Silizium und Bluthochdruck – eine Epidemie?

Angesichts eines aktuellen Interviewausschnitts im Rahmen des ‚friends for a better world‘-Onlinekongresses eine Stellungnahme.

Natürlich sind Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Mesenterialinfarkt, Wassereinlagerungen, ‚tödliches Quartett‘=Bluthochdruck-Hypercholesterinämie-Arteriosklerose-Diabetische Stoffwechsellagen etc.) eine gesellschaftsprägende und schleichende Massenseuche – könnte man meinen.
Oder auch im doppelten Sinne: wir haben ein zunehmendes Problem mit der westlichen Lebensweise.
Was hat das nun mit Silizium zu tun und wie sind die zugrundeliegenden Mechanismen?

Schon bei Klaus Kaufmann (und dort beschriebener Literatur!) und noch viel früher bei A. Kühn (1926) wird eine blutdrucksenkende Wirkung beschrieben – auch anhand der Erfahrungsberichte.
Dort (Kaufmann) wurde das Hübner-Silizium eingesetzt (bzw. ganz früher Natriumsilikat in variablen Formulierungen).

Der Effekt ist nicht immer SEHR deutlich, aber signifikant.
So, dass man auf die Idee kommt, entsprechende Kombinationen einzusetzen.
Die wären für meine Begriffe auch mit Mineralien verbunden – da darüber die Blutdruckregulation funktioniert (Na-H+ – Antiporter bzw. Na-retention/Rückgewinnung über die Nierentubuli). Im Rahmen einer Blutdrucksenkung ist IMMER ein vermehrter Mineralienbedarf vorhanden!

Der Blutdruck wird dann über das zurückgewonnene Natrium und das damit verbundene MEHR an Blutmenge/Wassermenge geregelt.
Auch ein Retard-Silizium wie beim Silicium Plus/Rilling wäre hier interessant; genau wie beim ziemlich breitenwirksame Silicium Subtilis (Spezialliteratur vorhanden, aber hier nicht wirklich praktikabel, da nur die Prinzipien aufgezeigt werden sollen).
Interessanterweise sind das dieselben Ansätze wie bei Osteoporose (D3, K2, Mg, Silizium…);
ebenso wurden antidiabetische Wirkungen beschrieben (dazu sind imo aber ggf. noch andere Vitalstoffe und pankreasstärkende Mittel erforderlich).

Mit der Blutdrucksenkung geht für mich zwingend eine Verbesserung des NO-Status und der Gefäßelastizität einher.

In der Lit.stelle 5 (C. Exley et al.) ist auch der Zusammenhang mit den im Interview erwähnten Aquaporinen beschrieben.
Der Einsatz von Mineralien ist auch deshalb erforderlich, weil a) Silizium einen Mineralienbedarf langfristig erhöhen kann (und damit den tatsächlichen Mangel offenlegt!), aber auch, weil es den viskoelastischen Zustand der Lymphe, des Bindegewebes und damit der Extrazellularmatrix entscheidend in eine fließfähigere Richtung beeinflusst.
Das zu erklären erfordert Beschäftigung mit Spezialliteratur.

Das ist eng verbunden mit der Rolle des Siliziums, Wasser zu regulieren – auch in der Lunge bzw. der Schleimhaut der Lunge (!), in den Nieren und antsprechenden Geweben.
In konzentrierter Form: Bindemittel für Wasser.
In verdünnter ‚kolloidaler‘ Form: Wasserregulator, also Aufnahme und Ausscheidung bzw. ‚Ausschwemmung‘ von Wasser.
Im Zuge dessen sei bemerkt, dass Silizium an Proteine und Fette – aber auch an Lipoproteine – bindet.
Daraus ergeben sich natürlich hypothetisch-theoretische Erklärungsmodelle für die Praxisbeobachtungen.
Insgesamt ist die Ausscheidung sicher nicht nur auf Wasser begrenzt, sondern auch wegen der möglichen Reaktionen mit allen Substanzen der Extrazellularmatrix (ECM) auch auf andere Substanzen ausgeweitet zu betrachten und zukünftig zu untersuchen.

Welche Rolle die ECM und vor allem das Lymphsystem bei der Regulation des Bluthochdrucks und Wassereinlagerungen insgesamt spielt, ist gar nicht umfänglich bekannt und verwundert umso mehr angesichts der epidemischen Ausmaße zunehmender Herz-Kreislauferkrankungen.

Es gibt sicherlich weitere Literaturstellen; das ist nur eine Auswahl.
In jedem Fall gibt das aber der erfahrungsbasierten Lage ein gewisses Literaturfundament, das einen Einsatz bei Bluthochdruck rechtfertigt.
Aber bitte in der richtigen Form und der richtigen Dosis.

*Ergänzung:
Kieselsäure scheint die Salztoleranz in Pflanzen, aber auch in Tieren und Menschen positiv zu beeinflussen. Das zeigt sich deutlich in der Praxiserfahrung, dass bei zusätzlicher Gabe vor allem kolloidaler Siliziumformen etwa die abführende Wirkung von Magnesiumsalzen abgemildert wird, ohne die Peristaltik negativ zu beeinflussen.
Bei näherer Betrachtung ist das völlig konform mit der wissenschaftlich bisher nicht wirklich fassbaren Aussage, dass Silizium ein Transporter für Mineralien und Spurenelemente ist.
Wer sich allerdings näher mit der Forschung zu Aquaporinen und Tunnelproteinen von Zellmembranen näher beschäftigt, wird Gemeinsamkeiten feststellen, die direkt und indirekt untermauern, dass Silizium die bekannte ‚Dysmineralose‘ bei Mensch und Tier – aber auch in Pflanzen! – positiv beeinflussen kann und wird.
Entscheidend ist hier die intakte Funktion der Zellmembranen und der regulierenden Proteine.
Hier hat Silizium wiederum die Funktion, diese Proteine und Enzyme in physiologischen Potentialen, pH-Bandbreiten und einer gesunden Osmose zu halten.
Das in vivo zu testen ist extrem aufwändig und komplex, da diese Membranen und Tunnelproteine oft selbstähnlich sind und sich in der Evolution weiterentwickelt haben – was ja auch Sinn macht, denn zb. das Genom von Affe und Mensch ist nicht so sehr unterschiedlich.
Die Phänotypen schon.

Literatur:

1. Maehira F, Motomura K, Ishimine N, Miyagi I, Eguchi Y, Teruya S, Nutr Res 2011 Feb;31(2):147-56.
https://instituteofmineralresearch.org/soluble-silica-and-coral-sand-suppress-high-blood-pressure-and-improve-the-related-aortic-gene-expressions-in-spontaneously-hypertensive-rats/

2. Loeper J, Goy Loeper J, Rozensztajn L, Fragny M (1979) The antiatheromatous action of silicon. Atherosclerosis 33(4): 397-408.

3. Töysä T. Regional Associations of CHD and Musculoskeletal Morbidity with Environmental and Geographic Factors – e.g. ca, mg, si, sn. Biomed J Sci &Tech Res 4(2)- 2018.BJSTR. MS.ID.001019.

https://biomedres.us/fulltexts/BJSTR.MS.ID.001019.php

4. Monte F, Cebe T, Ripperger D, Ighani F, Kojouharov HV, Chen BM, Kim HKW, Aswath PB, Varanasi VG. Ionic silicon improves endothelial cells‘ survival under toxic oxidative stress by overexpressing angiogenic markers and antioxidant enzymes. J Tissue Eng Regen Med. 2018 Nov;12(11):2203-2220. doi: 10.1002/term.2744. Epub 2018 Oct 24. PMID: 30062712; PMCID: PMC6508967.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30062712/

5. Barbara Buffoli, Eleonora Foglio, Elisa Borsani, Christopher Exley, Rita Rezzani, Luigi Fabrizio Rodella,

Silicic acid in drinking water prevents age-related alterations in the endothelium-dependent vascular relaxation modulating eNOS and AQP1 expression in experimental mice: An immunohistochemical study,

Acta Histochemica, Volume 115, Issue 5, 2013, Pages 418-424, ISSN 0065-1281,

https://doi.org/10.1016/j.acthis.2012.10.002.

(https://www.sciencedirect.com/…/pii/S0065128112001377)

Abstract: The maintenance of endothelial integrity is of great importance in coping with age-related vascular alterations. Endothelium-derived nitric oxide is one of the various vasoactive substances able to regulate vascular tone and homeostasis, and whose decrease is known to be related with senescence in endothelial cells. There are reports on the efficacy of silicon, especially as silicic acid, in protecting vascular integrity during age-related vascular diseases. The aim of this study was to evaluate the ability of supplementation of silicic acid in drinking water in the maintenance of vascular health in a mouse model of early physiological aging. In particular, we evaluated the relationship between Si supplementation and endothelial nitric oxide synthase (eNOS) expression, taking into account also the aquaporin-1 (AQP-1) isoform that, as recently reported, seems to be involved in nitric oxide transport across cell membranes. Our results showed that silicic acid supplementation increased both eNOS and AQP-1 expression, suggesting that silicic acid modulation of endothelial nitric oxide synthase and aquaporin-1 could represent a potential strategy against age-related vascular senescence.

Keywords: Silicon; Aorta; Kidney vessels; eNOS; AQP-1; Mice

https://www.sciencedirect.com/…/pii/S0065128112001377…

6. K. Kaufmann in: Heilung duch Ursubstanz (1997, Helfer Verlag) – hier: Studienbeschreibungen im Rahmen des eingesetzten Silicea Balsamgels.

7. R. K. Iler, The Chemistry of Silica Wiley 1979.

8. A. Kühn, die Kieselsäure: ihre perorale, parenterale und perbronchiale Anwendung und Wirkung bei inneren Krankheiten insbesondere bei Tuberkulose, Arteriosklerose, rheumatischen Erkrankungen, Krebs usw. (F. Enke, 1926).
Speziell bzgl. Lunge
Kräuter-Buch (sowie dort zitierte Literatur)

9. weitere Info auf  Rilling Healthcare

10. Garneau AP, Carpentier GA, Marcoux AA, Frenette-Cotton R, Simard CF, Rémus-Borel W, Caron L, Jacob-Wagner M, Noël M, Powell JJ, Bélanger R, Côté F, Isenring P. Aquaporins Mediate Silicon Transport in Humans. PLoS One. 2015 Aug 27;10(8):e0136149. doi: 10.1371/journal.pone.0136149. PMID: 26313002; PMCID: PMC4551902.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26313002/

11. Weitere Übersicht zb. bei Gabriel Carpentier: Transport du silicium par les aquaporines animales (Dissertation, Quebec CA, 2015). Abrufbar unter zB. https://123dok.net/document/myj9wg6z-transport-du-silicium-par-les-aquaporines-animales.html

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