Als Festkörperchemiker ist mir dieses Thema besonders wichtig und vielleicht wirft eine spezielle Sichtweise auch ein neues Licht auf das altbekannte Thema.
Was sind die Ursachen von Steinen? Was sind Risikofaktoren und was kann ich präventiv tun?
Wann genau bilden sich Nierensteine, wann Gallensteine, wann Blasensteine? Und wann bekommt man einen ‚akuten Gichtanfall‘? Wie spielt da die Ernährung mit hinein?
Welche Eigenschaften haben diese Steine genau – können sie leicht ‚abgehen‘ oder bleiben sie stecken und wenn ja, wo? Was hat das für Folgen?
Diese Fragen versuche ich in diesem Artikel zu beantworten.
Gallensteine
Der Ursprung der Gallenflüssigkeit ist in der Leber. D.h. sie bestimmt den Gallefluss in Menge, Konzentration an Gallensäuren, Bilirubin, Cholesterin und Enzymen, also die Konsistenz und Viskosität.
Anatomisch ist die Gallenblase nachgeschaltet; sie ist sozusagen ‚Platzhalter‘ oder Vorratsbehälter für Gallenflüssigkeit.
Wichtige Parameter sind hier also Konzentration, Zusammensetzung, pH-Wert, aber noch etwas: die Peristaltik des umgebenden Gewebes. Auch körperliche Bewegung gehört dazu, ein angemessen gutes Funktionieren des N. vagus und nicht zuletzt der Durchfluss und die Durchflussgeschwindigkeit, also physikalische Parameter (Elastizität und Durchmesser des Gallenganges/der Gallenblase in Ruhe- und Aktivzustand).
Die klassische Medizin argumentiert hier richtigerweise mit der Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin und/oder Bilirubin in unkonjugierter Form – wahlweise auch unter Beteiligung von Calcium-Ionen und Glykoproteinen des Gallenschleims (vermehrte Mucinbildung?) und insgesamt einer Überschreitung des Löslichkeitsprodukts aus Chemiesicht.
Die weitere Kristallisation hängt davon ab, ob kontinuierlich konstante Bedingungen herrschen.
Dies können zB. gleichbleibender pH-Wert bei wenig Peristaltik und wenig (konstantem) Durchfluss, Vorherrschen eines relativ reinen Stoffes wie zB. Cholesterin etc. zu mehr oder weniger reinen Steinen mit entsprechend harten Kanten heranwachsen. Das ist deshalb bedeutsam, weil diese Kanten beim Abgehen in buchstäblich neuralgischen Punkten steckenbleiben können, etwa der Vaterschen Papille, also der Mündung des Gallengangs im Dünndarm.
Bei Betrachtung des Gallengangs als Gefäß können hier auch Kalkablagerungen eine Rolle spielen.
Das ist zB. dann der Fall, wenn der Stress der Leber anhaltend hoch ist, so dass mehr Parathormon gebildet wird, das seinerseits genug Calcium im System bereitstellt.
Eine Gegenmaßnahme wäre in meinen Augen hier auch ein kolloidales Silizium in Verbindung mit natürlichen Emulgatoren, wie sie natürlicherweise zwar im Gallensaft vorkommen (das ist ja seine Natur), aber bei entsprechend wenig vorhandenem Gallensaft zu konzentriert sind, um einen physiologisch gesunden Fluss zu gewährleisten.
Auch eine Gabe von Bitterstoffen wie Mariendistel, Artischocke, Wermut, Löwenzahn in Kombination mit weiteren galle(produktion)fördernden Mitteln kann helfen, den Saft zu verdünnen und den Fluss zu beschleunigen, um das Löslichkeitsprodukt zu unterschreiten und Steine nach und nach aufzulösen.
Sind entsprechende Probanden und deren Organsysteme übersäuert, besteht also auch ein Kaliummangel. Das ist bedeutend, weil hier der einfache Unterschied zwischen unlöslichen Calcium-Salzen und löslichen Kaliumsalzen über eine Steinbildung entscheidet. Auch Magnesium spielt hier eine Rolle, nicht nur bei der Entsäuerung, sondern bei der Förderung der Paristaltik und der Osmose.
Eine Kieselsäuregabe erhöht zusätzlich den Durchfluss von Flüssigkeit und eine Verdünnung des ansonsten zähen Sekrets – auch noch in der Bauchspeicheldrüse, also dem Weg des Gallengangs bis zur Mündung im Zwölffingerdarm.
Dieses Thema kommt vor allem bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern; es stellt sich die Frage, ob das möglicherweise auch mit der Struktur des Bindegewebes und mit zunehmender Entkoppelung des Ca/Mg-Haushaltes bei zunehmendem Alter einerseits und hormoneller Konstitution (auch künstlich durch leberbelastende Medikamente) beeinflusst wird.
Möglicherweise hängt hier auch die Neigung zu Anämien und der Abbau von Hämoglobin zu Bilirubin mit einer Neigung zur Gallensteinbildung zusammen.
Bei Leberbelastung liegt häufig eine verminderte Gallensäurebildung in Menge und Geschwindigkeit vor. Bezüge zu einer Übersäuerung (langsamerer Stoffwechsel) und Schilddrüsenunterfunktion (weniger Grundumsatz) verschärfen das Problem.
Auch Vitamin C kann hier nicht zuletzt deshalb entgegensteuern, weil es stress-senkende Eigenschaften und damit parathormonregulierende Eigenschaften hat (auch über Adrenalin/Noradrenalin/Cortisol/ Schilddrüsenhormon-Achse) und damit das Calciumlevel senken kann.
Möglicherweise spielt hier auch Vitamin K2 als Menachinon eine Rolle, weil es Einfluss auf den Calciumstoffwechsel hat.
Nierensteine
Hier möchte ich mit den Gedanken von Linus Pauling starten.
Er beschreibt zwei wesentliche Ursachen, die pH-abhängig sind.
Entweder bilden sich bei zu alkalischem Urin Nierensteine aus Ca-phosphat, Mg-Ammoniumphosphat, CaCO3 oder einer Mischung daraus. Daraus folgert er: Ascorbinsäure einnehmen!
Oder dar pH-Wert des Urins ist zu sauer und es bilden sich Calcium-Oxalat, Harnsäure oder Cystinsteine.
Er liefert auch gleich die entsprechenden Möglichkeiten der Vorsorge: bei zu basischem Urin kann reine Ascorbinsäure ungepuffert zu einer Neutralisation und damit potentiellen Auflösung der Steine führen.
Umgekehrt kann bei zu saurem pH-Wert natrongepufferte Ascorbinsäure eingesetzt werden.
Da würde eine sorgfältige Beobachtung eines 24h-Urinprofils sehr viel Aufschluss bringen; aber es sind für mein Empfinden noch weitere Maßnahmen erforderlich: viel trinken reinen Wassers zum Verdünnen und damit zur Unterschreitung des Löslichkeitsproduktes. Bei entsprechender Nierenkonstitution sind weitere Maßnahmen erforderlich.
Aber zurück zu den Ursprüngen: die Nieren sind der Ort der Blutwäsche; insofern ein dauerfiltrierendes Stoffwechselorgan im Doppel – übrigens eine echte Ausnahmestellung, was die Wichtigkeit der Nieren für unseren Stoffwechsel betont.
Voraussetzungen für eine Steinbildung sind dann gegeben, wenn die Konzentration von entsprechenden Stoffwechselprodukten – Oxalat, Calcium, Cystein (Vorstufe und reduzierte Form von Cystin) lokal so groß wird, das Kristallkeime entstehen können. Das ist dann der Fall, wenn wenig Durchfluss herrscht, also zB. (zu) wenig getrunken wird.
Zusätzlich vorkommende Elektrolyte wie Glucose (auch bei Diabetes der Fall!) können diese Situation befeuern, indem die lokale Filterleistung durch ‚verstopfte‘ Nierenkanälchen vermindert ist – mit nachfolgender Stauung der Flüssigkeit. Auch ein Bluthochdruck, der vielleicht nachfolgend reaktiv erfolgt, kann diese Gefahr nicht abwenden; gleichwohl erscheint es plausibler, dass Nierensteine eher bei niedrigerem Blutdruck auftreten.
Es ist – wie bei so vielen Stoffwechselprodukten – also nicht zB. das Oxalat in Lebensmitteln, was die Steine verursacht, sondern das Oxalat, was sich über Jahre angesammelt hat. Das Prinzip des ‚Liebig’schen Fasses‘ ist auch hier anwendbar.
Die Nahrung mit ein bisschen Oxalat ist der berühmte Tropfen, der dann das Fass zum Überlaufen bringt. Ähnliches gilt für Gluten, Histamin, Fructose, Lactose… obwohl die Stoffwechsellage da jeweils detaillierter betrachtet werden muss.
Bei Nierensteinen würde ich persönlich auch unterscheiden zwischen ‚harten‘ (Klassifizierung nach Mohs) Einkristallen, die teils schwere Gefäßschäden und entsprechende Schmerzen bis Koliken verursachen können und Grieß, dessen Abgang vielleicht kurzfristig Schmerzen macht, aber keine langfristigen Effekte verursachen kann, weil auch die ‚Härte‘ der Steine nicht ausreicht. Das ist ein sehr differenziertes Thema, wo man buchstäblich genauer hinschauen muss mit geeigneten bildgebenden Untersuchungs-Methoden. Danach richtet sich eine geeignete Therapie.
Die Trinkmenge ist ganz entscheidend als Voraussetzung für eine Nierensteinbildung. Hier ist eigentlich der wichtigste Ansatz für eine Prävention zu sehen.
Anknüpfend an die Forschungen von Pauling stellt sich die Frage, ob ein Konsum von mehr Vitamin C mehr Oxalat produzieren und im Blut anreichern kann. Dies wurde in Studien untersucht und es wurde festgestellt, dass Dosierungen von einigen Gramm die Menge an Oxalat im Urin nicht signifikant erhöhten.
Allerdings kann viel Stress die Voraussetzungen für eine erhöhte renale Ausscheidung von Oxalat schaffen, die durch den Konsum oxalatreicher Obst und Gemüsesorten wie zB. Rhabarber das Fass zum Überlaufen bringen bzw. in dem Fall das Löslichkeitsprodukt von Calciumoxalat überschreiten lassen: der Beginn einer Steinbildung.
Noch ein wichtiges Detail, gerade bei jungen Menschen bzw. Frauen: bauchfrei kann nicht nur Harnwegsinfekte und Nierenbeckenentzündungen verursachen, sondern auch infektbedingt eine Kaskade in Gang setzen, durch die – wiederholt kältebedingt – eine Steinbildung begünstigen kann.
Auch eine Gewebsübersäuerung kann eine Steinbildung begünstigen – weil der Stoffwechsel dadurch langsamer läuft, der Durchfluss von Mineralien langsamer ist und bei wenig Wasserversorgung ein Löslichkeitsprodukt überschritten werden kann. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sich Harnsäure nicht komplett zu Harnstoff abbauen kann, sondern auf der Stufe von Harnsäure stehenbleibt.
Harnsäure bildet lange nadelförmige Kristalle, die im Zwischenzellraum direkt Nerven reizen können; insofern sind die beschriebenen Schmerzen sehr gut nachvollziehbar.
Einige weitere oft gestellte Fragen im Zusammenhang mit Substitution seien hier beantwortet.
Kann ein Zuviel von Vitamin D Nierensteine verursachen?
Kann ein Zuviel an Silizium in Form von Kieselsäure oder siliziumhaltigen Produkten Nierensteine verursachen?
Zunächst die Vitamin-D-Frage.
Vitamin D hat viele Cofaktoren und eine Wirkung ist die Erhöhung des Calcium-Spiegels.
Calcium wird allerdings auch durch Parathormon hochgeregelt (zB. bei biochemischem Stress); damit haben wir das Paradoxon auch zu viel Ca in den Adern und zu wenig in den Knochen.
Damit hängt oftmals ein Mangel mit Silizium und Vitamin K2 (Menachinon) zusammen.
Diese beiden Stoffe sind Ca-transporteure und verhindern potentiell eine Calciumüberlastung in Gefäßen, aber auch Organen wie den Nieren. Außerdem entlastet es die Nebennieren in ihrer Funktion und das endokrine System allgemein.
Es ist also auch hier nicht nur Vitamin D alleine, sondern auch die Cofaktoren, die eine Steinbildung begünstigen.
Dabei ist in entsprechend epidemiologischen Studienkohorten von >3500 Personen wiederholt festgestellt worden, dass eine Substitution von bis zu 20000 IE Vitamin D ein verschwindend geringes Risiko birgt, vitamin-d-bedingt Nierensteine zu bekommen.
Hier gibt es auch eine Studie von 2019, die belegt, dass bis zu 50000 IE täglich gut toleriert wurden und keine Steinbildung festgestellt werden konnte.
Das bringt uns zur nächsten Frage: kann ein Zuviel an Silizium Steine verursachen?
Das liegt wieder an der Durchflussrate; dazu kommt die zugeführte Form des Siliziums und die Organleistung der Nieren, also besonders die glomeruläre Filtrationsrate GfR.
Grundlage ist die kolloidale Natur des Siliziums, die in unser körpereigenes System gelangen und dieses ausreichend spülen kann. Das liegt an der Wasserbindungskapazität, aber auch an der Trinkmenge und Kombination mit anderen nierenspülenden Substanzen wie Vitamin C und Magnesium sowie harntreibenden Naturstoffen.
Bei normaler Nierenleistung kann eine zugeführte Kieselsäure keine Steinbildung verursachen; das ändert sich jedoch, wenn die Nierenleistung nicht ausreichend ist und die Substitution mit Kieselsäurepräparaten größer ist als der Körper verarbeiten kann.
Bei nierenschwachen Patienten erhöht sich der Siliziumserumspiegel dauerhaft und deutlich über die ansonsten physiologisch normalen und über weite Strecken konstanten 190-470 µg/l. Bei genügend Calcium im System kann dies möglicherweise negative Auswirkungen haben; allerdings fehlen hier analytische Daten für eine nähere Einschätzung.
Eine Substitution mit entsprechend kolloidalen Produkten (je kleiner und löslicher die Teilchen, umso besser die Aufnahme; andererseits ist diese durch die Mitochondrienleistung begrenzt!) kann hier eine Ansammlung/Kristallisationskeime verzögern bis verhindern.
Daher ist ein erhöhter Blutspiegel entweder bei erhöhter Substitution zu beobachten ODER Ausdruck einer dauerhaft (?) verminderten Nierenleistung ODER das Produkt von zu wenig Trinken und deshalb einem ‚Stau‘ der Filtration des Blutes.
Hier ist noch ein weiterer Aspekt zu beachten: die zentrale ‚Spül’- bzw. ‚Schwamm’funktion des Siliziums im Zwischenzellraum und der Lymphe, die auch indirekt die Diurese forciert.
Unter entsprechend ‚ungünstigen‘ Bedingungen sollte man also mit der Substitution von Silizium vorsichtig sein sowie gerade dann kolloidale Produkte bevorzugen sowie die allgemein erwähnten Punkte beachten.
Gegebenenfalls ist dann auch eine Dosis zu überdenken bzw. anzupassen und abzuwägen, wie entsprechende Risikofaktoren durch andere steinvermindernde Maßnahmen unterstützt werden können (keine zu hohen Dosen, Pause der Substitution, ggf. Einsatz von Kombipräparaten wie natürlichen Cholesterinsenkern wie Niacin, Coenzym Q10, aber auch konkrete Veränderung bzw. Anpassung der Lebensbedigungen und anti-atherosklerotischer weiterer Maßnahmen…).
Ein wichtiges Detail noch:
Unlösliche Siliziumpräparate bleiben im Darm und werden in (sehr) geringer Menge aufgenommen; andererseits erhöhen kolloidal eingenommene Siliziumprodukte die Urinausscheidung über die Nieren.
Das lässt sich nutzen, um die Ausscheidung allgemein zu steuern und Steine aufzulösen und präventiv Neubildungen vorzubeugen. Außerdem kann das in der Folge auch potentiell den Blutdruck senken.
Im weiteren Sinne ist auch die Verkalkung von Gefäßen und Organen eine Steinbildung, die entsprechend vor allem Calciumtransporter Menachinon und Kieselsäure erfordert, aber auch zB. cholesterinsenkende Maßnahmen und eine ausreichende Sauerstoffsättigung im Blut.
An dieser Stelle: zwei bekannte natürliche Cholesterinsenker sind Omega3-Fettsäuren und das Vitamin B3 in der richtigen Form (es gibt noch weitere).
Blasensteine
Steine in der Blase sind seltener; die Prinzipien sind sicherlich bis auf wenige Unterschiede so wie bei den Nieren.
Allerdings kann bei Eingeweidesenkung, bei Übergewicht und/oder diabetischer Stoffwechsellage eine lokale Abflussstörung mit Restharnbildung entstehen, die eine langsame Steinbildung begünstigen kann. Das ist auch vor allem bei starker Übersäuerung mit Schilddrüsenunterfunktion möglich. Ein erhöhter Stress bei Frauen (vor allem zB. durch Rauchen und wie gesagt schlechtes Bindegewebe und/oder Verlegung der Abflüsse sowie Pilz- und Mikrobenbelastung, auch im höheren Lebensalter durch Mangel an entzündungsmindernden Vitalstoffen wie Vitamin C, Zink und Silizium) kann sich hier zusätzlich negativ auswirken.
Ein Sonderfall kann bei Harnwegsinfekten beobachtet werden: der alkalische pH-Wert des Urins begünstigt hier auch die Kokristallisation von Calciumcarbonat-reichen Apatiten oder entsprechend basischen Salzen.
Hier wäre zB. eine lokale Anwendung von entsprechenden Bakterien oder zB. Vitamin K2/Silizium lokal möglich.
Gicht
Eine Gicht kann eigentlich nur in einem übersäuerten Körper zur Ausprägung kommen.
Dabei kann unterschieden werden zwischen reiner Harnsäure und Uraten, die etwa als Calciumsalz kristallisieren können.
Sowohl Harnsäure als auch ihre Salze kristallisieren als Nadeln bevorzugt in kleinen Gefäßen, was auch die Symptomatik erklärt: Podagra, also Daumen- und Zehengrundgelenkschmerzen, die bohrend wie Nadeln sein können.
Dem geht ein mehr oder weniger großer Konsum purinreicher Nahrungsmittel voraus; hier ist die Situation ähnlich wie bei Cholesterin: das körpereigen angehäufte Purin aufgrund fehlender Aminosäureabbaufähigkeit und fehlerhafter/unvollständiger Konjugation des Zellgifts Ammoniak zu Harnstoff bleibt auf der Stufe von Harnsäure stehen; wenn die Last zu groß wird, überschreitet das lokal das Löslichkeitsprodukt: es kommt zum Gichtanfall.
Die Voraussetzungen dafür sind allermeist eine globale Übersäuerung und meist zusätzlich eine langsamere Stoffwechselfunktion.
Steinbrecher und weitere Maßnahmen
Abschließend möchte ich noch die Rolle von Kräutern beleuchten, die Steine auflösen sollen.
Im Besonderen geht es hier um das Steinbrecher-Kraut Chanca piedra.
Dieses besitzt offenbar viele positive Eigenschaften; gleichwohl kann es nicht ‚zaubern‘ (Nachweise s. Literatur).
In besonderen Fällen kann eine Zertrümmerung der Steine mit entsprechend geeigneten Bestrahlungsmethoden sinnvoll sein.
Fazit
Wie schon in weiteren Artikeln erwähnt, sind die Calciumtransporter Vitamin K2 (Menachinon, vor allem MK-7) sowie kolloidales Silizium enorm wichtig als präventive Maßnahmen.
Einfache und kostengünstige Maßnahmen wie sauberes (idealerweise kalkarmes) Wasser trinken, gesunde Lebensweise, Leberentgiftung, Entsäuerung und Konsum gesunder Fettsäuren sind die Säulen eines recht wahrscheinlichen Fernbleibens von Steinen und Auskristallisieren von Salzen, die uns mechanisch und biochemisch schädigen können.
Je nach individueller Situation sind entsprechende Maßnahmen zu treffen; Prophylaxe und Prävention sind hier aber vorrangig, denn: es sind meist vermeidbare Stoffwechselprobleme, selbst wenn eine familiäre Disposition vorliegt.
Einmal mehr zu betonen ist auch hier die Rolle von kolloidaler Kieselsäure (in niedriger Konzentration, aber das liegt bekanntlich in ihrer Natur).
Literatur (Auswahl)
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14. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/artikel/nieren/nierensteine
15. 2-Jahres-Studie von 2017 mit Dosierungen bis 15000 IE/Tag
und 7-Jahresstudie mit >4700 Personen 5-50000 IE/Tag
16. Übersicht zur Prävention von Nierensteinen
1. Juli 2021 um 3:48
Lieber Dr Bruno, 01.07.2021
wie immer brilliant geschrieben. Auch wenn ich keine Chemikerin bin, so kann ich alles gut nachvollziehen. Ich arbeite als Hp in meiner Praxis gerne mit Bitterstoffen, sowie einem guten K2/D/Mg Kombipräparat, das sich bei Osteoporose und anderen Erkrankungen, bestens bewährt hat. Durch dich bin ich auf kolloidales Silicium gestossen und empfehle dieses, seit kurzem, auch meinen Patienten. Herzliche Grüße
4. Juli 2021 um 13:59
Vielen Dank!
Die wichtigen Zusammenhänge zu begreifen ist eine Sache.
Zu erfahren, dass ein Produkt oder eine Linie funktioniert, etwas ganz anderes.
In diesem Sinne: viel Erfolg weiterhin 🙂
5. August 2021 um 1:13
Hallo und Danke für den informativen Artikel!
Sehr schön Tipp.