustrie. Die Liste ist sehr lang, hat aber auch vielfältige und genau so lange Listen mit Auswirkungen auf weiterhin in Fischen enthaltene Inhaltsstoffe, die uns eigentlich guttun sollten.

Das fängt eigentlich schon bei den Algen an: beispielsweise Hämatococcus pluvialis ist zB. eine Quelle für Astaxanthin – ein Vitamin A-Abkömmling, der nicht nur in dieser Alge vorkommt, sondern auch im Lachs und dem Gefieder des Flamingo.
dieses potente Antioxidans wird durch vorgenannte Toxine zunichte gemacht; kommen dann noch schlechte Lagerungsbedingungen des gewonnenen Algenöls dazu, kann das dazu führen, dass die Wirkung der eigentlich guten Inhaltsstoffe sich ins Gegenteil verkehrt oder zumindest die ‚gute Wirkung dahin ist. Das gilt im Übrigen auch für Studien, die damit durchgeführt werden; hier wäre maximale Sorgfalt anzuraten. Es entzieht sich selbstverständlich, meiner Kenntnis darüber – und ich möchte auch nicht pauschal alle Omega3-Produkte als schlecht darstellen oder Studien infrage stellen – das pauschal zu verurteilen. Aber die Benennung der Problematik bei der Handhabe der Öle gehört einfach dazu.

Interessanterweise sind alle der oben angeführten Toxinquellen bekannte Hormongifte, die auch bereitwillig mit Fetten und besonders DHA reagieren können, wobei DHA auch auf das Hormonsystem großen Einfluss hat.

Algen haben nichtsdestotrotz auch eine weitere bekannte Eigenschaft: ein hohes Detoxpotential.
Das ist nicht nur den zusätzlichen fettlöslichen Substanzen geschuldet. Die am Stoffwechsel teilnehmen, sondern das berührt eine weitere Eigenschaft meines Lieblingsspurenelements: die meisten Algen – insbesondere Kieselalgen – akkumulieren Kieselsäure. Diese Kieselsäure kann wie schon mehrfach betont auch an Proteine und Fette binden, so dass hier naturgemäß schon eine ‚Entgiftung‘ der Alge selbst stattfinden kann. Sofern sie Gelegenheit hat, Kieselsäure in löslicher Form zu akkumulieren.
Weiterhin sind Algen mit Bakterien verwandt; das hat wiederum mit dem Entstehungsprozess der Erde und einfachsten Lebensformen zu tun.

Empfehlenswert wäre für die Gewinnung von Algenöl also gleichfalls eine von der aluminiumhaltigen Atmosphäre weitgehend abgeschottete Wachstumsbedingung – was auch weitgehend erkannt wurde und realisiert wird (obwohl es im Mainstream bei weitem noch nicht angekommen ist. Aber das kennen wir ja schon von den Erlebnissen und Berichterstattungen der letzten 3 Jahre…).

Standards einzuführen, in denen ‚Grenzwerte‘ krebserregender Substanzen immer weiter hochgeschraubt werden, ist keine Lösung, sondern verlagert die Problematik in Bereiche der Ökologie, die wir mittel- und langfristig nicht mehr bewältigen können.
die düsteren Aussichten: ein globaler Exitus viele Pflanzen-, Insekten-, Tierarten und an der Spitze der Nahrungskette auch des Menschen. Die Frage ist, ob wir das wollen und das Ruder herumreißen.
Das ist kein optionales Szenario, an dem politisch nach Belieben herumgeflickt werden kann.
Die Zeit läuft. Nutzen wir sie? Haben wir die Bedeutung von Omega3 erkannt?

Ganz früher gab es Lachse in Rhein und Donau. Und vielleicht auch an Zuflüssen.
Fischessen war ein Armenessen; der Inbegriff des armen Menschen war der Fischer.
Weil es das im Überfluss gab. Und weil alles bio war und die Fische sauber (bio ist nur ein vom Menschen geschaffenes Konstrukt zur Fata Morgana des Sicher-Fühlens).
Und heute?
Durch intensives Leerfischen und Überfischen – viel mehr als wir brauchen – der Meere und Flüsse ist der Lachs vorübergehend vom Aussterben bedroht oder verschwand zumindest hierzulande von der Bildfläche…

Der nächste Aspekt, der bei Omega3 eine Betrachtung verdient ist wie schon betont die Verarbeitung. Das betrifft nicht nur die Öle an sich, sondern fängt schon auf See an: welcher Fisch, wann und wie gefangen, Kühlketten, Verwendung verschiedener Organe, Weitertransport, ggf. Verwendung als Vollspektrum-Öl (da gibt es auch genügend Missverständnisse), ggf. Erweiterung des Fettsäurenspektrums, Nutzung des Kompletten Fisches (oder wird nur die Leber verwendet?) und vieles weitere.
Von Fangzertifizierungen und Fanggebieten wird viel berichtet; wie dagegen die Praxis und das Einhalten der Vorgaben funktioniert, hängt von der Überprüfung ab und liegt in der Hand weniger Fangflotten, die meist in den Nordmeeren ihrem Geschäft nachgehen. Ob das wirklich nachhaltig ist, kann Ottonormalbürger gar nicht beurteilen.

Ein letzter Punkt den ich erwähnenswert finde: der Veresterungsgrad der Fettsäuren. Das spielt auch bei Omega3-Fettsäuren eine Rolle; also kurz gesagt: wie stark sind die Carbonsäuren an zB. Glycerin gebunden, wie hoch ist der Phosphatanteil/Phosphatidylcholin-Anteil, sind evtl. fettlösliche Kollagenanteile zusätzlich enthalten oder zugemischt werden (wobei der Definitionsspielraum für die Anteile des Kollagens denkbar groß ist. Dazu gehören bekanntlich auch fettlösliche Vitamine).

die Verarbeitung ist nicht immer negativ zu sehen, sondern auch im Sinne einer Aufkonzentrierung der guten und die Eliminierung der schlechten Bestandteile.
Zum Beispiel können die Knochen der Fische genutzt werden um ein hochwertiges Kollagen herzustellen, das eigentlich ein ‚Abfallprodukt‘ ist.
Auch die bereits angesprochene Erweiterung des Fettsäurespektrums ist möglich. Hierzu eignen sich verschiedene Öle, die aber hier nicht ausführlich besprochen werden können.
Ein Beispiel ist ein gutes Olivenöl (für das leider keine Health Claims existieren). Aber auch andere Polyphenole können nicht nur zum verbesserten Wirkspektrum beitragen, sondern auch die Haltbarkeit der Öle verlängern. Damit ist NICHT ein allenfalls sensorisch wirksames Citrus- oder Orangenöl gemeint.
Möge dieser Artikel so manchen Anwender zum Nachdenken bringen.

Über die Wirkung von Omega3 könnte ich separat ganze Seiten schreiben.
Das ist schon deswegen wichtig, weil die Entstehung des Lebens im Meer stattfand und Algen als Omega3-Lieferanten genau so eine wichtige Rolle gespielt haben wie das unscheinbare Silizium in Form löslicher Kieselsäure. Das wusste schon Prof. Hugo Schulz, aber auch Prof. Butenandt.
Es gehört für mich definitiv zu den Sachen, die absolut essenziell sind und nicht entbehrt werden können.

Lit.:
1. Zur Nomenklatur:
https://de.wikipedia.org/wiki/%CE%91-Linolens%C3%A4ure
2. https://www.nature.com/articles/s41893-020-0567-9
https://jnanobiotechnology.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12951-023-01830-5
3. Studienlage listet alleine 1075 Studien nach schulmedizinischen Kriterien (RCTs) zu den unterschiedlichsten Kriterien auf (abgerufen am 14.09.2023). Link: RCT-Studien zum Thema Omega3 – Fettsäuren
4. Synergie von Silizium und Olivenöl anhand von Studien, Inhaltsstoffanalysen und praxisnahen Überlegungen
5. Zur Testung und zum HS-Index 

Phytinsäure kennen vermutlich die meisten.
Was ist das eigentlich und wie sind die Zusammenhänge mit Silizium?
Was muss ich tun, um die Phytinsäure besser zu vertragen, damit nicht immer die Mineralien gebunden werden?
Solche Meinungen herrschen vor.

Dazu möchte ich einen kleinen Exkurs geben.

Phytinsäure ist nichts anderes als die phosphorylierte Version von Inositol.

Inositol ist seinerseits ein Cyclohexanhex-ol, also eine Art Zuckeralkohol. Oder wie ein Glycerin gebaut, nur halt aus sechs Kohlenstoffatomen bestehend und ebenfalls sechs OH-Gruppen, die maximale Wechselwirkung mit anderen Stoffen gewährleisten.

DESHALB ist Inositol auch ein second messenger und wurde früher als Vitamin bezeichnet. Heute ordnet man ihm eine Art Vitaminoidfunktion zu; also eine Transport- und Botenfunktion.

Jetzt zu der Phytinsäure.
Phosphat kann mit Inositol reagieren, und zwar bis zu sechs Mal.
Dabei bildet sich ein Phosphatspeicher am Inositol, der abhängig von der Phosphatsättigung unterschiedliche Eigenschaften hat: biochemisch, regulatorisch, bzgl. des Ca-Haushaltes uvm.
Also hat das damit auch Einfluss auf den Mineralienhaushalt, die Muskelfunktion etc.pp.
Deshalb wird Inositol auch als Myo-Inositol bezeichnet. Weil es eben auch auf den Muskelstoffwechsle erheblichen Einfluss hat.
Auch das macht es zu einer beliebten Nahrungsergänzung.
Die funktionalisierte Version definiert es als Transporter nicht nur für Phosphat, sondern auch für alle Stoffe, die Phosphat mögen; Ca wurde schon genannt. Aber auch Eisen hat hier erheblichen Einfluss; schon deswegen, weil Eisenphosphate normalerweise ziemlich unlöslich sind.
Die Möglichkeit der Sättigung von phosphathaltigen Strukturen mit Kieselsäure und deren wechselseitiger Austausch lassen hier viele Möglichkeiten einer interessanten Interaktion offen und damit auch eine möglicherweise entscheidende Auswirkung auf die Bildung und Menge von Phytinsäuren.
So wäre der negative Einfluss einer Überladung mit Phosphat aufgrund von Überdüngung zu minimieren durch einfache Zugabe von Kieselsäure zu einem guten Dünger. Das gilt für Pflanzen, aber auch bei Tieren und Menschen könnten damit Nahrungsmittelunverträglichkeiten minimiert werden. Die Wirkung ist vermutlich jeweils sehr individuell, weil die Stoffwechselpfade jeweils sehr unterschiedlich sein können und außerdem ernährungsabhängig sind.

Ein schönes Beispiel für epigenetische Beeinflussung durch Variation der Umweltbedingungen.

alleine diese wenigen Überlegungen bieten unglaubliches Potenzial.

Das ist im Übrigen nicht nur biochemisch möglich, sondern auch über den Austausch mit weiteren phosphathaltigen Strukturen auf recht unübersichtlich genetischer Ebene; hier spielen alle Strukturen eine Rolle, die phosphathaltig sind.
Angefangen beim ATP, aber auch beim cAMP als second messenger (das eine enge Verbindung zum Silizium aufweist!), aber auch zu phosphathaltigen Nukleobasen(bestandteilen), der RNA-Familie sowie der DNA.
Schon Iler und Voronkov (und in zeitlicher Folge weitere Wissenschaftler) konnten zeigen, dass phosphathaltige Strukturen der DNA mit Kieselsäure gesättigt werden können.
Wobei man in vitro-Versuche von denen in vivo dringend unterscheiden muss!
Die Regulationsprozesse hier sind weitgehend unbekannt; man weiß lediglich, dass die Sättigung bis ca. 5% betragen kann – in bezug auf die DNA.
Bei anderen Vitalstoffen und körpereigenen Strukturen wie Kollagen sind die Mengen nicht bekannt.
Die weitreichenden Auswirkungen dieser Feststellung ist noch gar nicht vollumfänglich erfasst; auch ist das Thema Lektine nur ein Beispiel für die Funktionalisierungsmöglichkeiten.
Ein weiteres ist zB. der Phytylrest im Chlorophyll.

Das lässt ohne weiteres den Schluss zu, dass Pflanzen Kieselsäure als ‚Dünger‘ brauchen, um zu wachsen. Das ist offenbar verlernt oder gewaltsam aus den Köpfen der meisten Menschen verdrängt worden.

Ein weiteres Detail in bezug auf Inositol ist die recht überrschende (?) Erkenntnis, dass es eine wichtige Rolle spielt in der Fruchtbarkeit von Eizellen und Sperma.
Eine vielleicht nicht zu unterschätzende klitzekleine und relativ neue Erkenntnis, die sich auch auf Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane erstreckt, also etwa PCO, Prostataprobleme oder allgemein Keimdrüsen.

Fazit
MIr ist zunehmend unverständlich, warum man die wertvolle Synergie von Vitalstoffen eher verteufelt als einzugestehen, dass wir mit damit oftmals mehr oder überhaupt erst mehr erreichen können als mit der ‚Goldstandardmedizin‘, die bisher allenfals symptomatische Erfolge in der Akutmedizin gebracht hat.

Literatur (Auswahl):
1. Akruti Shah, Shubhra Ganguli, Jayraj Sen and Rashna Bhandari; J. Indian Inst. Sci., VOL 97:1, 23–40 (March 2017).
https://files.core.ac.uk./pdf/4786/191374581.pdf .
2. Regulation of plant biotic interactions and abiotic stress responses by inositol polyphosphates (Review).
Esther Riemer, Naga Jyothi Pullagurla, Ranjana Yadav, Priyanshi Rana, Henning J. Jessen, Marília Kamleitner,
Gabriel Schaaf and Debabrata Laha; Front. Plant Sci., 11 August 2022
Sec. Plant Pathogen Interactions Volume 13 – 2022 | https://doi.org/10.3389/fpls.2022.944515 .
3. Tu-Sekine, B.; Kim, S.F. The Inositol Phosphate System—A Coordinator of Metabolic Adaptability.
Int. J. Mol. Sci. 2022, 23, 6747. https://doi.org/10.3390/ijms23126747 .
4. Vucenik, I. Bioactivity of Inositol Phosphates. Molecules 2021, 26, 5042. https://doi.org/10.3390/molecules26165042 .
5. Marco M. Tsui and John D. York; Adv Enzyme Regul. 2010 ; 50(1): 324–337. https://europepmc.org/article/MED/20006638 .
6. R. K. Iler, The Chemistry of Silica, Wiley 1979.
M.G. Voronkov, Silizium und Leben (übersetzt von K. Rühlmann), re-ed. de Gruyter, 2022.
7. B. Alonso; E. Belamie, From nano-to micro-particles of polysaccharide-silica composites through self-assembly and sol-gel processes in:
Biocompatible Hybrid Oxide Nanoparticles for Human Health, 86-104 (2019).

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780128158753000060?via%3Dihub .

8. Scaglione M, Leone MC, Mugavero M. The multiple roles of inositol in fertility and newborn outcomes. Acta Biomed. 2022 Dec 16;93(6):e2022344. doi: 10.23750/abm.v93i6.13788. PMID: 36533741; PMCID: PMC9828912.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36533741/
9. Gambioli R, Forte G, Buzzaccarini G, Unfer V, Laganà AS. Myo-Inositol as a Key Supporter of Fertility and Physiological Gestation. Pharmaceuticals (Basel). 2021 May 25;14(6):504. doi: 10.3390/ph14060504. PMID: 34070701; PMCID: PMC8227031.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34070701/

Ich werde immer häufiger danach gefragt; deshalb hier mal ein kurzer Beitrag, der im Lauf der Zeit ganz sicher noch erweitert werden wird.
Einmal ist es das vierthäufigste Element der Erdkruste.
Warum ist ein Mangel so häufig, vor allem bei Frauen?
Und wie funktioniert der Stoffwechsel von Eisen überhaupt?
Ist eine orale Substitution sinnvoll oder kann sie auch schaden?
Was ist mit Infusionen?

Die Antworten auf viele Fragen

Zunächst müsste man sich die Funktion von Eisen anschauen, den Ort der ‚Bioverfügbarmachung‘ und den der Aufnahme und Speicherung sowie der Verteilung im Körper.
Es gibt bereits gute webseiten und Zusammenfassungen, die ich hier NICHT wiederholen werde.
Allerdings hat Eisen einige Features, die durchaus nähere Betrachtung verdienen und so einiges erklären.
Erstmal ist Eisen eher in tierischen Lebensmitteln. Ja, wirklich?
Es gibt viele Pflanzen, die ebenfalls sehr eisenreich sind.
Nicht nur Spinat, sondern auch grünes Gemüse, Braunhirse und Papayablatt sowie einige Wurzelgemüse wie Rote Bete.

Abhängig von der Matrix wirken Eisen(II) = Ferro-Verbindungen als Reduktionsmittel; Eisen(III) = Ferri-Verbindungen als Oxidationsmittel.
Zudem kann Eisen (III) ‚kolloidal altern‘ (s. Siliziumbeiträge) und wird als Oxid zunehmend unlöslich. Rost eben.
Speicher liegen vor allem in der Leber. (Man könnte also auch sagen, dass die Leber ‚rosten‘ kann).
Das lässt erahnen, dass nicht die Menge des Eisens ausschlaggebend ist, sondern der Stresszustand des Körpers.
Gemäß den Erklärungen, die zB. Dr. K. Probst geliefert hat, brauchen wir einen reduktiv-basischen Zustand
a) der Zellen,
b) der Zellzwischenräume (ECM, s. Pischinger Raum) und der Gefäßflüssigkeiten.
Das kann beschrieben werden mittels der Nernstschen Gleichung.
Die näheren Ausführungen lasse ich mal noch für ein späteres Buch oder Kapitel.

Die Aufnahme ist begrenzt durch die Magenfunktion, hier vor allem die Magensäure und Pepsin: eine genügend gute Funktion der Protonenpumpen ist erforderlich, um Eisen in den zweiwertigen Zustand zu bekommen.
Eine salzsaure Lösung ist quietschgrün, bedingt durch das zweiwertige Eisen, das in diesem Milieu absolut löslich ist.
Haben wir zu wenig Magensäure, funktioniert dieser einfache Prozess nicht und es wird potentiell weniger aufgenommen, da auch weniger löslich ist. Die Magensäure hat nämlich auch die Aufgabe, das Eisen aus den gebundenen Strukturen zu lösen – mittels der Kooperation mit Enzymen.
Außerdem sollte die Magensäure immer im Gleichgewicht mit der Magenschleimproduktion stehen.
Oder anders gesagt: es ist ein Gleichgewicht zwischen Säure, Magenschleim und Enzymen erforderlich für eine gute Verdauung und einen guten Eisenstoffwechsel.
Auch Vitamin C hält Eisen im zweiwertigen Zustand, ist aber selbst meist sauer – in Form der Ascorbinsäure deutlich saurer als in natürlicher Form (zB. Hagebutten, Sanddorn…).
Die Aufnahme findet im proximalen Dünndarm statt.
Hier muss vor allem die Bauchspeicheldrüse Hochleistung erbringen, denn sie ist verantwortlich für den Puffer, der die Magensäure neutralisiert und in den schwach basischen pH bringt, demit die Pankreasenzame – Lipase, Amylase, Trypsin etc. – optimal funktionieren können.

Fehlt diese Pufferkapazität, entgleist der pH und weder genug Magensäure kann produziert werden (über Protonenpumpen, die ihrerseits ATP-abhängig sind und damit auch siliziumabhängig!), aber auch die Neutralisierung der Magensäure funktioniert nicht mehr.
Das zeigt sich in der Praxis so, dass saure Speisen auf den Magen schlagen. Nicht nur weil die Magenschleimhaut schlecht aufgestellt ist, sondern weil auch potenzielle Pathogene wie Helicobacter zunehmend leichtes Spiel haben.

Ein weitere Aspekt ist aber viel interessanter: durch die fehlende antioxidative Kapazität im Körper findet eine Oxidation von Eisen(II) zu Eisen(III) statt und die sogenannte Fenton-Reaktion unter Beteiligung von OH-Radikalen setzt ein.
Damit gerät das System insgesamt aus dem Gleichgewicht und das Eisen landet in der Leber, wo es potenziell Schaden anrichten kann. zB-. Eisenspeichererkrankungen wie Hämochromatose sind die Folge. Oder in einfach: die Leber ‚rostet‘.

Dazu kommt, dass andere dreiwertige Ionen um das Eisen konkurrieren – allen voran: Aluminium aufgrund der Häufigkeit der Aufnahme.
Al an sich ist oxidierend und ein zusätzlicher Elektronenräuber (Träger eines Superoixidanion-Radikals).
Aluminium setzt sich leider u.a. an Positonen im Ferritin, die nur schwer wieder zu entfernen sind.
Eine Lösung wäre, den oxidativen Stress zu minimieren mittels einer Siliziumsubstitution in der richtigen Menge und löslicher Form.

Die Betrachtung dieses Phänomens aus der Chemie ist überaus interessant: es gibt ‚Butterfly‘-Verbindungen, die wahlweise echte Oxo-Verbindungen sind – wie etwa in Fe4O2-Clustern, aber auch OH-Gruppen sind hier möglich.
Das erklärt die quellende Eigenschaft, die der Korrosion von Eisen zugrundeliegt. Korrosion braucht Wasser.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das in unserem Körper anders wäre.
Damit ist aber auch klar, dass Eisen in der falschen Oxidationsstufe ein Wasserräuber ist. (Silizium hingegen ist ein Wasserspender bzw. Wassergeber)

Methämoglobin – Ein großes Thema
Ein riesengroßes und unverstandenes Thema ist die Bildung von Methämoglobin, also oxidiertes Hämoglobin.
In diesem Zustand verliert Hämoglobin die Fähig,keit, nennenswerte mengen an Sauerstoff zu speichern, was zu akutem Sauerstoffmangel führt. Unmittelbar direkt betroffen davon ist das Herz: messbar an der Sausretoffsättigung voia Partialdruck.
Normal sind hier Werte über 97%, optimal besser.
Sinkt die Sauerstoffsättigung, verliert der Körper an Stoffwechselleistung, Körpertemperatur und es folgen wie gesagt Herzprobleme und nachfolgend Verwirrungszustände, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung.
Dann ist dringender Handlungsbedarf gegeben (Gabe von Sauerstoff nasal oder je nach Zustand weitere intensivmedizinische Maßnahmen).
Aber wir wollen uns hier auf Pävention konzentrieren; das erscheint mir vor dem Hintergrund möglicher Komplikationen und weit verbreiteter Eisenmängel angebracht.

Weitere Elemente, die mit Eisen konkurrieren

Eisen hängt mit weiteren Spurenelementen wie Kupfer und Zink zusamen, mit denen es dosisabhängige Synergien, aber auch Antagonismen hat.
Es ist lebensnotweniger Bestandteil von Hämoglobin, Bilirubin, Hämosiderin usw.; wir brauchen nicht nur ausreichende Mengen, sondren auch vor allem funktionierende lokale Ökosysteme und funktionierende Enzyme, um Eisen transportieren zu können.
Denn Eisen hat noch weitere Funktionen, zB. steht es in engem Zusammenhang mit der Schilddrüse und entsprechenden Peroxidasen.
Auch hat es mit Magnesium enge Verboindungen, denn Hämoglobin und Chlorophyll besitzen den gleichen Grundkörper.
Weiterhin gibt es Synergien/Konkurrenzen mit freiem Magnesium (zweiwertig gegen zweiwertiges Eisen) und Chrom (3wertig gegen 3wertiges Eisen, ggf. auch im Zusammenspiel mit dem deutlich häufigeren Aluminium. Dazu gibt es wenig bis keine Literatur; außer dem Vergleich der Ionen und Kovalenzradien, die ich aber hier nicht aufführen möchte. Bitte die Lehrbücher der Chemie dazu lesen).
Hier ist noch eine ganze Menge unverstanden, um ein wirklich gutes Produkt oder eine Naturstoffmischung so zu kreieren, um den Eisenstoffwechsel besser zu machen.
Weiterhin ist Zink und Eisen im Körper die Basis für schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein, aber auch anorganische und ‚organische‘ Formen sind speicher (so genannte Eisensulfid-Nanocluster. Dasselbe bzw. Ähnliches gilt für Zink und Kupfer).

Fazit

Der Eisenstoffwechsel ist überaus komplex und hängt nicht von der zugeführten Menge, sondern eher den lokalen Umweltbedingungen im Körper ab.
Die wichtigsten Synergeten liegen recht nahe beieinander: Silizium und Vitamin C.
Das ist auch deswegen so, weil die sog. Prolylhydroxylase von Silizium, Vitamin C und eben Eisen abhängt. Und weil Frauen hier leider im Nachteil sind, da sie einen erhöhten Eisenbedarf haben (nicht nur in Schwangerschaft und Stillzeit oder während der Periode), sondern auch bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Endometriose oder Blutungen anderer Genese. Das betrifft übrigens auch die Herren der Schöpfung., wenngleich seltener (zb. Darmblutungen und blutende Magengeschwüre)
Das wirft weitere Fragen auf – Fragen, die nach Antworten verlangen.
Denn anämische Stoffwechsellagen braucht niemand. Oder ein PMS aufgrund eines Eisenmangels und entgleister Hormonstoffwechsellagen.

Literatur (Auswahl):
1. http://www.vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Eisen/
2. http://www.vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Eisen/Lebensmittel.html
3. https://www.eesom.com/ernaehrung-stoffwechsel/ernaehrung/nahrungsbestandteile/spurenelemente/eisen/
4. Beitrag in Orthomolekulare Therapie: hypoallergen! von Dr. P.H Volkmann, vbn-Verlag, 2006.
5. R.K. Iler; The Chemistry of Silica, Wiley, 1979.
6. als Kontrastexperiment: https://de.wikipedia.org/wiki/Eisen-Stoffwechsel

Ich habe mich dazu entschieden, einige meiner Mindmaps als Impuls zu veröffentlichen, um einige wirklich fundamentale Erkenntnisse über Mikronährstoffe – alleine oder im Verbund – zu verdeutilchen.
Das ist eine sehr konzentrierte Zuammenfassung der wichtigsten Verbindunge, für die ich auch jede Menge Literatur im Hintergrund horte.
Weitergabe bzw. Verwendung nur unter Nennen der Quelle ausdrücklich erlaubt.
Danke!

-wird weiter ergänzt-

Silizium WirkungenMagnesiumSi-Magnesiumgruppe_Wichtigkeit und generelle Substitution-23

Magnesium

Silizium Wirkungen