Silizium und Zähne

‚An jedem Zahn hängt ein ganzes Organ‘.
Wie sehr das im Falle von Silizium zutrifft, sei hier beschrieben.

Zentral für das Thema sind erstmal Unterscheidungen in Zahnschmelz, Zahnbein, Nerv/Pulpa, Zahnfleisch und Knochenmaterial.
Zahnschmelz hat Strukturen von Fluorapatit. Das ist nichts anderes als Calciummonofluorphosphat Ca5[F(PO4)3]. Das doppelt Interessante: sowohl Calcium als auch Phosphat können hier potentiell durch Siliziumsäure/Kieselsäure ersetzt werden (in Anlehnung zu den Aussagen von Prof. Hecht). Das ermöglicht eine Remineralisierung mittels Silizium, denn  Calcium Ca2+ und Phosphat (PO4)3- sind beide etwa gleich groß wie Silizium. Durch die zentralen Eigenschaften (Wasserbindungskapazität, Oberfläche, Ionenaustausch, Geruchsbindung, Affinität zu Toxinen – das geht in die Chemie hinein) gerade auch der kolloidalen Siliziumteilchen erscheint mir eine Sache wichtig:

Dentinkanälchen sind ca. 5 μm groß – Bakterien ca. 3 und Makrophagen ca. 20 μm. Ein kolloidales Silizium passt wunderbar durch die entsprechenden Kanälchen durch und kann diese gezielt von Bakterien, Viren, Parasiten etc. reinigen – sofern noch keine Keramik-/Amalgam-/andere Füllungen gesetzt wurden. Wobei das möglicherweise bei Keramik noch ansatzweise funktioniert (da dieses an den Grenzflächen auch noch Silizium freisetzen kann – muss man im Einzelfall beurteilen). Zahnbein ist eine weichere Struktur, die zwischen Zahnschmelz und Pulpa ‚vermittelt‘. Abrasive Schäden – auch durch Karies, mechanische Belastung und im Zuge von zB. Parodontose/Zahnhalsfreilegung – sind hier häufig zu beobachten, wenn die Kollagen/Bindegewebsstrukturen schlecht sind bzw. sich abbauen. Eben weil 70% des Dentins (so wird Zahnbein auch genannt) mineralisch sind (wobei 90% Kollagen enthalten) und 20% organisch sind (auch hier kann sich Silizium gut dran binden). Silizium kann hier desinfizieren, Bakterien-/Viren/Parasitenbelastung reduzieren und den pH-Wert regulieren helfen. Pulpa bzw. Zahnnerv ist nicht nur den Nerven angeschlossen, sondern auch der Lymphe (Zahn-Organ-Meridian-Beziehungen). Hier kann das Silizium ebenfalls seine Eigenschaften ausspielen – verständlicherweise vor allem präventiv, solange der Zahnnerv noch lebt. Bei alledem ist auch immer zu beachten – besonders beim Zahnnerv – dass das mitbetroffene Organ mitversorgt wird (Tafel nach zB. E.A. Voll, etwa auf oldenburk.de). Zahnfleisch ist im wesentlichen organisches Muskel- und Schleimhautgewebe, was im Zuge einer Organmitbelastung und entsprechender Ernährung/Mundpflege auch Taschen mit entzündetem Gewebe bilden kann. Das wäre die weitere Fortsetzung nicht nur von Rückgang, sondern auch von ‚Ausleiern‘ des lokalen Kollagens/Bindegewebes. Hier kann Silizium sowohl desinfizieren als auch das Immunsystem anregen (wenn man allgemein in Richtung lymphatischer Rachenring denkt) und durch die Bindung an reparierende Enzyme und Anregung lokaler Fibroblasten zur Zahnfleischneubildung beitragen. Bei Kieferknochensubstanz ist Unterkiefer vom Oberkiefer zu unterscheiden – die Struktur ist jeweils unterschiedlich kompakt. Auch ist der Oberkiefer näher an Sinnesorganen (Nase, Gaumen, Ohren, Augen) und vor allem am Gehirn, so dass hier besondere Achtsamkeit bzgl. Entzündungsherden geboten ist (ok, das sollte allgemein so sein). Untersuchungen haben bei Osteoporose allgemein gezeigt, dass eine Substitution von D3, K2, Coenzym Q10,  Magnesium und auch Calcium sowie ggf. weiteren Vitalstoffen sinnvoll sein kann (in der jeweils ‚richtigen‘ Dosierung und Formulierung). Silizium ist hier zusätzlicher Synerget, wie an postmenopausalen Osteopeniepatientinnen festgestellt werden konnte. In diesem Zusammenhang bleibt es spannend zu beobachten, wie sich eine zusätzliche Substitution von kolloidalem Silizium zur Stärkung des Knochenkollagens auswirkt und ob ein Einsatz bei NICOs – Kieferknochenentzündungsherden – entsprechende Erfolge bringt. Abschließend sei auch betont, dass eine regelmäßige Mundpflege – die zB. durch Silizium gut ergänzt werden kann – die Bakterienflora im Mundraum, die Mundschleimhaut und insbesondere die Zunge sehr gut unterstützen kann. Das wiederum hat positiven Einfluss auf unsere Zähne und den Zahnhalteapparat.

Ganz besonders wichtig finde ich hier eine Unterscheidung in Zahnpulver und flüssige, idealerweise fettlösliche, Produkte.
Deshalb wird ‚Ölziehen‘ vermutlich auch so genannt – eben weil die Synergie mit fettlöslichen Vitaminen so groß ist.
Ein Sonderfall bezeichnet eine Silizium-Produktlinie, die in der Mund- und Zahn(fleisch)-Schleimhaut Kieselsäure-Lokaldepots zusammen mit weiteren notwendigen Vitalstoffen wie Vitamin D3 und K2 ausbildet. Dies erlaubt eine gezielte lokale Therapie mit vielversprechenden  Möglichkeiten.
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Die Erklärungen sind keinesfalls vollständig und müssen zukünftiger Literatur und Untersuchungen vorbehalten bleiben. Für Richtigkeit wird keine Haftung übernommen; Eigentherapien erfolgen auf eigene Gefahr. Die Hinweise ersetzen nicht den Rat eines kompetenten Therapeuten oder andere Medikamente oder den Besuch bei entsprechend ausgebildeten Ärzten.
(Foto: Dr. Manfred Klein, www.dentalspirit.ch)

Literatur (Auswahl):
1. Uribe, P., Johansson, A., Jugdaohsingh, R. et al. Soluble silica stimulates osteogenic differentiation and gap junction communication in human dental follicle cells. Sci Rep 10, 9923 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-66939-1.
2. DENTAL SUPPLEMENT, Mucchi D, Baldoni M. Silica solutions (SL) is efficacy in the treatment of chronic periodontitis: a case control study. J Biol Regul Homeost Agents. 2020 Jan-Feb;34(1 Suppl. 1):164-174. PMID: 32064852.
3. Ursachen von Zahnkaries – eine Bestandsaufnahme von Prof. Steinman und Prof. Leonora
4. oldenburk.de

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