Zink und Vitamin A – wie passt das zur aktuellen Infektionslage?

Wir leben in Zeiten von Existenz- und Zukunftsangst.
Es gibt viele Studien zu Mikronährstoffen, die bei dem aktuellen Coronaproblem unterstützen können. Dazu werden oft Vitamin D3, K2 und Magnesium genannt.
Allerdings gibt es auch weitere sog. ‚Cofaktoren‘ von Vitamin D, die ebenso Einfluss auf das Immunsystem haben.
Das sind die Vitalstoffe Zink und Vitamin A als Schleimhautschutz nicht nur im Darm, sondern auch für Nase, Rachen, Atemwege und Lunge sowie Augen.
Zink ist neben Eisen das mengenmäßig häufigste Spurenelement und optimiert die Infektabwehr.
Wir brauchen Zink für unser Hormonsystem, für die Entgiftung und vor allem für die Bekämpfung entzündlicher Prozesse, die auch viral bedingt sein können.
Wir haben seit längerer Zeit latent zu wenig davon im Verhältnis zur Zufuhr; gerade in der momentanen Situation der permanenten Anspannung, vermehrtem oxidativem Stress und einer sich daraus ergebenden proentzündlichen Stoffwechsellage (im Sinne der ‚silent inflammation‘ der Orthomolekularen Medizin) steigt der Bedarf an.
Vitamin A ist ebenso ein Prohormon wie Vitamin D, wobei hier auch weiter unterschieden werden muss.
Insbesondere ist beta-Carotin nicht gleichzusetzen mit Vitamin A!
Es gibt viele Carotinoide (über 700 Stück), wovon sich nur ca. 60 in Vitamin A umwandeln lassen; das lässt sich in einem kurzen Artikel leider nicht vertiefen. Die entstandenen Vitamin A-Derivate haben unterschiedliche Aktivität, so dass es nicht zielführend ist, ein bestimmtes Beta-Carotin als Blaupause für eine gesunde Vitamin-A-Versorgung heranzuziehen.
Selbst wenn wir genug Provitamin A (als Beta-Carotin) oder Vitamin A (als Retinol) essen, muss es zum Wirkort transportiert werden bzw. aktiv bleiben. Das wird beliebig komplex und ist maßgeblich von Zink abhängig (sowie von den Enzymen, für die Zink Cofaktor ist. Das wird immer und gerne vergessen!)..
Als wirksamste Form wird derzeit all-trans-Retinol angesehen (ähnlich wie beim Vitamin E RRR(alpha)-Tocopherol). Die Wirkungen, die 1 µg all-trans-Retinol entsprechen sind bei Carotinoiden teilweise 26:1; d.h. wir müssten 26mal mehr Provitamin A essen, um eine gewünschte Menge Vitamin A im Körper zu haben (bzw. eine biologische Aktivität, die einem µg all-trans-Retinol entspricht. Dr. Gröber nennt ein Verhältnis von 36:1).
Insofern bilden Zink und Vitamin A eine Synergie, die ähnlich zu bewerten wäre wie es bei Vitamin D3 und Magnesium der Fall ist. Ohne Zink also keine Vitamin-A-Aktivität!
In der Praxis ist die Umwandlungsrate von beta-Carotin in Retinol und weiter zu Retinsäuren recht klein (sogar < 1:6 laut wikipedia), so dass wir davon ausgehen müssen, in der Bevölkerung eine schlechte Versorgung mit Vitamin A zu haben. Das ist bereits bei statistischer Unterversorgung mit Obst und Gemüse der Fall; allerdings verschärft sich dieses Problem noch durch eine latente Unterversorgung mit Zink sowie momentanem psychoemotionalem Stress, der zusätzlich Zink verschlingt.
Die Umwandlung zu Vitamin A findet in hohem Maße in den Nieren statt – also den Organen, die durch anhaltenen Stress, Angst und Panik schon vorgeschädigt sind.

Da Vitamin A auch überdosiert werden kann, muss hier auf eine korrekte Dosierung von Einnahme und Einschätzung der ernährungsbedingten Zufuhr geachtet werden.
Den Empfehlungen der DGE (3300 IE = 1 mg) stehen orthomolekulare Empfehlungen von bis zu 20000 IE gegenüber.
Außerdem ist der in meinen Augen wichtigere Teil die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Zink.
Das könnte auch mehr zur Nierengesundheit beitragen und insgesamt die Wirksamkeit von Vitamin D verbessern.
Schließlich ist in den letzten Jahren noch nicht ausreichend untersucht worden, wie sich der bei Rechenfehler beim Bedarf von Vitamin D auf die Cofaktoren auswirkt.
Bei Vitamin D selbst hat sich ein Bedarf von ca. 8000 IE pro Tag herausgestellt, wobei noch nicht genau bekannt ist, wie die Cofaktoren eine optimale Umwandlungsgeschwindigkeit und -menge in aktives Calcitriol gewährleisten.
Sollte sich im Zuge von Neufestlegungen des Bedarfs an Vitamin A auch hier ein deutlich höherer Bedarf herausstellen, haben wir noch einiges an Forschung zu erwarten.
Zusätzlich darf ein synergetischer Effekt zu allen genannten Vitalstoffen und Enzymen mit dem Spurenelement Silizium angenommen werden. Darauf gehe ich an anderer Stelle und bei fb in Diskussionen ausführlich ein – selbstverständlich literaturbasiert.

Fazit
Die momentane Angstpolitik verschärft bestehende Vitalstoffmängel und Prävention durch Vitamin D und alle denkbaren Cofaktoren scheint notwendiger denn je.
Dabei spielen Zink und Vitamin A eine dem Vitamin D3 und Magnesium vergleichbare Rolle.

1. https://www.grassrootshealth.net/
2. Hinweis auf die Cofaktoren K2, Magnesium, Vitamin A, Zink, Phosphat, Calcium
3. Interview von Prof. Jörg Spitz mit Dr. Uwe Gröber vom 24.10.2020 (und dort zitierte Studien)
4. Vitalstoff Lexikon – mit weiteren Verlinkungen zum Thema Vitamin A
5. Dr. med. Volkmann zum Thema Vitamin A bzw. Dr. med. Volkmann zum Thema Zink
6. Ein statistischer Fehler in der Schätzung des Vitamin D-Bedarfs (RDA) aus dem Jahr 2014
7. Immunrelevante Mikronährstoffe bei Atemwegserkrankungen

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