Aufgrund vieler Rückmeldungen, Erfahrungsberichten und dem Studium entsprechender Literatur ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme, was die Nierengesundheit angeht.
Das ist auch deshalb bedeutsam, weil die gesamte (traditionelle) Chinesische Medizin darauf ausgerichtet ist, die Nierengesundheit (Nieren-Qi) zu stärken und auszugleichen.
Hier hat sich Silizium als echtes Adaptogen erwiesen.
Warum?

Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass es ein Gleichgewicht zwischen Kieselsäuren und Siliziumdioxid gibt, das an die Anwesenheit von Wasser und mikrobielle Aktivitäten gebunden ist. Das hat unter anderem auch Guy E. Abraham beschrieben (2, in neuerer Zeit); eigentlich erstaunlich, denn Abraham war eher bekannt für seine Forschungen zum Thema Jod (eine weitere historische Verbindung findet sich in dem Buch von Prof. A. Kühn: die Kieselsäure (1926). Weitere Literatur findet sich unten bzw. in den dort zitierten Studienübersichten).

Dieses Gleichgewicht reguliert den Wasserhaushalt im Körper entscheidend mit und bestimmt die renale Exkretion oder auch die fäkale Exkretion, also ob die Kieselsäure über den Darm oder die Nieren ausgeschieden wird.
Dazu könnte ich Berge an Literatur anführen, was allerdings wenig Sinn macht. Denn jeder wird schon einmal erfahren haben, wie es ist, ganz dringend Pipi zu müssen, wenn er einen Brennnesseltee, einen Bambustee oder Ackerschachtelhalmtee getrunken hat; gleiches gilt für kolloidale Kieselsäureprodukte – hier vor allem in wässriger Form.
Darauf beruhen weitere erfahrungsmedizinische Analysen und Provokationsstudien zum ‚Ausschwemmen‘ von Toxinen, was tatsächlich einen ernsten Hintergrund hat.

Es ist also wichtig festzuhalten, dass diese Provokation den Nieren ‚Arbeit‘ gibt – in Form des ADH und der Aufkonzentrierung des Primärharns.
Dieser Prozess findet in den Nieren statt, hier vor allem den Nierenglomeruli.
ZU wenig trinken ist vor allem für ältere Menschen fatal; allerdings tun sich hier auch subtile Fragen auf: was ist eine gute Dosis? Kann ich meine Nieren damit ‚überladen‘?
Schwemme ich mit Kieselsäure zu viele Mineralien aus?
Wo liegen die Grenzen zwischen Wassertransport und Wasserbindung? Oder – anders gefragt: kann ich mit einer Kieselsäure auch Wasser in den Körper einlagern?
Und: wird auch nicht einiges fäkal ausgeschieden?

Das sind allesamt sehr komplexe Fragen, die nicht nur die Kieselsäurewirkung berühren, sondern auch die Cofaktoren. Und das kann tatsächlich beliebig komplex werden, weil nicht nur die Anzahl der Cofaktoren und ihre Synergie komplex sind, sondern auch deren individuelle Dosierung.
Beispielsweise wurde in den letzten Jahren gezeigt, dass eine Therapie von Silizium, Vitamin D3 und Ca einer Therapie von Vitamin D3 und Ca signifikant überlegen ist (allerdings waren die Studiendesigns und -zeiträume wie so oft viel zu kurz, 3). Dies alleine ist bedeutsam vor dem Hintergrund, dass immer noch nicht in der Praxis angekommen zu sein scheint, dass wir nicht 800 IE D3 täglich brauchen, sondern eher 7000-8000 IE (bezogen auf das, was im Körper ankommen soll, und NICHT was wir substituieren!).

Silizium als echter Regulator

Insgesamt tut sich also hier ein komplexes ‚Waagebalkenbild‘ auf, das der Kieselsäure die Bezeichnung ‚Feuerwehr‘ eingetragen hat.
Kieselsäure ist demnach nicht nur ein Wassertransporter, sondern auch ein Transporter für Calcium, für Mineralien und Spurenelemente, aber auch für Proteine (60%) und Fette (30%). Die frühen Untersuchungen von Hugo Schulz sind im wesentlichen bestätigt worden durch die Arbeiten von Carlisle, Birchall, Iler, Brinker und Scherer, Jugdaohsingh, Exley, Canham und anderen.
Die Grenze zwischen Transport und Bindung liegt bei etwa 120-150 ppm, vielleicht auch noch etwas darüber. Aber warum so unscharf?
Das liegt unter anderem an der biochemischen Individualität – und vor allem an der Nierenleistung, die ja hier vor allem Thema ist.
Das hat zu erheblichen Missverständnissen geführt wie etwa ‚ich habe noch nie Silizium supplementiert, habe aber einen zu hohen Wert. Wie kann das sein?‘

Dazu ist zu sagen: Auch eine Hyperkaliämie ist Zeichen einer schlechten Nierenfunktion, denn: ein ZU viel an Kalium im Blut bedeutet gerade bei schweren und konsumierenden Erkrankungen auch ein ZU wenig in den Zellen und eine Unterversorgung der Extrazellularmatrix, in der Kieselsäure eine buchstäblich grundlegende (Spül)Funktion erfüllt.
An anderer Stelle hatte ich schon auf die Regulation des Blutdrucks hingewiesen und die Rolle von Silizium im Transport von Wasser und Mineralien bzgl. Aquaporine (6), s. auch https://bruno-kugel.de/silizium-und-bluthochdruck-eine-epidemie/.

Ein weiterer Grund ist das komplexe Gleichgewicht oligomerer Kieselsäuren, die sowohl pH-abhängig als auch von der Anwesenheit von Mineralien abhängig ist. Das ist schon recht früh – etwa von Iler – beschrieben worden und später auch anhand von Kristallstrukturanalysen bestätigt worden; damit wurde bewiesen, dass mehrere Kieselsäuren nebeneinander existieren können und so eine regulierende Funktion ausüben. Das betrifft insbesondere die Wasserregulation lokal und demit den kolloidalen Zustand des gewebes in mikroskopischer Umgebung!
Das ist im weiteren dann auch ein Problem der Referenzierung, denn: wie will man das auf eine Gehalt beziehen, wenn man keine einzelne Substanz hat, auf die man sich beziehen kann?
150 ppm Orthokieselsäure ist nicht gleich 150 ppm Dikieselsäure – oder Trikieselsäure.
Das schein ein grundlegendes Thema gerade beim Silizium zu sein.

Ein mögliches Erklärungsmodell

Es scheint aber so zu sein, dass oberhalb von 200 ppm der Körper reguliert und Wasser sowie Kieselsäure vermehrt ausscheidet. Und das ist auch gut so, denn das befeuert den Stoffwechsel, die Mineralienausscheidung (mit der auch Toxine und endogene Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden), den Wasserhaushalt, die Befeuchtung der Nierentubuli, das ‚Training‘ der Enzymkaskaden – hier vor allem des RAAS-Systems und damit der Blutdruckregulation, die ja bekanntlich über die Blutmenge, also die Natrium’retention‘ in den Nieren erfolgt.
Das wiederum hängt mit der Eigenschaft von Natrium zusammen, mehr Wasser anzuziehen als das größere Kalium-Ion. Vielleicht auch deshalb ist die Evolution so gelaufen und Kalium ist das zweithäufigste Mineral in unserem Körper.
Und: die Natrium-Kalium-Pumpen sind Aquaporine, also Ionenpumpen, die unter ATP-Verbrauch die Ionengradienten aufrechterhalten. Wenig Energie à wenig ATP à wenig Kraft. Nicht nur für die Muskulatur, sondern auch wenig ‚Spannung‘ und ‚Potential‘.
Also wesentlich mehr als 200 ppm im Blut wird man unter normalen Umständen nicht finden.
Wenn, ist das als zunehmend pathologisches Zeichen zu sehen, ähnlich wie bei einer Hyperkaliämie.
Der Körper wird versuchen, sich dieses Überschusses zu entledigen: durch forcierte Diurese.
Diese kann passiv erfolgen, aber auch aktiv erfolgen.

Übrigens: kleine Moleküle werden eher renal ausgeschieden, während größere eher über den Darm ausgeschieden werden.
Ein sehr grobes Modell, was aber in der Biochemie und Physiologie, Pharmakologie und Toxikologie ein allgemein akzeprtierter Fakt ist.
Auch hier spielt wieder das Phänomen ‚Alterung‘ mit: bei ‚gealterten‘ Strukturen kann weniger Wasser festgehalten werden und wird schneller ausgeschieden, ohne relevante Organbereiche zu ’sehen‘.

In der Praxis ist deshalb oftmals zu beobachten, dass unter Siliziumsubstitution vermehrter Durst zu beobachten ist; gleichzeitig ist der Bedarf an Mineralien möglicherweise auch erhöht.
Das scheint nicht immer der Fall zu sein und ist ein dosisabhängiger Befund, der sich im Verlauf einer kontinuierlichen Substitution auch einregelt.

Bei verminderter Nierenleistung ist Vorsicht geboten, was die Kapazität und Geschwindigkeit der Ausscheidung angeht: bekanntlich regulieren Schilddrüsenhormone und Wachstumshormon die Aufnahme von Silizium (Holzer & Holzer, 2008 und dort zitierte Literatur); das ist einer der Gründe, warum wir eine derart weit verbreiteten subtilen Siliziummangel haben.

Manche Anwender berichten auch – gerade bei mineralienhaltigen Produkten – von Schwindel bis hin zu Übelkeit. Gerade dann, wenn sie zu wenig getrunken haben und eine größere Dosis auf einmal genommen haben.
Das kann dann auch die Nieren temporär belasten; hier kommt es auf das Produkt und die zeitnahe Flüssigkeitszufuhr an, wie sich das im weiteren Verlauf auswirkt.
Ich beschreibe das auch gerne mit dem Begriff Reizmittel‘, was schon früher von A. Kühn geprägt wurde, allerdings unter anderer Anwendungsform.
Die Reaktion auf diesen Reiz ist entscheidend; allerdings bestimmt auch die Dosis und die Art der Applikation (Si + X) die Wirkung.

Eine mehrfach beschriebene Wirkung (auch in der FB-gruppe zum Erfahrungsaustausch und der Erforschung von Wirkungen von Silizium als ‚Baustein des Lebens‘) ist die einer deutlichen Wirkung anfangs und dann einer Eingewöhnung mit nahezu ausschließlich positiven Wirkungen (nahezu, weil es eben manchmal nix tut. Negativwirkungen sind allerdings bei Einhaltung der empfohlenen Dosierungen nicht beschrieben worden).

Insbesondere auf einen Aspekt möchte ich noch eingehen.
So wurde berichtet, dass bei ‚schaumigem Urin‘ die ‚Schaumbildung‘ unter Si-substitution weniger wurde bis aufhörte.
Ein bemerkenswerter Befund in mehrfacher Hinsicht.
Zum einen ist es so, dass Silizium sich an Proteine und hier besonders Lipoproteine bindet (7) und diese auch zu regulieren vermag. Hier zeigt sich auch der Zusammenhang mit LDL, Cholesterin und einer Hyperlipoproteinämie, also einem zu viel an schlechten Blutfetten und zu viel Protein im Blut (weil dem Körper die Kraft fehlt, das entweder auszuscheiden oder zu verstoffwechseln).
Zum anderen ist es so, dass gerade im Zuge einer Siliziumzufuhr mehr Wasser im Körper zirkuliert und demzufolge der Körper besser Toxine ausschwemmen kann. Dazu können auch physiologisch vorkommende, aber in ihrer Menge überbordende Proteine und Peptide gehören.
dieser Prozess funktioniert langsam, aber kontinuierlich.

Ein weiterer Aspekt, der sehr gut als Erklärungsmodell dienen kann:
Siliziumdioxid und Kieselsäurepräparate werden als ‚anti-foaming agents‘ (in wechselnder Komposition, auch patentiert) eingesetzt. Die Funktion in unserem Körper als ‚Anti-schaum-mittel‘ ist daher mehr als gerechtfertigt.
Der genaue Wirkmechanismus ist nicht ganz genau verstanden, hängt aber gleichwohl von der inneren Oberfläche der Teilchen, ihrer Natur (polar/unpolar, ionisch oder nicht-ionisch) in passgenauer Wechselwirkung mit entsprechenden Lipoproteinen im Körper zusammen.
Hier kommt es tatsächlich auf molekulare Details UND auf Teilchengrößen an.

Wie viel Kieselsäure ist für die Nieren wirklich ‚gut‘?

Eine sehr wichtige Frage, die einer biochemischen Individualität unterliegt. Kieselsäurehaltige Mineralwässer alleine reichen hier nicht aus; diese haben übrigens ca. 120-150 ppm Kieselsäure mit einer sich schnell abspielenden ‚Kinetik‘: nach geschätzt 4-5 Stunden ist das meiste bereits wieder ausgeschieden; das zeigen Provokationsstudien (zb. 2a-c).
Im Zuge einer Substitution ist zwingend auf ausreichend Bewegung zu achten, damit das piezoelektrische und  System und das elektrophysiologische System Mensch die Verteilung gewährleisten kann.
Hier ist die Empfehlung der EFSA ausnahmsweise tatsächlich sinnvoll: Mengen bis 350 mg Kieselsäure täglich in kolloidaler Form sollten nicht überschritten werden (eigene Beobachtung, aber: KEIN IMPERATIV!!!).
Gemäß dem individuellen Bedarf kann die jeweils benötigte Kombination unterschiedlich ausfallen.

Es kann aber als gesichert gelten, dass eine Überladung des nichtlinear-selbstregulierenden Systems Mensch mit Kieselsäure aus natürlichen Quellen nahezu ausgeschlossen ist.
WENN eine Überladung stattfindet, ist diese fokal bedingt und an Stellen, wo eine kolloidale Alterung stattgefunden hat. Dies ist im allgemeinen für das System Nieren nach derzeitigem Stand ausgeschlossen, es sei denn, es wird VIEL zu wenig getrunken ODER es liegen schwerwiegende Erkrankungen der Nieren vor, die eine Aufkonzentration des Primärurins vermindern bis verhindern – in die ein oder andere Richtung (Anurie oder Polyurie bzw. Diabetes insipidus, um zwei diametrale Gegensätze zu nennen).

Apropos Diabetes: hier könnte Silizium auch dazu beitragen, den Zuckerstoffwechsel bei Diabetes mellitus Typ 2 auszugleichen (8).
Allgemein ist es nach Praxiserfahrung so, dass vor allem die Regulation von Ca:Mg, Na:K und damit auch von Phosphat im Blut über Kieselsäure gesteuert wird. Was kein wirklich überraschender Effekt ist, wenn man sich die Literatur genauer anschaut.
Zusätzlich scheint es so zu sein, dass hier – bei ausreichender Trinkmenge – auch pathogenreduzierende Eigenschaften der Kieselsäure wichtiger werden; entweder sie werden einfach ausgeschwemmt oder sie können nicht mehr an das Nierenepithel binden und Schäden verursachen (weil ganz einfach gesagt die Schleimhaut gestärkt wird). Das kann mechanisch, abe5r auch biochemisch geschehen (über Fibroblastenaktivierung, verbesserte Wasserspeicherung des Gewebes, endokrine Steuerungsmechanismen und neurologische Prozesse).
Bei verminderter Nierenleistung – hier vor allem weniger als 50-60 ml/min – muss die Substitution ggf. angepasst werden.

Allerdings wirft das alles viele weitere Fragen auf, die den Kieselsäurestoffwechsel in den Nieren  erforschen lassen wollen.
Das sind übrigens nur exemplarische Erklärungsmodelle; den kompletten Stoffwechsel hier erfassen zu wollen – inklusive zb. Kalium oder Vitamin C – ist illusorisch und wurde meines Wissens so noch nie unter dem Aspekt von Kieselsäure betrachtet.

Gleichwohl erscheint es höchst notwendig – angesichts der vielen biochemischen Wirkungen von kolloidaler Kieselsäure – das zu ändern und zumindest Thesen aufzustellen und diese durch entsprechende Studien zu verifizieren oder zu falsifizieren.

Das ist echte Wissenschaft und wird das Verständnis der so wichtigen, aber in Vergessenheit geratenen und für die biochemische Kommunikation so wichtigen Kieselsäure voranbringen.
EIN immer häufiger kursierendes Bild ist das folgende.
Es zeigt, dass Kieselsäure direkt mit Phosphat wechselwirkt und dass die Variation der Ca/Mg- Verhältnisse hier eine wesentliche Rolle spielen.
Dasselbe gilt für die Variation der Na/K-Verhältnisse.
Grüne Pfeile: beeinflusst sioch positiv/wirkt synergetisch
Rote Pfeile: beeinflusst sich negativ/wirkt antagonistisch
Diese Grafik ist keinesfalls komplett!
P.S.: Verwendung unter Nennung des Autors wäre nett.
Das ist ein Experiment. Mal ehen wo das landet.

 

Literatur

  1. Guy Abraham, The Importance of bioactive silicates in human health https://www.optimox.com/content/Iodine%20Research%20Resources/bioactive-silicates.pdf
    Neuer Link: https://web.archive.org/web/20230218054141/https://www.optimox.com/content/Iodine%20Research%20Resources/bioactive-silicates.pdf
  2. a) J.W. Dobbie, M.J.B. Smith; Urinary and serum silicon in normal and uraemic individuals; Ciba Foundation, Symposium 121: Silicon biochemistry (1986), 194ff.
    b) Magnusson C, Jugdaohsingh R, Hulthen L, Westerlund A, Powell JJ, Ransjö M. Urinary Excretion of Silicon in Men, Non-pregnant Women, and Pregnant Women: a Cross-sectional Study. Biol Trace Elem Res. 2020 Apr;194(2):321-327. doi: 10.1007/s12011-019-01785-5. Epub 2019 Jun 29. PMID: 31254248; PMCID: PMC7015958.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7015958/
    c)  Diss. Marian Waterstradt (2019; Resorption von Equisestum arvense-Zubereitungen – eine randomisierte aktiv kontrollierte Pilotstudie
  1. Rondanelli M, Faliva MA, Peroni G, Gasparri C, Perna S, Riva A, Petrangolini G, Tartara A. Silicon: A neglected micronutrient essential for bone health. Exp Biol Med (Maywood). 2021 Jul;246(13):1500-1511. doi: 10.1177/1535370221997072. Epub 2021 Mar 9. PMID: 33715532; PMCID: PMC8283247.
  2. Veugelers PJ, Ekwaru JP. A statistical error in the estimation of the recommended dietary allowance for vitamin D. Nutrients. 2014 Oct 20;6(10):4472-5. doi: 10.3390/nu6104472. PMID: 25333201; PMCID: PMC4210929.
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=silicic+acid+renal+failure&filter=pubt.clinicaltrial (abgerufen am 8. August 2024)
  4. a) Azad AK, Raihan T, Ahmed J, Hakim A, Emon TH and Chowdhury PA (2021). Human Aquaporins: Functional Diversity and Potential Roles in Infectious and Non-infectious Diseases. Front. Genet. 12:654865. doi: 10.3389/fgene.2021.654865.https://www.frontiersin.org/journals/genetics/articles/10.3389/fgene.2021.654865/full
    b) Garneau AP, Carpentier GA, Marcoux AA, Frenette-Cotton R, Simard CF, Rémus-Borel W, Caron L, Jacob-Wagner M, Noël M, Powell JJ, Bélanger R, Côté F, Isenring P. Aquaporins Mediate Silicon Transport in Humans. PLoS One. 2015 Aug 27;10(8):e0136149. doi: 10.1371/journal.pone.0136149. PMID: 26313002; PMCID: PMC4551902.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4551902/
  1. A.A. Chuiko, A.A. Pentyuk, and V.K. Pogorelyi, Enterosorbent Silics: Properties and Clinical Application in: H. Bergna, Colloidal Silica: Fundamentals and Applications, 177-186; hier besonders Tabellenübersichten.
  2. Hernández-Martín M, Bocanegra A, Redondo-Castillejo R, Macho-González A, Sánchez-Muniz FJ, Benedí J, Bastida S, García-Fernández RA, Garcimartín A, López-Oliva ME. Could Duodenal Molecular Mechanisms be Involved in the Hypocholesterolemic Effect of Silicon Used as Functional Ingredient in Late-Stage Type 2 Diabetes Mellitus? Mol Nutr Food Res. 2022 Dec;66(24):e2200104. doi: 10.1002/mnfr.202200104. Epub 2022 Oct 27. PMID: 36213967; PMCID: PMC10078384. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36213967/

 

Die Praxis des Ölziehens stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, zb. der Ayurveda-Medizin des antiken Indiens.
Der Überlieferung zufolge sollte man das morgens vor dem Essen und idealerweise vor dem ersten Trinken eines Bechers/Glases/Tasse Wasser oder Flüssigkeit anwenden.

Anschließend: wieder ausspucken (darauf gehe ich gleich noch etwas ein).

Das Ziel ist die Reinigung des Mundraums und der Zähne, der Zahnhälse, des Zahnzwischenraumes und des angrenzenden Zahnfleisches und der ‚Zahntaschen‘, also des Übergangsbereiches zwischen ZahnFLEISCH, ZahnBEIN und Kieferknochen. Je näher man zum Zahnhals kommt – anatomisch gesehen – und vielleicht später auch pathologisch – umso mehr Angriffsfläche ist gegeben für Bakterien, die im Mundraum ohnehin leben und die mit jeder Nahrung sozusagen ‚gefüttert‘ werden.
Das ist vor allem bei zuckerreicher und damit säurelastiger Nahrung gegeben.

Probieren Sie es aus (und zwar jeweils VOR und NACH dem Ölziehen!):
ein graduiertes pH-Papier (nicht Einteilung pH 0-14, sondern pH 5-9) kann Aufschluss über den momentanen (!) pH- Wert des Speichels und damit der Mundflora geben.
Bakterien gedeihen gerne im leicht pH-sauren Milieu, produzieren aber auch gerne Säuren.
Diese greifen den Zahnschmelz an und können durch langsame kontinuierliche Einwirkung dem Zahnmaterial und dem Zahnhalteapparat schaden.
Kommt dann eine Knochenbelastung hinzu, ein stoffwechsel- und stressbedingter Calciummangel, ein Mangel an Vitamin D, C und ggf. ein latenter Elektrosmog oder Schilddrüsenfehlfunktion, kann das zur Kieferosteopenie führen.
Aber das ist ein anderer Aspekt.

Mir ist wichtig, hier die bakterielle Besiedlung zu betonen, die sich im Laufe dieser Prozesse langsam einstellt.
Diese bakterielle Besiedlung kann zum Zahnfleischrückgang führen, aber auch zu sekundären Entzündungsprozessen wie Schwellung und Bluten des Zahnfleisches, Zahnsteinbildung, Zahnfleischrückgang (es wird immer mehr von Zahnbein sichtbar, was als weicheres Material sehr viel säureanfälliger ist als Zahnschmelz!) und – in extremen Fällen auch Zahnausfall.
Das zunehmende Fehlen der Puffer im ganzen Organismus und das Triggern von proentzündlichen Zytokinen (IL-1, IL-6, MMP8 etc.) kann hier sein Übriges tun – eine Ursache kann wie gesagt das Entgleisen der Pufferkapazitäten und der damit verbundenen Mineraliengradienten sein; ein weiterer Punkt kann die Fernwirkung über Organe sein, die eine lokale Verschiebung – auch bei einem einzigen Zahn! – der MMPs in Richtung akut entzündliche Stoffwechsellage verursacht.

Wie wirkt Silizium hier?

Es kann den Säure-Base-Haushalt durch pH-Pufferung und das Potential im Sinne einer Potential’pufferung‘ (elektronenreich!) unterstützen, kann aber auch gezielt Schadstoffe und Bakterien targetieren, damit sie von Makrophagen gefressen werden oder in einigen Fällen auch selbst ganz einkapseln bzw. immobilisieren und: austrocknen.
Eine ideale Kombination wäre hier eine ölhaltige, zb. im MCT- öder Kokosöl (wie ja auch eingangs erwähnt im ayurvedisch geprägten Raum natürlich wachsend und über viele Jahrhunderte praktisch angewendet!).

Das Öl wird hier einige Minuten im Mund hin-. und herbewegt, dabei mit Wasser und Enzymen verdünnt, wirkt dabei auch speichelanregend! ((Die speichelanregende Wirkung ist übrigens eine sehr spannende, die sich auch auf die Funktion der Bauchspeicheldrüse auswirkt!), kann dabei durch ätherische Öle wie Minze, Grapefruitkernextrakt, Nelke oder Ähnlichem unterstützt werden und wird nach 5-10 Minuten wieder ausgespuckt.
Das sollte auch deshalb geschehen, um die mechanisch und biochemisch gelösten Toxine nicht wieder in den Magen bzw. Körper gelangen zu lassen.
Anfangs kann der Zeitraum auch kleiner sein.

Dann Zähneputzen, ggf. optional ein Wasser trinken (ausspucken/spülen) und erst dann frühstücken.
Denn: wir entgiften nachts – und die Bakterien im Mundraum vermehren sich ebenfalls nachts über viele Stunden.
Deshalb ist auch eine vorbeugende Anwendung ABENDS in Fällen erhöhter Belastung sehr hilfreich.

Da Silizium hier besonders gute antivirale/antibakterielle und fungizide Eigenschaften hat, bietet sich eine fettlösliche Formulierung besonders an – ähnlich wie oben skizziert.
Der Vorteil ölhaltiger Formulierungen liegt zum Beispiel im Herabsetzen der Oberflächenspannung.

Solche Formulierungen gibt es zum Beispiel in Form des Silicium Refresh von Rilling Healthcare.
Die Studienlage dazu zeigt in der Praxis eine besonders gute Wirksamkeit im Zahnhalteapparat; dazu gibt es fast nur Anwendungs- bzw. Beobachtungsstudien, die den Kriterien einer RCT-Studie nach schulmedizinischen Kriterien nicht gerecht werden können.
Eine weitere Besonderheit ist wie schon betont hier die Überlappung mehrerer Synergien konzentriert in einem Produkt.
Diese steht übrigens nach aktueller Studienlage einer Spülung mit Chlorhexidin in nichts nach (!, s. 5)

Auch die Zugabe ätherischer Öle in wohlabgestimmter Mischung in derartigen Spülungen ist anhand der angehängten exemplarischen Studien aufgezeigt.
Dabei ist die Auswahl sicherlich ein Kompromiss aus sensorischen und funktionellen Aspekten und eine willkürliche Auswahl, die jeder für sich zusätzlich gestalten kann. Dabei spielen sowohl Dosis als auch die ‚richtigen‘ Kombinationen entscheidende Rollen für nachhaltige Effekte.
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Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das alles entwickeln wird im Sinne echter Praxiserfahrungen.
Denn: der Kunde ist König, entscheidet und bewertet.
Die Nachfrage bestimmt das Angebot – vor allem qualitativ.

Literatur (Auswahl)
1. a) K. Kaufmann, Silizium – Heilung durch Ursubstanz, Helfer Verlag 1997.
1. b) Mucchi D, Baldoni M. Silica solutions (SL) its efficacy in the treatment of chronic periodontitis: a case control study. J Biol Regul Homeost Agents. 2020 Jan-Feb;34(1 Suppl. 1):164-174. DENTAL SUPPLEMENT. PMID: 32064852.

2. Weston A. Price, Ernährung und körperliche Degeneration, Mobiwell (2020) (ursprüngliche Ausgabe in Englisch, 1938).

3. Ramiel Nagel, Cure Tooth Decay, Golden Child Publishing (2011)

4. Dr. J. G. Schnitzer; Nie mehr Zahnweh!, Schnitzer KG Verlag St. Georgen (Schwarzwald) (8. Aufl. 1992).

5. a) Sezgin Y, Memis Ozgul B, Alptekin NO. Efficacy of oil pulling therapy with coconut oil on four-day supragingival plaque growth: A randomized crossover clinical trial. Complement Ther Med. 2019 Dec;47:102193. doi: 10.1016/j.ctim.2019.102193. Epub 2019 Sep 4. PMID: 31780023.
5 b) Kaushik M, Reddy P, Sharma R, Udameshi P, Mehra N, Marwaha A. The Effect of Coconut Oil pulling on Streptococcus mutans Count in Saliva in Comparison with Chlorhexidine Mouthwash. J Contemp Dent Pract. 2016 Jan 1;17(1):38-41. doi: 10.5005/jp-journals-10024-1800. PMID: 27084861.

6. Sezgin Y, Memis Ozgul B, Maraş ME, Alptekin NO. Comparison of the plaque regrowth inhibition effects of oil pulling therapy with sesame oil or coconut oil using 4-day plaque regrowth study model: A randomized crossover clinical trial. Int J Dent Hyg. 2023 Feb;21(1):188-194. doi: 10.1111/idh.12532. Epub 2021 Jun 28. PMID: 34124840.

7. Riley P, Moore D, Ahmed F, Sharif MO, Worthington HV. Xylitol-containing products for preventing dental caries in children and adults. Cochrane Database Syst Rev. 2015 Mar 26;2015(3):CD010743. doi: 10.1002/14651858.CD010743.pub2. PMID: 25809586; PMCID: PMC9345289.

8. a) Campus G, Cagetti MG, Cocco F, Sale S, Sacco G, Strohmenger L, Lingström P. Effect of a sugar-free chewing gum containing magnolia bark extract on different variables related to caries and gingivitis: a randomized controlled intervention trial. Caries Res. 2011;45(4):393-9. doi: 10.1159/000330234. Epub 2011 Aug 3. PMID: 21822018.
8. b) Ghorbani F, Haghgoo R, Aramjoo H, Rakhshandeh H, Jamehdar SA, Zare-Bidaki M. The antibacterial effect of Magnolia mouthwash on the levels of salivary Streptococcus mutans in dental plaque: a randomized, single-blind, placebo-controlled trial. Iran J Microbiol. 2021 Feb;13(1):104-111. doi: 10.18502/ijm.v13i1.5499. PMID: 33889369; PMCID: PMC8043831.
8. c) Chiu KC, Shih YH, Wang TH, Lan WC, Li PJ, Jhuang HS, Hsia SM, Shen YW, Yuan-Chien Chen M, Shieh TM. In vitro antimicrobial and antipro-inflammation potential of honokiol and magnolol against oral pathogens and macrophages. J Formos Med Assoc. 2021 Feb;120(2):827-837. doi: 10.1016/j.jfma.2020.09.002. Epub 2020 Sep 23. PMID: 32978046.
8. d) Lovecká P, Svobodová A, Macůrková A, Vrchotová B, Demnerová K, Wimmer Z. Decorative Magnolia Plants: A Comparison of the Content of Their Biologically Active Components Showing Antimicrobial Effects. Plants (Basel). 2020 Jul 11;9(7):879. doi: 10.3390/plants9070879. PMID: 32664494; PMCID: PMC7411583.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7411583/

9. a) Raghavan R, Devi MPS, Varghese M, Joseph A, Madhavan SS, Sreedevi PV. Effectiveness of Mentha piperita Leaf Extracts against Oral Pathogens: An in vitro Study. J Contemp Dent Pract. 2018 Sep 1;19(9):1042-1046. PMID: 30287701.
9. b) Tavakoli Ardakani M, Ghassemi S, Mehdizadeh M, Mojab F, Salamzadeh J, Ghassemi S, Hajifathali A. Evaluating the effect of Matricaria recutita and Mentha piperita herbal mouthwash on management of oral mucositis in patients undergoing hematopoietic stem cell transplantation: A randomized, double blind, placebo controlled clinical trial. Complement Ther Med. 2016 Dec;29:29-34. doi: 10.1016/j.ctim.2016.08.001. Epub 2016 Aug 30. PMID: 27912953.

10. a) de Souza AG, Dos Santos NMA, da Silva Torin RF, Dos Santos Rosa D. Synergic antimicrobial properties of Carvacrol essential oil and montmorillonite in biodegradable starch films. Int J Biol Macromol. 2020 Dec 1;164:1737-1747. doi: 10.1016/j.ijbiomac.2020.07.226. Epub 2020 Jul 29. PMID: 32738326.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32738326/
(kommt dem im Refresh noch am nächsten!)
10. b) Tunç S, Duman O, Polat TG. Effects of montmorillonite on properties of methyl cellulose/carvacrol based active antimicrobial nanocomposites. Carbohydr Polym. 2016 Oct 5;150:259-68. doi: 10.1016/j.carbpol.2016.05.019. Epub 2016 May 10. PMID: 27312637.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27312637/
10 c) Fuentes C, Ruiz-Rico M, Fuentes A, Ruiz MJ, Barat JM. Degradation of silica particles functionalised with essential oil components under simulated physiological conditions. J Hazard Mater. 2020 Nov 15;399:123120. doi: 10.1016/j.jhazmat.2020.123120. Epub 2020 Jun 11. PMID: 32937724. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32937724/
10 d) Sokolik CG, Lellouche JP. Hybrid-silica nanoparticles as a delivery system of the natural biocide carvacrol. RSC Adv. 2018 Oct 30;8(64):36712-36721. doi: 10.1039/c8ra05898a. PMID: 35558928; PMCID: PMC9088810.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35558928/

11. Artikel 1 zum Thema Si und Zähne
Artikel 2 zum Thema Si Zähne und Zahnhalteapparat
sowie dort zitierte Literatur

12. Praxisanleitung zum Ölziehen – ein Beispiel

Angesichts eines aktuellen Interviewausschnitts im Rahmen des ‚friends for a better world‘-Onlinekongresses eine Stellungnahme.

Natürlich sind Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Mesenterialinfarkt, Wassereinlagerungen, ‚tödliches Quartett‘=Bluthochdruck-Hypercholesterinämie-Arteriosklerose-Diabetische Stoffwechsellagen etc.) eine gesellschaftsprägende und schleichende Massenseuche – könnte man meinen.
Oder auch im doppelten Sinne: wir haben ein zunehmendes Problem mit der westlichen Lebensweise.
Was hat das nun mit Silizium zu tun und wie sind die zugrundeliegenden Mechanismen?

Schon bei Klaus Kaufmann (und dort beschriebener Literatur!) und noch viel früher bei A. Kühn (1926) wird eine blutdrucksenkende Wirkung beschrieben – auch anhand der Erfahrungsberichte.
Dort (Kaufmann) wurde das Hübner-Silizium eingesetzt (bzw. ganz früher Natriumsilikat in variablen Formulierungen).

Wie groß ist der Effekt?

Der Effekt ist nicht immer SEHR deutlich, aber signifikant (ältere Quellen berichten von 20-30 mm Hg. Kaufmann zitiert hier weitere Qellen, etwa B. Kober bzw. Literatur aus den 1950er Jahren)
So, dass man auf die Idee kommt, entsprechende Kombinationen einzusetzen.
Die wären für meine Begriffe auch mit Mineralien verbunden – da darüber die Blutdruckregulation funktioniert (Na-H+ – Antiporter bzw. Na-retention/Rückgewinnung über die Nierentubuli). Im Rahmen einer Blutdrucksenkung ist IMMER ein vermehrter Mineralienbedarf vorhanden!

Der Blutdruck wird dann über das zurückgewonnene Natrium und das damit verbundene MEHR an Blutmenge/Wassermenge geregelt.
Auch ein Retard-Silizium wie beim Silicium Plus/Rilling wäre hier interessant; genau wie beim ziemlich breitenwirksame Silicium Subtilis (Spezialliteratur vorhanden, aber hier nicht wirklich praktikabel, da nur die Prinzipien aufgezeigt werden sollen).
Interessanterweise sind das dieselben Ansätze wie bei Osteoporose (D3, K2, Mg, Silizium…);
ebenso wurden antidiabetische Wirkungen beschrieben (dazu sind imo aber ggf. noch andere Vitalstoffe und pankreasstärkende Mittel erforderlich).

Mit der Blutdrucksenkung geht für mich zwingend eine Verbesserung des NO-Status und der Gefäßelastizität einher.

Weitere Erklärungen

In der Lit.stelle 5 (C. Exley et al.) ist auch der Zusammenhang mit den im Interview erwähnten Aquaporinen beschrieben.
Der Einsatz von Mineralien ist auch deshalb erforderlich, weil a) Silizium einen Mineralienbedarf langfristig erhöhen kann (und damit den tatsächlichen Mangel offenlegt!), aber auch, weil es den viskoelastischen Zustand der Lymphe, des Bindegewebes und damit der Extrazellularmatrix entscheidend in eine fließfähigere Richtung beeinflusst.
Das zu erklären erfordert Beschäftigung mit Spezialliteratur.

Das ist eng verbunden mit der Rolle des Siliziums, Wasser zu regulieren – auch in der Lunge bzw. der Schleimhaut der Lunge (!), in den Nieren und antsprechenden Geweben.
In konzentrierter Form: Bindemittel für Wasser.
In verdünnter ‚kolloidaler‘ Form: Wasserregulator, also Aufnahme und Ausscheidung bzw. ‚Ausschwemmung‘ von Wasser.
Im Zuge dessen sei bemerkt, dass Silizium an Proteine und Fette – aber auch an Lipoproteine – bindet.
Daraus ergeben sich natürlich hypothetisch-theoretische Erklärungsmodelle für die Praxisbeobachtungen.
Insgesamt ist die Ausscheidung sicher nicht nur auf Wasser begrenzt, sondern auch wegen der möglichen Reaktionen mit allen Substanzen der Extrazellularmatrix (ECM) auch auf andere Substanzen ausgeweitet zu betrachten und zukünftig zu untersuchen.

Welche Rolle die ECM und vor allem das Lymphsystem bei der Regulation des Bluthochdrucks und Wassereinlagerungen insgesamt spielt, ist gar nicht umfänglich bekannt und verwundert umso mehr angesichts der epidemischen Ausmaße zunehmender Herz-Kreislauferkrankungen.

Es gibt sicherlich weitere Literaturstellen; das ist nur eine Auswahl.
In jedem Fall gibt das aber der erfahrungsbasierten Lage ein gewisses Literaturfundament, das einen Einsatz bei Bluthochdruck rechtfertigt.
Aber bitte in der richtigen Form und der richtigen Dosis.

Ergänzung
Kieselsäure scheint die Salztoleranz in Pflanzen, aber auch in Tieren und Menschen positiv zu beeinflussen. Das zeigt sich deutlich in der Praxiserfahrung, dass bei zusätzlicher Gabe vor allem kolloidaler Siliziumformen etwa die abführende Wirkung von Magnesiumsalzen abgemildert wird, ohne die Peristaltik negativ zu beeinflussen.
Bei näherer Betrachtung ist das völlig konform mit der wissenschaftlich bisher nicht wirklich fassbaren Aussage, dass Silizium ein Transporter für Mineralien und Spurenelemente ist.
Wer sich allerdings näher mit der Forschung zu Aquaporinen und Tunnelproteinen von Zellmembranen näher beschäftigt, wird Gemeinsamkeiten feststellen, die direkt und indirekt untermauern, dass Silizium die bekannte ‚Dysmineralose‘ bei Mensch und Tier – aber auch in Pflanzen! – positiv beeinflussen kann und wird.
Entscheidend ist hier die intakte Funktion der Zellmembranen und der regulierenden Proteine.
Hier hat Silizium wiederum die Funktion, diese Proteine und Enzyme in physiologischen Potentialen, pH-Bandbreiten und einer gesunden Osmose zu halten.
Das in vivo zu testen ist extrem aufwändig und komplex, da diese Membranen und Tunnelproteine oft selbstähnlich sind und sich in der Evolution weiterentwickelt haben – was ja auch Sinn macht, denn zb. das Genom von Affe und Mensch ist nicht so sehr unterschiedlich.
Die Phänotypen schon.

Literatur:

1. Maehira F, Motomura K, Ishimine N, Miyagi I, Eguchi Y, Teruya S, Nutr Res 2011 Feb;31(2):147-56.
https://instituteofmineralresearch.org/soluble-silica-and-coral-sand-suppress-high-blood-pressure-and-improve-the-related-aortic-gene-expressions-in-spontaneously-hypertensive-rats/

2. Loeper J, Goy Loeper J, Rozensztajn L, Fragny M (1979) The antiatheromatous action of silicon. Atherosclerosis 33(4): 397-408.

3. Töysä T. Regional Associations of CHD and Musculoskeletal Morbidity with Environmental and Geographic Factors – e.g. ca, mg, si, sn. Biomed J Sci &Tech Res 4(2)- 2018.BJSTR. MS.ID.001019.

https://biomedres.us/fulltexts/BJSTR.MS.ID.001019.php

4. Monte F, Cebe T, Ripperger D, Ighani F, Kojouharov HV, Chen BM, Kim HKW, Aswath PB, Varanasi VG. Ionic silicon improves endothelial cells‘ survival under toxic oxidative stress by overexpressing angiogenic markers and antioxidant enzymes. J Tissue Eng Regen Med. 2018 Nov;12(11):2203-2220. doi: 10.1002/term.2744. Epub 2018 Oct 24. PMID: 30062712; PMCID: PMC6508967.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30062712/

5. Barbara Buffoli, Eleonora Foglio, Elisa Borsani, Christopher Exley, Rita Rezzani, Luigi Fabrizio Rodella,

Silicic acid in drinking water prevents age-related alterations in the endothelium-dependent vascular relaxation modulating eNOS and AQP1 expression in experimental mice: An immunohistochemical study, Acta Histochemica, Volume 115, Issue 5, 2013, Pages 418-424, ISSN 0065-1281, https://doi.org/10.1016/j.acthis.2012.10.002.

(https://www.sciencedirect.com/…/pii/S0065128112001377)

Abstract: The maintenance of endothelial integrity is of great importance in coping with age-related vascular alterations. Endothelium-derived nitric oxide is one of the various vasoactive substances able to regulate vascular tone and homeostasis, and whose decrease is known to be related with senescence in endothelial cells. There are reports on the efficacy of silicon, especially as silicic acid, in protecting vascular integrity during age-related vascular diseases. The aim of this study was to evaluate the ability of supplementation of silicic acid in drinking water in the maintenance of vascular health in a mouse model of early physiological aging. In particular, we evaluated the relationship between Si supplementation and endothelial nitric oxide synthase (eNOS) expression, taking into account also the aquaporin-1 (AQP-1) isoform that, as recently reported, seems to be involved in nitric oxide transport across cell membranes. Our results showed that silicic acid supplementation increased both eNOS and AQP-1 expression, suggesting that silicic acid modulation of endothelial nitric oxide synthase and aquaporin-1 could represent a potential strategy against age-related vascular senescence.

Keywords: Silicon; Aorta; Kidney vessels; eNOS; AQP-1; Mice

https://www.sciencedirect.com/…/pii/S0065128112001377…

6. K. Kaufmann in: Heilung duch Ursubstanz (1997, Helfer Verlag) – hier: Studienbeschreibungen im Rahmen des eingesetzten Silicea Balsamgels.

7. R. K. Iler, The Chemistry of Silica Wiley 1979.

8. A. Kühn, die Kieselsäure: ihre perorale, parenterale und perbronchiale Anwendung und Wirkung bei inneren Krankheiten insbesondere bei Tuberkulose, Arteriosklerose, rheumatischen Erkrankungen, Krebs usw. (F. Enke, 1926).
Speziell bzgl. Lunge
Kräuter-Buch (sowie dort zitierte Literatur)

9. weitere Info auf  Rilling Healthcare

10. Garneau AP, Carpentier GA, Marcoux AA, Frenette-Cotton R, Simard CF, Rémus-Borel W, Caron L, Jacob-Wagner M, Noël M, Powell JJ, Bélanger R, Côté F, Isenring P. Aquaporins Mediate Silicon Transport in Humans. PLoS One. 2015 Aug 27;10(8):e0136149. doi: 10.1371/journal.pone.0136149. PMID: 26313002; PMCID: PMC4551902.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26313002/

11. Weitere Übersicht zb. bei Gabriel Carpentier: Transport du silicium par les aquaporines animales (Dissertation, Quebec CA, 2015). Abrufbar unter zB. https://123dok.net/document/myj9wg6z-transport-du-silicium-par-les-aquaporines-animales.html

Ausgehend von der Beobachtung, dass lösliche Kieselsäure –kolloidales Silizium- in der Lage ist, die Mineralien Ca und Mg zu balancieren und über die Nernst-Goldman-Gleichung auch die Körperelektrik und den pH-Wert zu regulieren, erheben sich viele Fragen.
Was sind die Körperspeicher von Silizium und wo genau sind sie prozentual loklisiert?
Wie genau erfolgt die Regulation in Qualität, Quantität und Geschwindigkeit?
Wie hängt das alles mit dem Hormonsystem zusammen?

Schon Voronkov hat darauf hingewiesen, dass das richtige Verhältnis von Ca/Mg zur besseren endokrinen Balance beitragen kann. Das wurde wiederholt auch durch die Untersuchungen von Charnot und Peres sowie Dobbie und Smith bestätigt.
In der frühen Literatur – etwa bei Schulz und Gonnermann – finden sich auch schon zumindest qualitativ ernstzunehmende Hinweise auf die Bauchspeicheldrüse als einen der Hauptspeicher von Kieselsäure im menschlichen Körper.
Als vermutlich wichtigster Speicher wurde die Bauchspeicheldrüse identifiziert.
Genau das wollen wir uns etwas näher anschauen.

Pankreas ist DAS Organ der Enzymproduktion – Insulin, Amylase, Elastase, Pankreatin, Trypsin, Chymotrypsin… und hat damit eine entscheidende Rolle in der Verdauung in enger Zusammenarbeit mit dem Dünndarm. Mangelfunktionen verursachen Störungen des Glucosetoleranzfaktors (Cr), Fettstoffwechselentgleisungen (zB. exokrine Pankreasinsuffizienz, akute und chronische Entzündungen (mit Schmerzen, die denen eines Herzinfarktes gleichkommen können) und Diabetes.
Auch viele aktiveVitamine haben im Pankreas ihre Funktion.
Wechselwirkungen mit OH-Gruppen beinhaltenden Vitalstoffen mit eingeschlossen (Vitamin C, Glykoproteine, Aminosäuren/Enzyme, Zucker…).
Kieselsäurewerte im Blut sind teils erhöht in der Schwangerschaft und bei älteren Menschen (laut Literatur und eigener Beobachtung ist das korrekt).

Womit hängen die erhöhten Werte in der Schwangerschaft zusammen?
Vermutlich spielen hier endokrine Prozesse eine Rolle, die die Blutversorgung des Fötus sicherstellen sollen und genügend Mineralien für Wachstum und Entwicklung bereithalten (Kieselsäure wird bekanntlich an das Kind abgegeben; die Nabelschnur, Amnion und ggf. die Plazenta sind siliziumreich).
Positive Erfahrungen in der Substitution von vor allem löslichen Formen in SChwangerschaft und Stillzeit legen weitere Untersuchungen nahe.
Bisher wurde aus Erfahrungsberichten in meinem Umfeld in keinem einzigen Fall eine austreibende Wirkung oder Komplikationen beobachtet – im Gegenteil. Das ist absolut erstaunlich und bestätigt die oben getroffenen Aussagen.

Aber hier muss noch mehr geschehen; bei der Mutter kann ein Schwangerschaftsdiabetes auftreten, wenn die Reserven leergeräubert sind. Das ist auch bei Tuberkulose historisch vielfach beschrieben worden, denn Ca und Si finden sich in der Nähe der Herde, um diese einzukapseln und eine Streuung über Blut und/oder Lymphe zu verhindern.
Ähnliche Beobachtungen lassen sich bei Krebs machen; hier wird auch beschrieben, dass die Blutwerte dekompensieren und ähnlich einer Hyperkaliämie die Blutspiegel erhöht sind, gleichwohl aber intrazellulär ein teils erheblicher Mangel vorliegt, da die Wasserregulation gestört ist, die Extrazellularmatrix durch multiple Gifte blockiert ist (die aber auch eine osmotische Wirkung haben. So sind lokale Schwellungen erklärbar!) und weitere Probleme dazukommen, die hier niemals vollumfänglich beschrieben werden können.
Diese Beobachtungen und Bestätigungen von Thesen werden weiter untermauert von der Mitregulation von Silizium bei der Blutdruckkontrolle (RAAS-System) und  den gemachten Beobachtungen von z.B. A. Kühn 1926.
Auch die Affinität von Kieselsäure an Lipoproteine (zB. in der Muttermilch beim Stillen) ist hier ein Baustein. Und es ist vor allem ein Hinweis darauf, dass Silizium eben ein wichtiges und essenzielles Teilchen in der Entwicklung der Säuglinge ist. Vor allem auch als Bestantdteil von Phospholipiden (!).
Die weitergegebenen Mengen von der Mutter an das Kind müssen ersetzt werden – ansonsten wird der Stoffwechsel langsamer laufen und es treten Entwicklungsverzögerungen auf (beschrieben sind hier Schilddrüsenunterfunktionen und ein Mangel an Wachstumshormon).
Auch das ist erklärbar vor dem Hintergrund der mitochondrialen Funktion der löslichen Kieselsäure, wie sie Carlisle, Iler und weitere beschrieben hbent und wie sie seither vielfach bestätigt worden sind.

Im Alter wird die hormonelle Regulation schwieriger, was ebenfalls aus endokriner Sicht für eine Substitution spricht. Nicht wegen des rein kosmetischen Anti-Aging, sondern aus rein medizinischen Gründen.
Das ist auch und insbesondere für das Pankreas als Teil des ‚dreifachern Erwärmers‘ nicht wegdiskutierbar.
Die daraus ableitbare Erkenntnis, dass sich hormonelle Dybalancen im Alter wieder besser einregeln unter geeigneter Substitution findet in der Prxis ebenso Bestätigung. Dabei ist unbedingt auf korrekte Dosierung und ausreichende Trinkmenge zu achten (!).

Die bisherige Datenlage ist desaströs schlecht untersucht; immer wieder wird mit dem Argument der Silikose Stimmung gemacht. Oder mit dem Argument, dass Silizium austreibend wirkt und in der Schwangerschaft nicht gegeben werden dürfe. Oder mit dem Argument der Bildung von Nierensteinen.
Nichts davon konnte ernsthaft bestätigt werden.

Dazu lässt sich nur auf die dosisabhängigen Wirkungen von festem Siliziumdioxid (in kristalliner Form, in amorpher Form)  im Vergleich zur löslichen Kieselsäure hinweisen (die ebenfalls dosisabhängige Wirkungen hat!).
Differenziertere Aussagen und eine fehlende Bereitschaft, sich mit diesem überaus komplexen Thema auseinanderzusetzen, erhält die aufebauten Mythen – warum auch immer – aufrecht und versagt Menschen ein überall günstig zugängliches MIttel, das noch dazu als ‚Feuerwehr (s. Voronbkov) und Wirkverstärker in vielerlei Hinsicht immer wieder erstaunliche Effekte zeigt.
Eine nähere Untersuchung dieses im Überfluss vorhandenen Naturstoffs – in der richtigen Form!  Könnte interessante Parallelen zu den vielfältigsten Anwendungen in der Industrie aufzeigen. Zumal die kolloidale Form auch in Form von Transportersystemen in unglaublich breiter Form in der Medizin bereits eingesetzt wird. Und das mit großem Erfolg.

Auch die beschriebenen Zusammenhänge von Holzer & Holzer, dass Silizium einen Wirkpfad unabhängig von Vitamin D3, von Mg und Ca hat (somatotropes Hormon, Östrogen), ist mit den bisherigen Erklärungsmodellen nicht vereinbar.

Fazit
Es gibt viel zu tun. Der Stoffwechsel der Kieselsäure ist weit mehr als eine Verunreinigung im Körper.
Es könnte durchaus sein, dass es die entscheidende Rolle beim Entstehen des Lebens gespielt hat.
Dabei ergeben sich bemerkenwert deckungsgleiche Erkenntnisse der älteren und neueren Literatur.

 

Literatur (Auswahl):
1. Voronkov et al; Silizum und Leben (unveränderte Wederauflage des Originals von 1975, deGruyter, 2022)

2. J. Tennant: Healing is Voltage. Cancer’s On/Off Switches: Polarity.  An Atlas (2017).

3. Monographie Prof. Dr. A. Kühn, 1926.

https://hds.hebis.de/hsrm/Record/HEB479357927 bzw. https://www.worldcat.org/de/title/14738168

4. E.M. Carlisle sowie Dobbie & Smith in: The Biochemistry of Silicon, ed.121, Ciba Symposium, 1986.

5. Strauß, L.H. Verhinderung der experimentellen Atherosklerose durch Jodkali und kolloidale Kieselsäure. Z. Ges. Exp. Med. 98, 603–610 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02625698
https://link.springer.com/article/10.1007/bf02625698

6. Dr. Max Gonnermann, Beiträge zur Kenntnis der Biochemie der Kieselsäure (1917).

 

Zuerstmal ist eine Nebennierenschwäche von einer Nebenniereninsuffizienz zu unterscheiden.
Um eine weitere Begrifflichkeit aufzurollen: eine Nebennierenschwäche ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit einem Burnout oder chronischer Müdigkeit.
Eine weitere Sache ist der Zeitraum, in dem sich das manifestiert hat.
Leider ist das sehr vielfältig und nicht immer gut zuzuordnen.
Dinge, die hier eine Rolle spielen können sind etwa:

-Schwermetallbelastungen, zum Beispiel nierengängige Quecksilber- und Cadmiumbelastungen
-Aluminiumbelastungen (ist kein Schwermetall und häufiges Problem!)
-renal ausgeschiedene im Rahmen der Phase-II-Entgiftung ‚gegiftete‘ statt entgiftende Metaboliten im Rahmen der Phase-II-Prozesse einer Entgiftung. Hier kann auch ein Akkumulationsprozess stattfinden
-Kontrastmittel wie Gadolinium, die als Ca-analogon entsprechende Schäden verursachen können
-zeitweise überhöhte Stresslevel und entsprechend überhöhte Adrenalin-, Cortisol- und andere Neurotransmitterspiegel, die erst einen erhöhten Mineralien, später auch einen erhöhten Bedarf der Vitamine B, C und weiterer stress’löschender‘ Stoffe induzieren. Dieser Prozess kann in einen ‚Burnout‘ der Nieren münden
-biochemischer Stress aufgrund zu hoher Radikalenbelastung mit oxidativ ‚aktiven‘ sowie nitrosativ ‚aktiven‘ Verbindungen. Oft vergessen wird hier ein hydroxyl-ativer Stress, also die Belastung mit Hydroxylradikalen, aber auch Peroxonitraten und -nitriten, etwa durch Überdüngung von Lebensmitteln und Trinkwasser
-nierentoxische Medikamente
-Entgleisung der Mineralien aufgrund akuter Prozesse wie Infektionen mit Bakterien, Viren, aber auch Toxinen, die etwa eine akute Blutvergiftung machen und eine Regeneration geschädigter Organregionen und Stoffwechselwege verzögern bis verhindern
-Vorerkrankungen, die längere Zeit unerkannt bleiben oder ignoriert werden (zum Beispiel Diabetes und/oder Bluthochdruck). Allgemein kann auch hier das ‚tödliche Quartett‘ buchstäblich ‚zuschlagen‘ und eine Nierenschädigung verursachen (erhöhte Blutfette, Übergewicht – vor allem abdominell, Diabetes, Bluthochdruck…)
-Eine überlagerte übermäßige Belastung mit Hormonanaloga und -imitaten wie Weichmacher, und Elektrosmog sollte geprüft werden
-aufsteigende Infekte in der Anamnese, chronische Nierenbeckenentzündungen können Hinweise geben auf bakterielle, virale und/oder parasitäre sowie Pilzbelastungen, die sehr unterschiedlich ausfallen können.
-Zahnherde, vor allem der Schneidezähne, sowie Schädigungen des N. trigeminus oder anderer Nerven, die mit dem Meridian Nieren-Blase verbunden sind.
-Aminbelastungen verschiedener Art, vor allem Ammoniak, Leichengifte, zu viel Histamin, Indol-Derivate, Harnsäure, Mercaptane, Thioether und andere Abbauprodukte von Aminosäuren, die sich im Körper anreichern können. Diese können auch synthetischer Natur sein, wie etwa in Phenylendiamin als Bestandteil von Haarfarben.

Das sind nur einige der auslösenden Faktoren.
Wie aus dieser einfachen Auflistung erkennbar, sollten akute von chronischen Prozessen unterschieden werden – wie das auch schulmedizinisch geschieht und in meinen Augen auch sinnvoll erscheint. Allermeist sind beide Nieren betroffen; seltene Ausnahmen tun dieser Feststellung keinen Abbruch.

Die daraus folgenden Maßnahmen sind also genau so schwer pauschal zu beschreiben.
Wichtige Vitalstoffe, die hier nahezu immer eine Rolle spielen, sind – in entsprechend individuell zu dosierenden Mengen und Kombinationen sowie Zeitdauern:
-Vitamin C
-Magnesium
-Silizium
-Omega3-Fettsäuren/Vitamin E/Selen
-Zink
-Vitamin A
-Vitamin D
-MSM/organischer Schwefel
-Phytotherapeutika wie Brennnessel, Cranberry, Aronia, Jiaogulan…
-Heilpilze wie Reishi, Cordyceps. Hier ist erwähnenswert, dass die TCM – traditionelle chinesische Medizin – ihren Fokus  auf Nierenstärkung (Nieren-Qi wird als ‚Lebensenergie‘ betrachtet) ausrichtet
-Vitamine B2, B3 und Q10 (speziell bei Mitochondriopathien)

aber auch weitere Maßnahmen, die fast zu einfach erscheinen.
Wichtig: genügend trinken (es gibt nur wenige Ausnahmen, zB. eine akute Glomuleronephritis) ist gerade bei älteren und alten Personen ein latentes Problem. Auch aufgrund oft vorliegender depressiver Tendenzen sind weitere Dinge zu berücksichtigen, wie genug frische Luft und mäßige Bewegung, was die Peristaltik fördert, den Zwischenzellraum auch piezoelektrisch ‚spült‘ und damit auch auf natürliche Weise diuretisch wirkt.

Auch Nierenwickel, ein achtsames Warmhalten der Nierenregion – vor allem bei bauchfreier Kleidung – ist präventiv sinnvoll bis notwendig.
Diese können auch bei erschöpften Nebennieren äußerlich mit entsprechenden Vitalstoffen sinnvoll sein – Beispiel Magnesium.
Dabei ist auf eine kontinuierliche physiologisch ‚gesunde‘ Sättigung zu achten. Da das nicht immer durch Substitution erreichbar ist, empfehlen sich leider in vielen Fällen professionelle Entgiftungskuren und Chelattherapien, um den Körper mit dringend notwendigen Vitalstoffen zu versorgen und entsprechend körperfremde Gifte dauerhaft zu entfernen und so auch den Hormonhaushalt zu stabilisieren.
Je nachdem wird ein spezielles Programm zum Stabilisieren des Hormonsystems gebraucht, dass zB. Phytosterine, aber auch PABA, Yamswurzel, Rotklee etc. einbeziehen kann.

Schließlich sind auch psychisch unbearbeitete Konflikte mit zu behandeln, die nur scheinbar psychosomatisch sind und daher als nicht-organisch und dann irrelevant erscheinen.
Dazu gehören gerade in ‚Pandemie‘-Zeiten die von außen eingeimpfte Angst und Panik, die buchstäblich einen Schalter umlegen kann. Manchmal ist Abschalten besser als sich in etwas hineinsteigern und sich verrückt machen.
Die Kraft des inneren Arztes wird gerade von Betroffenen sehr unterschätzt und sollte mehr Beachtung finden: Meditationen, Ruhe und genug Schlaf sowie Meiden von Blaulicht – vor allem abends – sin wertvolle Hinweise zum Erhalt des vielleicht wichtigen Hormons, das hier auch eine wichtige Rolle spielt: Melatonin.