Oft werde ich gefragt: wie wirkt denn ein Stoff antiviral?
Eine Bestandsaufnahme am Beispiel von Silizium und einer überaus interessanten Publikation zum Thema Silizium und Phosphat (2,3).

Es ist nie NUR die EINE Substanz wirksam gegen Viren. Das ist schon deswegen so, weil Viren sehr unterschiedlich sein können was
1. Größe
2. Beweglichkeit
3. RNA(größe)
4. Behüllung angeht (behüllte bzw. unbehüllte Viren), wenn behüllt: welche Eigenschaften hat die Hülle (zB. bei Coronaviren)
5. Kopplungs- und Reproduktionsmechanismen (genetisch und biochemisch-regulatorisch) angeht.

Entgegen der Behauptung einiger, es würde keine Viren geben: dem muss ich leider widersprechen.
Es gibt Viren, und sie sind sehr divers verbreitet und vielseitig.
Schaden können sie jedoch nur anrichten, wenn unsere Immunität wirklich schlecht ist oder/und unsere Abwehrmechanismen und unsere Immunität schlecht sind.
Die Verbesserung der zellulären Immunität steht hier sehr oft im Vordergrund.
Eine weitere Beobachtung ist oftmals eine Dysbalance zwischen der Immunantwort und dem gesetzten Reiz, also einer Balance der Th1-(zelluläre Immunität) und Th-2-(humorale Immunität. Betrifft Zellzwischenraum und Cytosol-Flüssigkeit bzw. Zellzwischenraum- sowie Gefäß-Flüssigkeit)-Achse mit entsprechenden Modellbeschreibungen auch von Unterkategorien Th-17 (Th-1), Zytokinen und Prostaglandinen bzw. immunkompetenten Stoffen/Interleukinen/Resolvinen uvm., die hier freigesetzt werden und Kaskaden bilden.

Letztlich kommen wir alle ohne Darmbakterien auf die Welt und müssen diese Darmflora erst entwickeln.
Eine Schwangere ist gewissermaßen immunsupprimiert, da sie sonst ihr Kind abstoßen würde.
(Hier gibt es auch Abstoßungsreaktionen, die aber andere Gründe haben können, zB. keine Einnistungsgrundlage oder massive Minderversorgung meist in frühen Phasen der Schwangerschaft. Ursache dafür ist zB. eine ungenügende Schleimhautversorgung der Gebärmutter)
Die ‚Schaltung‘ des Immunsystems ist also zum Geburtszeitpunkt auf humorale Immunität fokussiert; das ist unter anderem der Grund, warum  bestimmte Erkrankungen nur in der Schwangerschaft auftreten: Gestationsdiabetes ist hier ein Beispiel.
Die zelluläre Immunität ist unterrepräsentiert. Diese muss sozusagen erst ‚erlernt‘ werden (zB. im Thymus oder in Lymphknoten und im Zusammenspiel mit der Entwicklung der Darmflora)
Die ersten Bakterien werden beim natürlichen Geburtsvorgang ‚mitgegeben‘; die weitere Besiedlung des Darms ist von Art, Frequenz, Menge und Qualität der Nahrung in den ersten Lebensmonaten abhängig. Das wird verallgemeinert als ‚Nestschutz‘ bezeichnet: das Stillen ist also die Weitergabe nicht nur von Muttermilch, sondern auch von zellulärer Immunität und somit besonders wichtig. Diese ‚Prägung‘ des Immunsystems ist von entscheidender Bedeutung für die Infektanfälligkeit im ganzen späteren Leben.
Auch die Entwicklung der Lymphknoten im Laufe der ersten Monate ist entscheidend für eine (spätere) zelluläre Immunität.
Diese ist deswegen so wichtig, weil Viren eine Oberflächenstruktur haben.
Es gibt behüllte (manchmal sogar (zusätzlich) mit einer Art Spike-Protein) und unbehüllte Viren; die unbehüllten sind eigentlich gefährlicher, da robuster und langlebiger.
Aber auch sie können ohne Wirt nicht überleben, brauchen also Wirtszellen, um sich zu vermehren.
Im Gegensatz zu manchen Bakterien können Viren auch keine langlebigen Sporen entwickeln.

Eine zelluläre Immunität verhindert ein Eindringen eines Virus, dessen Vermehrung und steuert möglicherweise auch dessen Autophagie bzw. Auflösung.

Stadien einer antiviralen Wirkung wäre also:
Ein Verhindern des Eindringens von Virusmaterial in die Zelle. Dem steht voran eine Verhinderung des Andockens von Virushülle bzw. Spike-Protein an entsprechende Strukturen der Wirtszelle (idealerweise nicht erst in der Nähe von Zellmembranen, sondern bereits im Zellzwischenraum, etwa durch Makrophagen oder T-Killer-Zellen).
Dabei sind eine Blockade des Spike-Proteins bzw. der Virusoberfläche möglich, genau wie Blockaden der Zellrezeptoren der Wirtszelle. Möglicherweise sind das die beiden wichtigsten Mechanismen für eine antivirale Wirkung.
Am Beispiel des Coronavirus haben Müller et al. eine bemerkenswerte Datenlage geschaffen, die unbedingt weitere Forschung nahelegt (2).
Die an anderer Stelle schon beschriebene Verwandtschaft von Poly-Silikaten und Polyphosphaten erscheint hier besonders interessant – aus mehreren Gründen, die hier nicht alle genannt werden können. Kieselsäuren haben eine Funktion für den Energiehaushalt und den Phosphat-Stoffwechsel sowie für die Alkalische Phosphatase (in Knochen und Leber).

Im weiteren Sinne ist eine Hemmung der Wirksamkeit auch durch Targetierung und anschließende Lyse möglich.
Dies wäre bei kolloidalen Wirkstoffen möglich, indem das ganze Virus entweder in seiner Oberflächenstruktur inaktiviert wird für eine Bindung, oder gar ganz eingeschlossen wird und die physiologische Konzentration von Stoffen so ‚lebensfeindlich‘ für den Stoffwechsel des Virus wird, dass eine wie auch immer geartete Vermehrung verlangsamt bis gestoppt wird.
Eine gleichzeitige Stärkung der Immunabwehr auf zellulärer bzw. Membranebene ist wünschenswert (3). Dazu gibt es eine hochaktuelle und sehr interessante Untersuchung russischer Forscher (4).
Das erfordert wiederum eine mehr oder weniger tadellose Funktion weißer Blutkörperchen, die ihre Immunkompetenz in der Thymusdrüse erlernen und eine angemessen flexible Reaktionsgeschwindigkeit des Immunsystems auf breiter Front nahelegen (Zahl und Produktionsgeschwindigkeit benötigter Leukozyten, spezialisierter Zellen zur Entzündungsmediation etc.).
Diese Kriterien sind teilweise von Vitalstoffen erfüllbar – wenn in ausreichender Menge und Kombination vorhanden; es gibt aber nur sehr wenige Kombinationen von lebenswichtigen Vitalstoffen, die eine direkt membranstabilisierende Eigenschaft mitbringen, wie Niacin und Vitamin C sowie Zink, aber auch Omega3-Fettsäuren, aber auch das essenzielle Mineral Silizium in Form kolloidaler Kieselsäure (6).

Denn ohne letzteres können die Mineraliengradienten nicht aufrechterhalten werden.
Die ‚Stärke‘ eines Immunsystems geht außerdem einher mit einer ausreichenden Kapazität an Puffern, Vitalstoffen und letztlich ‚Reserveadaptation‘, die nicht schulmedizinisch korrekt beschrieben werden kann, weil hier die Kriterien fehlen (5).
Das Vorkommen von Kieselsäure im wachsenden Knochen sowie seine Funktion bei der Zellteilung legen auch eine blutbildende Funktion nahe (Forschungen von E.M. Carlisle, biochemische Zusammenhänge mit Vitamin C, Eisen, Phosphat, aber auch zB. Bindung an Lipoproteine im Knochenmark), die sich nicht nur auf Erythrozyten, sondern auch auf Leukozyten und Thrombozyten erstreckt. Dies funktioniert auch auf genetischer Ebene (7).

Literatur (Auswahl)
1. Modell einer Hemmung des Coroavirus SARS-COV2 durch Nano-Polyphosphat/nano-Polysilikat
2. Blockierung der Bindung des Spike-Proteins an ACE-Rezeptors des Corona-Virus SARS-CoV2
3. Covid-19 – ein unterstützender Ansatz mit ausgewählten Mikronährstoffen (U. Gröber, M- Holick)
4. russische Studie an 5 verschienenen pathogegen Viren mit Hilfe von kolloidaler Kieselsäure
5. Transferfaktoren bzw. Colostrum als Unterstützer zellulärer Immunität
6. a) Zusammenfassung bekannter Funktionen löslicher Kieselsäure (Review, 2013)
6. b) K. Kaufmann, Heilung durch Ursubstanz (Helfer Verlag, 1997 – ISBN 3-87323-049-6).
7. Osteogenese mittels genregulatorischer Mechanismen (chinesische Studie, 2021)

Als Festkörperchemiker ist mir dieses Thema besonders wichtig und vielleicht wirft eine spezielle Sichtweise auch ein neues Licht auf das altbekannte Thema.
Was sind die Ursachen von Steinen? Was sind Risikofaktoren und was kann ich präventiv tun?
Wann genau bilden sich Nierensteine, wann Gallensteine, wann Blasensteine? Und wann bekommt man einen ‚akuten Gichtanfall‘? Wie spielt da die Ernährung mit hinein?
Welche Eigenschaften haben diese Steine genau – können sie leicht ‚abgehen‘ oder bleiben sie stecken und wenn ja, wo? Was hat das für Folgen?
Diese Fragen versuche ich in diesem Artikel zu beantworten.

Gallensteine

Der Ursprung der Gallenflüssigkeit ist in der Leber. D.h. sie bestimmt den Gallefluss in Menge, Konzentration an Gallensäuren, Bilirubin, Cholesterin und Enzymen, also die Konsistenz und Viskosität.
Anatomisch ist die Gallenblase nachgeschaltet; sie ist sozusagen ‚Platzhalter‘ oder Vorratsbehälter für Gallenflüssigkeit.
Wichtige Parameter sind hier also Konzentration, Zusammensetzung, pH-Wert, aber noch etwas: die Peristaltik des umgebenden Gewebes. Auch körperliche Bewegung gehört dazu, ein angemessen gutes Funktionieren des N. vagus und nicht zuletzt der Durchfluss und die Durchflussgeschwindigkeit, also physikalische Parameter (Elastizität und Durchmesser des Gallenganges/der Gallenblase in Ruhe- und Aktivzustand).

Die klassische Medizin argumentiert hier richtigerweise mit der Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin und/oder Bilirubin in unkonjugierter Form – wahlweise auch unter Beteiligung von Calcium-Ionen und Glykoproteinen des Gallenschleims (vermehrte Mucinbildung?) und insgesamt einer Überschreitung des Löslichkeitsprodukts aus Chemiesicht.
Die weitere Kristallisation hängt davon ab, ob kontinuierlich konstante Bedingungen herrschen.
Dies können zB. gleichbleibender pH-Wert bei wenig Peristaltik und wenig (konstantem) Durchfluss, Vorherrschen eines relativ reinen Stoffes wie zB. Cholesterin etc. zu mehr oder weniger reinen Steinen mit entsprechend harten Kanten heranwachsen. Das ist deshalb bedeutsam, weil diese Kanten beim Abgehen in buchstäblich neuralgischen Punkten steckenbleiben können, etwa der Vaterschen Papille, also der Mündung des Gallengangs im Dünndarm.
Bei Betrachtung des Gallengangs als Gefäß können hier auch Kalkablagerungen eine Rolle spielen.
Das ist zB. dann der Fall, wenn der Stress der Leber anhaltend hoch ist, so dass mehr Parathormon gebildet wird, das seinerseits genug Calcium im System bereitstellt.

Eine Gegenmaßnahme wäre in meinen Augen hier auch ein kolloidales Silizium in Verbindung mit natürlichen Emulgatoren, wie sie natürlicherweise zwar im Gallensaft vorkommen (das ist ja seine Natur), aber bei entsprechend wenig vorhandenem Gallensaft zu konzentriert sind, um einen physiologisch gesunden Fluss zu gewährleisten.
Auch eine Gabe von Bitterstoffen wie Mariendistel, Artischocke, Wermut, Löwenzahn in Kombination mit weiteren galle(produktion)fördernden Mitteln kann helfen, den Saft zu verdünnen und den Fluss zu beschleunigen, um das Löslichkeitsprodukt zu unterschreiten und Steine nach und nach aufzulösen.
Sind entsprechende Probanden und deren Organsysteme übersäuert, besteht also auch ein Kaliummangel. Das ist bedeutend, weil hier der einfache Unterschied zwischen unlöslichen Calcium-Salzen und löslichen Kaliumsalzen über eine Steinbildung entscheidet. Auch Magnesium spielt hier eine Rolle, nicht nur bei der Entsäuerung, sondern bei der Förderung der Paristaltik und der Osmose.
Eine Kieselsäuregabe erhöht zusätzlich den Durchfluss von Flüssigkeit und eine Verdünnung des ansonsten zähen Sekrets – auch noch in der Bauchspeicheldrüse, also dem Weg des Gallengangs bis zur Mündung im Zwölffingerdarm.

Dieses Thema kommt vor allem bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern; es stellt sich die Frage, ob das möglicherweise auch mit der Struktur des Bindegewebes und mit zunehmender Entkoppelung des Ca/Mg-Haushaltes bei zunehmendem Alter einerseits und hormoneller Konstitution (auch künstlich durch leberbelastende Medikamente) beeinflusst wird.
Möglicherweise hängt hier auch die Neigung zu Anämien und der Abbau von Hämoglobin zu Bilirubin mit einer Neigung zur Gallensteinbildung zusammen.

Bei Leberbelastung liegt häufig eine verminderte Gallensäurebildung in Menge und Geschwindigkeit vor. Bezüge zu einer Übersäuerung (langsamerer Stoffwechsel) und Schilddrüsenunterfunktion (weniger Grundumsatz) verschärfen das Problem.

Auch Vitamin C kann hier nicht zuletzt deshalb entgegensteuern, weil es stress-senkende Eigenschaften und damit parathormonregulierende Eigenschaften hat (auch über Adrenalin/Noradrenalin/Cortisol/ Schilddrüsenhormon-Achse) und damit das Calciumlevel senken kann.
Möglicherweise spielt hier auch Vitamin K2 als Menachinon eine Rolle, weil es Einfluss auf den Calciumstoffwechsel hat.

Nierensteine

Hier möchte ich mit den Gedanken von Linus Pauling starten.
Er beschreibt zwei wesentliche Ursachen, die pH-abhängig sind.
Entweder bilden sich bei zu alkalischem Urin Nierensteine aus Ca-phosphat, Mg-Ammoniumphosphat, CaCO3 oder einer Mischung daraus. Daraus folgert er: Ascorbinsäure einnehmen!
Oder dar pH-Wert des Urins ist zu sauer und es bilden sich Calcium-Oxalat, Harnsäure oder Cystinsteine.
Er liefert auch gleich die entsprechenden Möglichkeiten der Vorsorge: bei zu basischem Urin kann reine Ascorbinsäure ungepuffert zu einer Neutralisation und damit potentiellen Auflösung der Steine führen.
Umgekehrt kann bei zu saurem pH-Wert natrongepufferte Ascorbinsäure eingesetzt werden.

Da würde eine sorgfältige Beobachtung eines 24h-Urinprofils sehr viel Aufschluss bringen; aber es sind für mein Empfinden noch weitere Maßnahmen erforderlich: viel trinken reinen Wassers zum Verdünnen und damit zur Unterschreitung des Löslichkeitsproduktes. Bei entsprechender Nierenkonstitution sind weitere Maßnahmen erforderlich.

Aber zurück zu den Ursprüngen: die Nieren sind der Ort der Blutwäsche; insofern ein dauerfiltrierendes Stoffwechselorgan im Doppel – übrigens eine echte Ausnahmestellung, was die Wichtigkeit der Nieren für unseren Stoffwechsel betont.
Voraussetzungen für eine Steinbildung sind dann gegeben, wenn die Konzentration von entsprechenden Stoffwechselprodukten – Oxalat, Calcium, Cystein (Vorstufe und reduzierte Form von Cystin) lokal so groß wird, das Kristallkeime entstehen können. Das ist dann der Fall, wenn wenig Durchfluss herrscht, also zB. (zu) wenig getrunken wird.
Zusätzlich vorkommende Elektrolyte wie Glucose (auch bei Diabetes der Fall!) können diese Situation befeuern, indem die lokale Filterleistung durch ‚verstopfte‘ Nierenkanälchen vermindert ist – mit nachfolgender Stauung der Flüssigkeit. Auch ein Bluthochdruck, der vielleicht nachfolgend reaktiv erfolgt, kann diese Gefahr nicht abwenden; gleichwohl erscheint es plausibler, dass Nierensteine eher bei niedrigerem Blutdruck auftreten.
Es ist  – wie bei so vielen Stoffwechselprodukten – also nicht zB. das Oxalat in Lebensmitteln, was die Steine verursacht, sondern das Oxalat, was sich über Jahre angesammelt hat. Das Prinzip des ‚Liebig’schen Fasses‘ ist auch hier anwendbar.
Die Nahrung mit ein bisschen Oxalat ist der berühmte Tropfen, der dann das Fass zum Überlaufen bringt. Ähnliches gilt für Gluten, Histamin, Fructose, Lactose… obwohl die Stoffwechsellage da jeweils detaillierter betrachtet werden muss.

Bei Nierensteinen würde ich persönlich auch unterscheiden zwischen ‚harten‘ (Klassifizierung nach Mohs) Einkristallen, die teils schwere Gefäßschäden und entsprechende Schmerzen bis Koliken verursachen können und Grieß, dessen Abgang vielleicht kurzfristig Schmerzen macht, aber keine langfristigen Effekte verursachen kann, weil auch die ‚Härte‘ der Steine nicht ausreicht. Das ist ein sehr differenziertes Thema, wo man buchstäblich genauer hinschauen muss mit geeigneten bildgebenden Untersuchungs-Methoden. Danach richtet sich eine geeignete Therapie.

Die Trinkmenge ist ganz entscheidend als Voraussetzung für eine Nierensteinbildung. Hier ist eigentlich der wichtigste Ansatz für eine Prävention zu sehen.

Anknüpfend an die Forschungen von Pauling stellt sich die Frage, ob ein Konsum von mehr Vitamin C mehr Oxalat produzieren und im Blut anreichern kann. Dies wurde in Studien untersucht und es wurde festgestellt, dass Dosierungen von einigen Gramm die Menge an Oxalat im Urin nicht signifikant erhöhten.
Allerdings kann viel Stress die Voraussetzungen für eine erhöhte renale Ausscheidung von Oxalat schaffen, die durch den Konsum oxalatreicher Obst und Gemüsesorten wie zB. Rhabarber das Fass zum Überlaufen bringen bzw. in dem Fall das Löslichkeitsprodukt von Calciumoxalat überschreiten lassen: der Beginn einer Steinbildung.

Noch ein wichtiges Detail, gerade bei jungen Menschen bzw. Frauen: bauchfrei kann nicht nur Harnwegsinfekte und Nierenbeckenentzündungen verursachen, sondern auch infektbedingt eine Kaskade in Gang setzen, durch die – wiederholt kältebedingt – eine Steinbildung begünstigen kann.
Auch eine Gewebsübersäuerung kann eine Steinbildung begünstigen – weil der Stoffwechsel dadurch langsamer läuft, der Durchfluss von Mineralien langsamer ist und bei wenig Wasserversorgung ein Löslichkeitsprodukt überschritten werden kann. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sich Harnsäure nicht komplett zu Harnstoff abbauen kann, sondern auf der Stufe von Harnsäure stehenbleibt.
Harnsäure bildet lange nadelförmige Kristalle, die im Zwischenzellraum direkt Nerven reizen können; insofern sind die beschriebenen Schmerzen sehr gut nachvollziehbar.

Einige weitere oft gestellte Fragen im Zusammenhang mit Substitution seien hier beantwortet.
Kann ein Zuviel von Vitamin D Nierensteine verursachen?
Kann ein Zuviel an Silizium in Form von Kieselsäure oder siliziumhaltigen Produkten Nierensteine verursachen?

Zunächst die Vitamin-D-Frage.
Vitamin D hat viele Cofaktoren und eine Wirkung ist die Erhöhung des Calcium-Spiegels.
Calcium wird allerdings auch durch Parathormon hochgeregelt (zB. bei biochemischem Stress); damit haben wir das Paradoxon auch zu viel Ca in den Adern und zu wenig in den Knochen.

Damit hängt oftmals ein Mangel mit Silizium und Vitamin K2 (Menachinon) zusammen.
Diese beiden Stoffe sind Ca-transporteure und verhindern potentiell eine Calciumüberlastung in Gefäßen, aber auch Organen wie den Nieren. Außerdem entlastet es die Nebennieren in ihrer Funktion und das endokrine System allgemein.
Es ist also auch hier nicht nur Vitamin D alleine, sondern auch die Cofaktoren, die eine Steinbildung begünstigen.
Dabei ist in entsprechend epidemiologischen Studienkohorten von >3500 Personen wiederholt festgestellt worden, dass eine Substitution von bis zu 20000 IE Vitamin D ein verschwindend geringes  Risiko birgt, vitamin-d-bedingt Nierensteine zu bekommen.
Hier gibt es auch eine Studie von 2019, die belegt, dass bis zu 50000 IE täglich gut toleriert wurden und keine Steinbildung festgestellt werden konnte.

Das bringt uns zur nächsten Frage: kann ein Zuviel an Silizium Steine verursachen?
Das liegt wieder an der Durchflussrate; dazu kommt die zugeführte Form des Siliziums und die Organleistung der Nieren, also besonders die glomeruläre Filtrationsrate GfR.
Grundlage ist die kolloidale Natur des Siliziums, die in unser körpereigenes System gelangen und dieses ausreichend spülen kann. Das liegt an der Wasserbindungskapazität, aber auch an der Trinkmenge und Kombination mit anderen nierenspülenden Substanzen wie Vitamin C und Magnesium sowie harntreibenden Naturstoffen.
Bei normaler Nierenleistung kann eine zugeführte Kieselsäure keine Steinbildung verursachen; das ändert sich jedoch, wenn die Nierenleistung nicht ausreichend ist und die Substitution mit Kieselsäurepräparaten größer ist als der Körper verarbeiten kann.
Bei nierenschwachen Patienten erhöht sich der Siliziumserumspiegel dauerhaft und deutlich über die ansonsten physiologisch normalen und über weite Strecken konstanten 190-470 µg/l. Bei genügend Calcium im System  kann dies möglicherweise negative Auswirkungen haben; allerdings fehlen hier analytische Daten für eine nähere Einschätzung.
Eine Substitution mit entsprechend kolloidalen Produkten (je kleiner und löslicher die Teilchen, umso besser die Aufnahme; andererseits ist diese durch die Mitochondrienleistung begrenzt!) kann hier eine Ansammlung/Kristallisationskeime verzögern bis verhindern.

Daher ist ein erhöhter Blutspiegel entweder bei erhöhter Substitution zu beobachten ODER Ausdruck einer dauerhaft (?) verminderten Nierenleistung ODER das Produkt von zu wenig Trinken und deshalb einem ‚Stau‘ der Filtration des Blutes.
Hier ist noch ein weiterer Aspekt zu beachten: die zentrale ‚Spül’- bzw. ‚Schwamm’funktion des Siliziums im Zwischenzellraum und der Lymphe, die auch indirekt die Diurese forciert.
Unter entsprechend ‚ungünstigen‘ Bedingungen sollte man also mit der Substitution von Silizium vorsichtig sein sowie gerade dann kolloidale Produkte bevorzugen sowie die allgemein erwähnten Punkte beachten.
Gegebenenfalls ist dann auch eine Dosis zu überdenken bzw. anzupassen und abzuwägen, wie entsprechende Risikofaktoren durch andere steinvermindernde Maßnahmen unterstützt werden können (keine zu hohen Dosen, Pause der Substitution, ggf. Einsatz von Kombipräparaten wie natürlichen Cholesterinsenkern wie Niacin, Coenzym Q10, aber auch konkrete Veränderung bzw. Anpassung der Lebensbedigungen und anti-atherosklerotischer weiterer Maßnahmen…).

Ein wichtiges Detail noch:
Unlösliche Siliziumpräparate bleiben im Darm und werden in (sehr) geringer Menge aufgenommen; andererseits erhöhen kolloidal eingenommene Siliziumprodukte die Urinausscheidung über die Nieren.
Das lässt sich nutzen, um die Ausscheidung allgemein zu steuern und Steine aufzulösen und präventiv Neubildungen vorzubeugen. Außerdem kann das in der Folge auch potentiell den Blutdruck senken.

Im weiteren Sinne ist auch die Verkalkung von Gefäßen und Organen eine Steinbildung, die entsprechend vor allem Calciumtransporter Menachinon und Kieselsäure erfordert, aber auch zB. cholesterinsenkende Maßnahmen und eine ausreichende Sauerstoffsättigung im Blut.
An dieser Stelle: zwei bekannte natürliche Cholesterinsenker sind Omega3-Fettsäuren und das Vitamin B3 in der richtigen Form (es gibt noch weitere).

Blasensteine

Steine in der Blase sind seltener; die Prinzipien sind sicherlich bis auf wenige Unterschiede so wie bei den Nieren.
Allerdings kann bei Eingeweidesenkung, bei Übergewicht und/oder diabetischer Stoffwechsellage eine lokale Abflussstörung mit Restharnbildung entstehen, die eine langsame Steinbildung begünstigen kann. Das ist auch vor allem bei starker Übersäuerung mit Schilddrüsenunterfunktion möglich. Ein erhöhter Stress bei Frauen (vor allem zB. durch Rauchen und wie gesagt schlechtes Bindegewebe und/oder Verlegung der Abflüsse sowie Pilz- und Mikrobenbelastung, auch im höheren Lebensalter durch Mangel an entzündungsmindernden Vitalstoffen wie Vitamin C, Zink und Silizium) kann sich hier zusätzlich negativ auswirken.

Ein Sonderfall kann bei Harnwegsinfekten beobachtet werden: der alkalische pH-Wert des Urins begünstigt hier auch die Kokristallisation von Calciumcarbonat-reichen Apatiten oder entsprechend basischen Salzen.
Hier wäre zB. eine lokale Anwendung von entsprechenden Bakterien oder zB. Vitamin K2/Silizium lokal möglich.

Gicht

Eine Gicht kann eigentlich nur in einem übersäuerten Körper zur Ausprägung kommen.
Dabei kann unterschieden werden zwischen reiner Harnsäure und Uraten, die etwa als Calciumsalz kristallisieren können.
Sowohl Harnsäure als auch ihre Salze kristallisieren als Nadeln bevorzugt in kleinen Gefäßen, was auch die Symptomatik erklärt: Podagra, also Daumen- und Zehengrundgelenkschmerzen, die bohrend wie Nadeln sein können.
Dem geht ein mehr oder weniger großer Konsum purinreicher Nahrungsmittel voraus; hier ist die Situation ähnlich wie bei Cholesterin: das körpereigen angehäufte Purin aufgrund fehlender Aminosäureabbaufähigkeit und fehlerhafter/unvollständiger Konjugation des Zellgifts Ammoniak zu Harnstoff bleibt auf der Stufe von Harnsäure stehen; wenn die Last zu groß wird, überschreitet das lokal das Löslichkeitsprodukt: es kommt zum Gichtanfall.
Die Voraussetzungen dafür sind allermeist eine globale Übersäuerung und meist zusätzlich eine langsamere Stoffwechselfunktion.

Steinbrecher und weitere Maßnahmen

Abschließend möchte ich noch die Rolle von Kräutern beleuchten, die Steine auflösen sollen.
Im Besonderen geht es hier um das Steinbrecher-Kraut Chanca piedra.
Dieses besitzt offenbar viele positive Eigenschaften; gleichwohl kann es nicht ‚zaubern‘ (Nachweise s. Literatur).
In besonderen Fällen kann eine Zertrümmerung der Steine mit entsprechend geeigneten Bestrahlungsmethoden sinnvoll sein.

Fazit

Wie schon in weiteren Artikeln erwähnt, sind die Calciumtransporter Vitamin K2 (Menachinon, vor allem MK-7) sowie kolloidales Silizium enorm wichtig als präventive Maßnahmen.
Einfache und kostengünstige Maßnahmen wie sauberes (idealerweise kalkarmes) Wasser trinken, gesunde Lebensweise, Leberentgiftung, Entsäuerung und Konsum gesunder Fettsäuren sind die Säulen eines recht wahrscheinlichen Fernbleibens von Steinen und Auskristallisieren von Salzen, die uns mechanisch und biochemisch schädigen können.
Je nach individueller Situation sind entsprechende Maßnahmen zu treffen; Prophylaxe und Prävention sind hier aber vorrangig, denn: es sind meist vermeidbare Stoffwechselprobleme, selbst wenn eine familiäre Disposition vorliegt.
Einmal mehr zu betonen ist auch hier die Rolle von kolloidaler Kieselsäure (in niedriger Konzentration, aber das liegt bekanntlich in ihrer Natur).

Literatur (Auswahl)

1. Gerster H. Ann Nutr Metab. 1997. Lamden und Chrystowski (1954 in: L. Pauling: das Vitaminprogramm, Goldmann, 1990).
2. Studie von Bayer 1991 (12 Personen): Hohe Vitamin-C-Dosierungen führen NICHT zu relevanten Mineralienverlusten in https://www.naturepower.de/vitalstoff-journal/aus-der-forschung/vitamine/vitamin-c-die-wahrheit-ueber-das-wichtigste-aller-vitamine/
3. [Dowling R. H. Review: pathogenesis of gallstones
Aliment Pharmacol Ther 2000;14(2):39-47 , Lammert F., Geier A., Figge A., Matern S.
4. Pathogenese der Cholezystolithiasis-neue molekulare Konzepte
Chir Gastroenterol 2001;17:108-113 , Paumgartner G., Sauerbruch T.
5. Gallstones: Pathogenesis
Lancet 1991;338:1117-1124 , Portincasa P., Moschetta A., van Erpecum K.J., Calamita G., Margari A.,
van Berge-Henegouwen G.P.
6. Pathways of cholesterol crystallization in model bile and native bile
Digestive and Liver Disease 2003;35:118-126 , Portincasa P., van de Meeberg P., van Erpecum K.J., Palasciano G., van Berge-Henegouwen G.P.
7. An Update on the Pathogenesis and Treatment of Cholesterol Gallstones
Scand J Gastroenterol 1997;223(32):60-69]
8. https://rain-tree.com/chanca.htm
9. http://www.biomedizin-blog.de/de/natuerliche-wege-um-nierensteine-in-schach-zu-halten-wp261-214.html
10. https://www.sonnen-vitamin.net/vitamin-d-nierensteine/
11. https://www.vitamind.net/ueberdosierung/
12. https://www.dr-gumpert.de/html/nierensteine_ursachen.html
13. https://www.vitamindservice.de/faq/ich-bin-nierenstein-patient-darf-ich-vitamin-d-nehmen
14. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/artikel/nieren/nierensteine
15. 2-Jahres-Studie von 2017 mit Dosierungen bis 15000 IE/Tag
und 7-Jahresstudie mit >4700 Personen 5-50000 IE/Tag
16. Übersicht zur Prävention von Nierensteinen

Die ursprünglich englische Bezeichnung meint Medium-Chained-Triglycerides, also mittelkettige voll gesättigte Fettsäuren, die mit Glycerin verestert/funktionalisiert sind.
Dazu gehören: Capronsäure (C6), Caprylsäure (C8), Caprinsäure (C10) und Laurinsäure (C12).
Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass je kürzer die Fettsäure, umso besser bioverfügbar ist sie. Deshalb wird auf Seiten wie bulletproof.com MCT als ‚brain octane‘ (brain: gelangt schnell ins Gehirn und octane: Fettsäuren mit hohem C8-Anteil) beworben. Klingt nach Benzin mit hoher Oktanzahl, oder?

Leider ist nicht näher definiert, welches MCT-Öl welche Anteile der genannten Fettsäuren enthält (und oft ist die Quelle auch nicht bekannt/angegeben). Oft ist die beabsichtigte Wirkung aber Grundlage für Rezepturen: je kürzer die Fettsäure, umso schneller kann sie Ketonkörper bilden.
MCT-Öl ist per se ein Extrakt aus natürlichen Ölen (zB. Kokosöl, Palmöl, evtl. weiteren Ölen) und kann sicherlich unterschiedliche Qualität aufweisen. Auch eine synthetische Herkunft ist denkbar.
Meist sind jedoch C8- und C10-Fettsäuren verarbeitet – mit geringen Anteilen an Laurinsäure und vielleicht Capronsäure ( C6-Fettsäure) die aufgrund ungünstigem sensorischem Erlebnis wohl eher gemieden wird – riecht etwas nach Ziegenbock). Wo wir schon beim Geschmack sind: Caprylsäure hat auch einen (sehr) schwach ranzigen Geruch und etwas kratzigem ‚brennenden‘ Geschmack.
Caprinsäure riecht ebenfalls etwas nach Ziegenbock (lat. Capra=Ziege), schmeckt aber etwas neutraler als Caprylsäure. Gleichwohl ist auch hier ein leicht kratziger Geschmack vorhanden.
Laurinsäure (lat. Laurus nobilis=Lorbeer) ist nicht nur Hauptbestandteil von Kokosöl bzw. Kokosfett (auch: Palmkernfett/-öl), sondern auch von Lorbeer-Öl. Geruch und Geschmack sind neutral bis wachsartig. Laurinsäure ist in gewisser Weise (Länge, Eigenschaften, Stoffwechsel) ein Hybrid zwischen MCT und langkettigen Fettsäuren; daher möchte ich das an der Stelle nicht vertiefen.
Es macht daher Sinn, sich zu informieren, aus welcher Quelle das MCT-Öl gewonnen wird (bio, aus rotem Palmöl oder aus Kokosöl?).
[An der Stelle: Bio ist nur ein Label und sagt nichts über Sauberkeit/Reinheit im biologischen/chemischen/physikalischen Sinne aus!]

Der große große Unterschied zwischen freien Fettsäuren und den veresterten Fettsäuren:
freie Säuren haben von Natur aus einen wie gesagt leicht ranzigen Geschmack. Durch eine möglichst hohe Veresterungsrate liegen die Fettsäuren fast nur gebunden vor. Das MCT-Öl in seiner vollständig veresterten Form schmeckt weitestgehend neutral.
Zu beachten in Bezug auf Umesterungen, wie sie im Zuge der SAM-Technologie bei den Produkten von Dr. Rilling Healthcare vorkommen (produktionsprozessbedingt: Mahlprozess, Konzentration, weitere verfahrenstechnische Parameter…): freie Säuren wie im reinen MCT-Öl kommen (fast) nicht vor. Das hat daher seine berechtigte Annahme, dass
1. bei der Veresterung eventuell entstehendes Wasser direkt von noch vorhandenem Silizium gebunden wird und
2. es pro Silizium vier (bei Orthosilikaten) oder bei Oligosilikaten entsprechend fast genauso viele (zB. ca. 3) OH-Gruppen gibt, die mit den Fettsäuren reagieren können. Sowie
3. Wasser ist per se nur in Spuren vorhanden, so dass die Esterbindung nicht leicht gespalten werden kann (jedenfalls nicht bei normalen Temperaturen).

Wirkung
Vor allem C8, aber auch C10 wirken antibiotisch, -bakteriell, viral, -mykotisch und auf das Nervensystem ein (C8 entspricht der Dicke einer Zellmembran!), können bei der Fettverbrennung helfen (Stichwort ketogener Stoffwechsel), wirken potentiell antidiabetisch, gefäßschützend und haben positive Eigenschaften auf unsere Mitochondrien(Zellatmung), den Darm, insbesondere auch das Gehirn und werden sowohl gut vertragen, als auch direkt aufgenommen, also ohne zusätzliche Proteine, Enzyme, Chylomikrone, Lipasen, Insulin oder ähnliche Transporter. Entsprechend schnell ist auch die Verwertung in der Leber und der Weitertransport in die Erfolgsorgane (auch bezeichnet als sog. ‚First Pass Effekt‘).
Weiterer Vorteil: da gesättigt, können sie nicht schnell oxidiert werden und sind damit lange haltbar.
Der Geruch der MCT-Fette kann vermutlich aufgrund der schon erwähnten langsamen Hydrolyse der Esterbindungen und der teilweisen Freisetzung der freien Fettsäuren entstehen – man könnte das auch als ‚Alterung‘ bezeichnen.
Das Wirkspektrum ist unübersichtlich und vor allem bei Sportlern beliebt; vielleicht werde ich zu gegebener Zeit auch mal ein (weiteres) Mindmap dazu veröffentlichen.

Fakt ist: die Synergie zwischen der ‚Matrix‘ MCT-Öl und den verschiedenen Inhaltsstoffen in den Rilling-Healthcare-Produkten ist da und wird viel zu selten beleuchtet, da immer nur das Silizium im Vordergrund steht und die Synergien in der Argumentation vernachlässigt werden.

Synergie von Silizium, und MCT-Öl
Synergistisch mit Silicium wirken hier vor allem folgende Eigenschaften:
-micellenbildende (vor allem bei C8-Fettsäuren äußerst bemerkenswert!)
-antibakterielle, antivirale, antimykotische
-energiespendende
-ketosefördernde bzw. ‚zuckersparende‘ Effekte (besonders bei zuckerreduzierter Ernährung!)
-Transportereigenschaften
-gefäßschützende
-stoffwechselanregende (und damit regenerative) auf zB. Gehirn, Magen, Darm, Kollagen/Bindegewebe, Mitochondrien…
-verbesserte Insulinempfindlichkeit

Die Schnittmenge mit Silizium ist also denkbar groß. Daraus ergeben sich weitere Zusammenhänge in direkter oder indirekter Weise.
Ein ganz wichtiger Unterschied: die Fette bzw. Fettsäuren sind im Gegensatz zu reinem Siliziumgel schlecht wasserlöslich.
Und: vermutlich wird hier durch die gute Verfügbarkeit die Gallenblase (neben der Leber) entlastet, da Gallensäuren zum Emulgieren vor allem langkettiger Fettsäuren gebraucht werden.

Freisetzung mct-funktionalisierter Produkte
Bezüglich der retardierten Freisetzung: hier gibt es einige kleine, aber wichtige Unterschiede zum reinen MCT-Öl.
Zum einen wird das ungebundene MCT-Öl weiter ‚ungeschützt‘ freigesetzt. Das bedeutet aber auch: es ist prinzipiell überdosierbar (schmeckt auch in größeren Mengen nicht wirklich nach etwas…) und der C8-Anteil ist zwar in natürlichen Quellen enthalten, sollte dem Körper aber begrenzt zugeführt werden – wie andere Fette auch. Im Magen könnte das die Geschwindigkeit des Metabolismus etwas verlangsamen (allerdings: pH-abhängig!, Pufferwirkung des Siliciums!), was sich in weiterer Weise positiv auf die Fettverdauung im Dünndarm auswirken kann.

Viel interessanter sind der mit Silizium funktionalisierte – und vielleicht auch der mit Silizium UND (zumindest theoretisch) Mono- bzw. Diglyceriden funktionalisierte Anteil.
Hier werden zeitverzögert und konstant freie Caprylsäure und Caprinsäure freigesetzt, die der Körper und/oder Bakterien fortlaufend direkt verwerten können (im Prinzip ähnliche Wirkung auf die Symbioselenkung, nur hier fehlt – wenn allein betrachtet – die Wasserbindungskapazität und die Oberfläche. Die Wirksamkeit ist in gewisser Weise an mitochondriale und Stoffwechselprozesse allgemein gebunden).
Die freigesetzten Anteile im Darm sind konstant klein, aber signifikant und auch in dieser Hinsicht sind die Produkte einzigartig: eine Symbioselenkung durch pH-Wert-Ausgleich von zB. Stoffwechselmetaboliten/Abfallstoffen aerob oder anaerob lebender Bakterien vor Ort ist sehr schlüssig vorstellbar.

Präbiotika und Probiotika
Hier wird ein jahrelang auf seine Eigenschaften akribisch untersuchter Subtilis-Stamm eingesetzt (DSM21097), der wie andere Heubacilli (wie manche Subtilis-Arten auch genannt werden; eigentlich sind es Bodenbakterien) Kieselsäure als Energieträger braucht, sich aber wahlweise als Anaerobier (Bakterium, das auch ohne Sauerstoff Stoffwechsel betreiben kann) auch mit MCT als Nahrung zufrieden gibt. So entsteht eine Synergie aus Präbiotikum (MCT-Öl und Silizium) und Probiotikum (Bacillus Subtilis DSM21097), die nicht zu unterschätzen ist vor dem Hintergrund der langsam kontinuierlichen Freisetzung der Kieselsäure- und MCT- Bestandteile.

Abschließend bleibt noch einmal, die bakterizide Wirkung zu beleuchten. Reines MCT-Öl wirkt dosisabhängig: zu viel kann auch gute Bakterien wie E. Coli abtöten.
Und es kann den Stoffwechsel zu viel triggern, wenn das Angebot zu groß ist, kann es zB. Durchfall verursachen. Schließlich ist eine pure Fettportion nicht immer nur positiv, da hier Ballaststoffe und Faserstoffe fehlen.
Die Kombination aus MCT und Silicium wirkt auch hier regulierend bzw. positiv ein, indem Silizium die Symbioselenkung positiv beeinflusst bzw. auch als Transporter/Überträger an andere Strukturen/Grenzflächen dient.

Ernährung und MCT-Öl
Es ist nicht nur so, dass in der westlichen Ernährung gesättigte Fette und insbesondere mittelkettige gesättigte Fettsäuren (MCT) weitgehend fehlen (vielleicht weil sie als schädlich stigmatisiert werden?), sondern auch so, dass sie leichter verdaulich sind als längerkettige (LCT).
U.a. deshalb wird es bei Gallenblasenproblemen, Darmerkrankungen oder Leaky Gut empfohlen.
Unabhängig von Kombinationen mit Silizium ein Hinweis bzgl. Ernährung:
Für die Verbrennung und die Aktivierung von MCT als ketogener Brennstoff  brauchen wie Sauerstoff. Der ist in Form von bereits mitgelieferten Kieselsäuren schon direkt ‚all inclusive‘. Das ist sozusagen der Zünder.
MCT-Öl in der Ernährung limitiert sich im Hinblick auf die Leberleistung. Ist diese – und in der Folge die Gallenfunktion – gestört, werden Fette weniger gut vertragen. Das wirkt sich auch auf MCT-Öl aus.
Deshalb hat MCT-Öl ein Verträglichkeitsmaximum; das gilt aber auch für andere Öle.

Persönliche Erfahrung
Hier habe ich die größten Unterschiede im Vergleich mit Kokosöl erlebt. Der Test mit Silicium Pure von Rilling Healthcare im Vergleich mit Kokosöl und MCT-Öl ergab: andere Löslichkeiten in zB. Kaffee, Kakao oder anderen warmen Getränken. Sensorisch neutral. Zeitnah bessere Wirkung auf Gedächtnisleistung und Stresstoleranz, manchmal auch Laune. Auch beim Ölziehen bzw. für Mundhygiene ist es deutlich wirksamer.

Fazit
Es ist schwierig, hier eindeutige Aussagen zu treffen, da es Unterschiede in den Produkten gibt, die auch gerne gehypt werden.
MCT-Öl hat mehr kürzerkettige Fettsäuren als Kokosöl. Alleine deshalb ist eine bessere Aufnahme und deutlichere Wirkung zu erwarten. Diese Eigenschaften lassen sich nutzen, um entsprechende Kombinationen zu optimieren.
Zur Herkunft aus rotem Palmöl ist zu sagen, dass es aus ökologischer Sicht nicht zu empfehlen ist; davon bleiben positive Synergien jedoch unberührt.
Eine ketogene Diät wird synergetisch unterstützt und ist eine gute Sache.
Kokosöl ist eine von MCT-Öl verschiedene Sache: Kokosöl kann eigentlich nicht überdosiert werden.

Literatur (Auswahl):
1. https://www.amanprana.eu/de/ (Monographie von Bart Maes: WARUM KOKOS- & ROTES PALMENÖL in: Zeitschrift über Gesundheit, Vitalität und Wohlstandskrankheiten, Ausgabe Februar 2006 (mit umfangreichem Literaturverzeichnis)
2. https://www.functional-basics.de/was-ist-mct-oel/ und dort zitierte Literatur.
3. https://www.kokosoel.com/wissen/mct-oel-aus-kokosoel/mct-oel/
4. Schlank ohne Sport – Schön ohne Schummeln bzw. entsprechende Bücher und Entgiftungskonzepte von Katharina Bachman und Wissen von Dr. K. S.
5. Aktuelle Studie an Mäusen (2019): Antientzündliche Wirkung durch mitochondriale metabolische Umprogrammierung

Prof. Dr. Linus Pauling ist der untrennbar damit verbundene Name.

Weil ich viel zu oft gefragt werde: was ist das?
Ist natürliches Vitamin C besser als künstliches?
Ist synthetisches Vitamin C schädlich?
Was muss ich noch beachten?

Vitamin C ist Ascorbinsäure – nicht mehr und nicht weniger. Dabei wird leider nicht unterschieden, ob in oxidierter oder reduzierter Form.
Ascorbinsäure hat 4 Spiegelbildformen: L,L-Ascorbinsäure, L,D-, D,L- und D,D-Form. Das ist ähnlich wie mit rechten (D, lat. für dexter, rechts) und linken (L, lat. laevus für links) Händen; Ascorbinsäure hat 2 Paar davon. (Die in wikipedia.de verwendete Nomenklatur ist die R-,S-Nomenklatur. S würde hier L entsprechen; D dem R.)
Das bedeutet auch, dass die L-Ascorbinsäure eigentlich die natürlich vorkommende L-,L-Ascorbinsäure ist.
Vitamin C ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Molekül.
Anhand von Strukturanalysen und später theoretischen Berechnungen konnte übereinstimmend gezeigt werden, dass diese Formen sich nicht sehr unterscheiden. Man hat über die Jahre sogar positive Effekte für die D-,D-Form feststellen können.

Heute wird Ascorbinsäure nicht mehr (nur) technisch (aus Glucose, also Zucker) hergestellt, sondern auch mikrobiell.
Bei der technischen Reichstein-Synthese fällt die Substanz als Mixtur verschiedener rechter und linker ‚Hände‘ an.
Neue mikrobiologische Verfahren verwenden Bakterien, die natürlich sind, aber auch gentechnisch verändert sein können. Letzteres muss aber in Deutschland/der EU gekennzeichnet sein.

Hier ist also auf GMO-freie Herstellung zu achten sowie mikrobiologische und chemische Sauberkeit. Der mikrobielle Herstellungsprozess liefert L-L-Ascorbinsäure, also die Form, die unser Körper auch braucht.

Technisch hergestelltes Vitamin C hat Linus Pauling scheinbar nicht geschadet, denn er wurde bei bis zuletzt guter Gesundheit 93 Jahre alt (hier wurde die Realität auch verzerrt – darüber weiß man aber, wenn man seine Bücher gelesen hat. Er ist NICHT an Prostatakrebs verstorben (3).).
Also auch die anderen spiegelbildisomeren Formen schaden uns NICHT.

Der oft kolportierte Unterschied zwischen ’natürlichem‘ und ’synthetischen‘ Vitamin C gründet sich auf die synthetisch hergestellte bzw. in der Natur vorhandene Form. Nur: das ist doch beides L,L-Ascorbinsäure, oder?

Der wichtige Unterschied liegt in der Synergie mit Flavonoiden, also Abkömmlingen von Vitamin B2 (Riboflavin). Das sind gelbe bis rote Farbstoffe, die in Pflanzen vorkommen.
Diese sekundären Pflanzenstoffe, wie sie auch in OPC bzw. Aronia enthalten sind, verstärken die Wirkung von Vitamin C, weil sie verbrauchtes Vit. C wieder reduzieren und damit den ‚Elektronenakku‘ wieder aufladen können.
Riboflavine sind Vorstofen von FADH2, also Stoffen, die aktiv unsere Mitochondrien stärken, besonders konzentriert im ‚gelben Fleck‘ (der Augen bzw. Retina) oder auch dem Gelbkörper (weiblicher Zyklus) eine große Rolle spielen.
(An dieser Stelle: Lutein und Riboflavin haben ganz unterschiedliche chemische Eigenschaften!)
Das gemeinsame Element ist eine Elektronenübertragung und ähnliches ORP (Oxidations-Reduktions-Potential). Das kann deswegen nicht so genau angegeben werden, weil es unterschiedliche Verbindungen ähnlicher Strukturen und damit auch Eigenschaften gibt und sowohl die reduzierte wie auch oxidierte Form ein Redoxpotential haben. Grundlagen dafür bilden zB. die Nernst’sche Gleichung). Hier können auch ‚Elektronenpuffer‘ entstehen.

Da die meisten Menschen Vitamin C mit B-Vitaminen (über Nahrung bzw. Nahrungsergänzungen) einnehmen, ergibt sich hier natürlicherweise schon eine Verstärkung. Diese Synergie ist auch mit dem bereits erwähnten OPC bekannt.

Zu verschiedenen ’natürlichen Formen‘ von Vitamin C: jede Pflanze hat ihren eigenen energetischen Abdruck, wird also das Vitamin C unterschiedlich aktivieren. Daher ist in vielen Nahrungsergänzungen die Wirkung etwas unterschiedlich (natürlich nicht messbar, aber doch mit gesundem Menschenverstand verständlich), weil die Zutaten etwas unterschiedlich sind. Damit werden auch potentiell weitere Synergien geschaffen.
Ein Beispiel: Ascorbigen A und B in Kohl (sozusagen eine Vorstufe oder gebundene Form von Vitamin C).
Wird dieser gekocht, entsteht Vitamin C und 3-Hydroxyindol, ein Amin mit entsprechendem Geruch, was man wahrnehmen und womit man die blähende Wirkung von Kohl erklären kann (1).

Auf dem Weg der Reaktionen des Ascorbinsäure-Moleküls zur Dehydroascorbinsäure liegt eine Zwischenform, die Pauling auch als ‚Ascorbinion‘ bezeichnet hat. Man könnte dahinter ein ’stabiles Radikal‘ vermuten – ähnlich wie im Artemisinin. Das erklärt die Wirkungen von Vitamin C, die dosisabhängig unterschiedlich sein können. In hohen Dosierungen kann Vitamin C eine pro-oxidative Wirkung haben. Auch Sauerstoff an sich ist ein Diradikal, das mit der Zwischenstufe Ascorbin-Ion reagieren kann. Derartige Verbindungen sind auch in der Chemie nicht ungewöhnlich.

Vitamin C als Ascorbinsäure ist sicher in Lebensmittelqualität E300, non-GMO und wenn es wirklich mikrobiologisch und chemisch sauber ist. Weil es eine körpereigene Substanz ist.
Unverträglichkeiten demgegenüber fußen auf Allergien und körperfremden Giften, können aber bei natürlichem Vitamin C auch auf Unverträglichkeiten gegenüber enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen beruhen, die Pflanzen als ‚Fraßschutz‘ entwickelt haben, um sich für Feinden zu schützen. Genau diese Verbindungen haben sich jedoch auch als gesundheitsfördernd, immunsystemstärkend und vitaminunterstützend gezeigt.

Von der Chemie aus gesehen ist Vitamin C in Verbindung mit elektronenreichen sekundären Pflanzenstoffen ein synergetischer Radikalstabilisiere/Radikalfänger und hat damit eine andere Wirkung als reine Ascorbinsäure oder reines OPC oder polyphenolreiche/flavonoidreiche Naturstoffe.

Literatur (Auswahl)
1. Wikipedia-Eintrag zu Ascorbinsäure
2. Linus Pauling: Das Vitamin-Programm, Goldmann 1990.
3. Vitalstoff-Journal-Eintrag zu Vtamin C
4. Informationen von Pascoe zum Thema

 

 

Magnesium ist unbestritten das wichtigste Mineral in der Orthomolekularen Medizin.

Was aber bisher etwas zu kurz kam sind einige aus meiner Sicht sträflich vernachlässigte Punkte, die verantwortlich sind für die heute weit verbreiteten Mangelzustände.

1. Die Aufnahme ist an die Mitochondrienleistung gebunden. Ob die Ausscheidung auch von der Mitochondrienleistung abhängt, ist an den Stoffwechsel u.a. der B-Vitamine, Schwefel(haltiger Aminosäuren, MSM) und Zink sowie Eisen gebunden.
2. Die Ausscheidung von Silizium über die Nieren erfolgt ganz überwiegend als Magnesiumsilikat.
Damit gehen dem Körper bei Zufuhr entsprechender Mengen Silizium potentiell auch relevante Mengen an Magnesium verloren (die natürlich bei entsprechender Ernährung/Zufuhr auch wieder ersetzt werden).
3. Silizium ist ein sehr wichtiger Transporter für Magnesium (und auch Kalium).
In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass der Körper offenbar ohne Magnesiumreserven kein Kalium mehr speichern kann.
4. Magnesium ist kleiner als Calcium und kann im Körper daher auch schneller von A nach B transportiert werden.
5. Wie ändert sich das Bedarfsprofil von Mg/Ca bei beginnender Osteoporose bzw. bei beginnender hormoneller Umstellung zB. bei Frauen ab 35?
Welchen Hebel hat hier das in der Pflanzenwelt (reichlich?) vorkommende Mineral Silizium? Ist bei ausreichender Versorgung mit Silizium (in Form kolloidaler Kieselsäure) ein besseres Pfanzenwachstum (mehr Magnesium –> mehr Chlorophyll) zu erwarten und inwieweit ist das auf Wachstums- und energiezehrende Prozesse bei Tieren und Menschen übertragbar? Verbessert Silizium die Kapazität und Haltbarkeitsdauer im menschlichen Körper?
Wie verändert sich der Stoffwechsel, wenn der Vitamin-D-Spiegel etwas höher ist  – zB. bei den immer wieder geforderten minimalen Spiegeln von 40 ng/ml?
6. Wo genau liegt die Ursache des Magnesiummangels und wie genau ist die Korrelation zur humusarmen Erde, auf der wir nach wie vor Energiepflanzen wie Mais, Raps und Getreide sowie schnellwachsende Gräser und Getreide züchten? Welche Auswirkungen hat eine Düngung mittels großer Magnesiummengen bei fehlender Bodenqualität?
Schreitet der Magnesiummangel im Boden weiter fort bei gleicher Intensität der Bodenbewirtschaftung? Ist das noch zu kompensieren und wenn ja, wie?
7. Der Mg-bedarf um 8000 IE D3 zu aktivieren ist ein anderer als der Bedarf um 800 IE zu aktivieren.
Klar ist das nicht 1:1 so wie gedacht. Aber der Rechenfehler im Bedarf an Vitamin D (Veugelers 2014)  wirft Fragen auf.
Wichtige Fragen, die beantwortet werden wollen. Fragen nach nachhaltiger Land- und Bodenwirtschaft, aber auch nach dem Magnesiumgehalt in Trink- und Bodenwässern.
8. Wie muss ein optimales Verhältnis von Silizium/Magnesium
a) im Boden
b) Im menschlichen Körper sein, um eine gesunde Regulation zu ermöglichen?
9. Wie hoch ist der Magnesiumbedarf aufgrund vermehrter Stressbelastung tatsächlich? Haben wir genügend Transporter wie Carbonsäuren, Vitamin K2/Matrix-GLA-Proteine/Enzyme, Silizium etc?
Wie beeinflusst das Zellpotential die Aufnahme?
Was macht Elektrosmog mit körpereigenem Magnesium – und wie wird die Aufnahme von zusätzlichem Magnesium dadurch beeinflusst?
10. Die Vernachlässigung einer transdermalen Aufnahme ist ein bewusstes Ausklammern und Ausgrenzen einer wirksamen Methode einer Symptomverbesserung. Während sich Experten nicht sicher sind, ob Magnesium transdermal aufgenommen wird, gibt es hier Praxiserfahrungen in großen Gruppen, die eine transdermale Anwendung nahelegen.
11. Die Verwendung der ‚richtigen‘ Form ist entscheidend für den gewünschten Erfolg bzw. die Maximierung von Synergien. Dabei ist Oxid nicht immer die richtige Wahl.
12. Einzelne Formen werden von bestimmten Menschen nicht bzw. schlecht vertragen.
Dazu zählen zB. auch Citrate, vor allem Trimagnesiumdicitrat.
Unverträglichkeiten bestehen hier zB. bei Histaminunverträglichkeiten/Mastzellerkrankungen, aber auch Schilddrüsenerkrankungen. Woran genau liegt das? Welchen Einfluss hat Magnesium auf den Schilddrüsen- und den Histaminstoffwechsel und welchen Einfluss haben Citrate auf den Histaminstoffwechsel?
Wie lange kann eine so genannte Erstverschlimmerung dauern – wenn sie denn subjektiv wahrgenommen wird? Kommt diese Erstverschlimmerung durch ein ‚Anschubsen‘ des Energie- und damit Sauerstoffstoffwechsels in Kapazität und Geschwindigkeit (mit nachfolgenden Regulationsmechnismen), mit dem der Körper sich erst ‚anfreunden‘ muss?
13. Welcher Unterschied besteht genau zwischen dem Mineralstoff Magnesium und zB. dem magnesiumhaltigen Chlorophyll, das wir in Form von Obst, Gemüse oder Gräsern zu uns nehmen?
15. Macht eine Kieselsäure Magnesium wirklich besser bioverfügbar und welches Verhältnis von Silizium zu Magnesium wäre hier am besten anzusetzen – und in welcher Form bzw. Darreichungsformenkombination?
16. Welche Rolle spielt Magnesium für den Zellzwischenraum, der jeder Zelle vorgelagert ist (vgl. histologisch-zytologische Mikroskopaufnahmen entsprechender Vergrößerung)?

Wie vielleicht einige wissen, bin ich seit Jahren Mit-Admin einer großen Magnesiumgruppe bei fb mit über 21000 Mitgliedern.
Die Meldungen dort lassen sich nicht in Studien fassen und Studien lassen sich auch nicht in individuelle Erfahrungen pressen, sind aber der tiefere Grund für diesen kurzen Artikel, der sicherlich noch erweitert werden wird.
Das passt übrigens gut zur Erkenntnis von Prof. Williams, dass aufgrund biochemischer Individualität jeder Mensch anders ist bzw. sein eigenes Ökosystem hat.
Damit reagiert auch jeder anders auf Magnesium und Empfehlungen werden manchmal anders ausfallen – je nachdem wen man fragt.
Eine beliebte Aussage ist etwa: ‚wir brauchen kein zusätzliches Calcium; der Körper holt sich das aus der Nahrung‘.
Das stimmt so nicht ganz pauschal, und zwar aus der Mehrzahl der oben genannten Gründe.
Die Balance zwischen Magnesium und Calcium in unserem Körper ist zwar allgemein in etwa bekannt, aber durch die Reserven von Magnesium im Körper ist nicht bekannt, wie ‚schnell‘ sich die Bedarfe im Zuge von Stressbelastung erhöhen und wie dann bei zu wenig Calcium (und auch Vitamin D sowie der Transporter Silizium und Vitamin K2) sich die Vorräte leeren.
Bekannt ist, dass sich Mg und K im Inneren der Zelle befinden und Na und Ca außerhalb.
D.h. eine Aufrechterhaltung der Balance ist lebenswichtig für eine regelrechte neuromuskuläre Funktion. Silizium bildet für alle einen der Transporter – mglw. durch die Eigenschaft, schneller am Wirkort zu sein die entscheidende (negative Ladung, klein…) und könnte Magnesium gegenüber Calcium ‚bevorzugen‘.
D.h. es ist nicht ganz sicher, wie sich das Verhältnis Mg/Ca ändert – etwa im Zuge einer Übersäuerung – und ob die Bedarfe dann noch so sind wie sie zB. in Algenpulver bzw. Diatomeenerde vorkommen.
Wie muss eine Substitution heutzutage aussehen, um eine ausreichende Versorgung mit Magnesium zu gewährleisten?
Es ist zB. bekannt, dass Elektrosmog Ca-Kanäle öffnet.
Aber was geschieht mit Magnesium? Ist der Bedarf an Ca und Mg heute noch so, wie wir denken, dass er es ist – oder macht es nicht Sinn, pauschal mehr Magnesium zu substituieren?
Und welche Verbindung, wie viel?
Transdermal oder oral?

Eine Sache scheint mir betonenswert:
Wie auch bei anderen Vitalstoffen ist eine Substitution Startpunkt für eine gesunde Regulation, die ich das ‚Tischtuch-Phänomen‘ nenne. Das bedeutet, je mehr man von einem Stoff in den Körper einbringt, umso mehr wird der Körper versuchen, zu regulieren.
Im Fall von Magnesium, das mehrere hundert Enzyme und unzählige Reaktionen mitsteuert, sind das vor allem B-Vitamine, also zB. B1 und B6 sowie die Muskelfunktion, also das ‚Verbrennen‘ von Aminosäuren und Zucker.
Das bedeutet im weiteren, dass der Bedarf auch dieser Cofaktoren steigt. Ich kann mir also beim Anwenden von Magnesium Symptome eines Mangels anderer Vitalstoffe einhandeln, wenn diese vorher unspezifisch in Erscheinung traten.
Diese Mangelsymptomatik kann dabei der von Magnesium ähneln, so dass fälschlicherweise der Eindruck entsteht, durch Magnesium würde einiges schlimmer.
Das kann tatsächlich der Fall sein und wäre dann in die klassische Kategorie einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion einzuordnen. Es kann aber auch durch Reparaturprozesse vorübergehend zu Symptomen eines B6-Mangels oder B1-Mangels oder B12-Mangels kommen.
In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder berichtet von zu hohen B12-Spiegeln oder B6-Spiegeln.
Deshalb sei auf eine korrekte Analytik dieser Vitalstoffe verwiesen (B12 als Holo-TCII; bei B6 sollte die Analytik individuell erfragt werden, da es hier mehrere unterschiedliche Formen gibt).

Für mein Verständnis ist die Nutzung aller Möglichkeiten der Magnesiumzufuhr –transdermal wie oral – sowie begleitend eine Substitution mit B-Vitaminen sinnvoll und richtig. Vor allem im Zuge einer Entsäuerung ist Magnesium eins der Schlüsselmineralien.
Magnesium bietet eine außergewöhnlich breite Palette von Verbindungen, die oral einsetzbar sind und teils erstaunlich unterschiedliche Wirkungen haben: Chlorid, Citrat (Trimagnesiumdicitrat), Glycinat, Malat, Carbonat, Orotat, Threonat sind da nur einige häufig genutzte.
Magnesiumoxid ist aus einigen Gründen nicht immer empfehlenswert; zwar wird es oft beworben als gut verträglich und Produkt mit dem höchsten Magnesiumanteil; jedoch ist die Löslichkeit im Magensaft gering und der pH-Wert recht hoch. Und: Magnesiumoxid ist in hochgeglühter Form unlöslich und kann als festes Nanomaterial im Körper überallhin. Was dort geschieht, wissen wir nicht genau; daher bevorzuge ich lösliche Formen mit besserer Bioverfügbarkeit.

Darauf gehen wir auch in der genannten fb-Gruppe ‚Magnesium – transdermal, oral, Öl, Wickel‘ recht detailliert ein.

Symptome eines Magnesiummangels können neben zu viel Stress auch Medikamentengaben sowie vermehrter Sport/Schwitzen sowie Durchfall und chronische Darmerkrankungen sein.
Daran wird in der Praxis zu wenig gedacht.
Dazu kommen einige Fehler in der Berechnung des tatsächlichen Bedarfs an Vitamin D und Vitamin K2, die im weiteren auch einen deutlich höheren Bedarf an Magnesium erforderlich machen als bisher bekannt.

Update 31.08.2021:
mir kommen in letzter Zeit immer mehr Erfahrungsberichte zu Ohren, dass eine kolloidale Kieselsäure+Magnesium auch Einfluss auf Muskeltonus und Kraft hat. Das ist erstaunlich, aber erklärbar damit, dass die Regulation des Na/K-Verhältnisses (extrazellulär/intrazellulär) den neuromuskulären Tonus und das erforderliche Potential aufrechterhält und im Falle von Aktionspozenzialen eine bessere/kürzere  Refraktzärzeit ausmacht. Dieses bemerkenswerte Detail ist recht einfach daran spürbar, dass zB. Herzstolpern weniger wird. Bei längerer Substitution ist  damit auch eine bessere Muskelleistung und damit Muskelaufbau möglich.
Das liegt möglicherweise auch an der Verbesserung der Kaliumreserven und der Kaliumverfügbarkeit im Körper durch Magnesium (?).
Andererseits kann das auch wie beschrieben die Kapazitäten des Stoffwechsels verändern bzw. vergrößern. Daran sollte gedacht werden für diejenigen, die regelmäßig trainieren.

Weitere Erkenntnis (ergänzt in Punkt 3): offenbar ist es so, dass bei erheblichen Magnesiummängeln auch Kaliummängel auftreten können. Da muss individuell unterschieden werden; es ist aber möglich, dass ohne Magnesium dem Körper die Möglichkeiten fehlen, Kalium aufzunehmen und bestmöglich zu verwerten.
Aus diesem Grund könnte eine Magnesiumsubstitution wichtiger sein als eine Kaliumsubstitution. Zweite Möglichkeit: auch eine Kaliumüberdosierung ist bei gleichzeitiger Substitution von Magnesium (und idealerweise Zufuhr von Silizium) weniger wahrscheinlich.

Die letzten beiden Abschnitte und deren Datenlage müssen sich noch durch weitere Erfahrungsberichte verfestigen; momentan spricht aber sehr viel für diese Annahmen.

Literatur:

1. https://www.magnesium-health-institute.org/#transdermal

  1. Effects of transdermal magnesium chloride on quality of life for patients with fibromyalgia: a feasibility study, Engen DJ, et al. J Integr Med. 2015
  2. Gröber, U.; Werner, T.; Vormann, J.; Kisters, K. Myth or Reality—Transdermal Magnesium? Nutrients 2017, 9, 813.
  3. https://www.facebook.com/groups/MagnesiumTransdermal
  4. https://www.natuerliche-therapie.de/magnesium
  5. https://www.vitamind.net/magnesium/, Dr. Schweikart
  6. Gröber U, Kisters K, Gremmler B, et al., Ionized Magnesium Deficiency in Elderly Hypertensive Patients – A Pilot Study. Nutrition and Food Science Journal, 2020; 3(2):129.
  7. Gröber U, Magnesium and Drugs. Int J Mol Sci. 2019; 20(9). pii: E2094. doi: 10.3390/ijms20092094.

Dieses überaus interessante Vitamin hat vielfältige Eigenschaften, die bis heute nicht vollständig verstanden sind.
Niacin verursacht einen Flush, transportiert damit Wärmeenergie und wirkt cholesterinsenkend sowie antipsychotisch und antidepressiv; Niacinamid hat ebenfalls antidepressive Eigenschaften, kann gegen Arthritis gute Dienste leisten und NADH wird bei Parkinson und ähnlichen Erkrankungen eingesetzt. Weitere Therapieoptionen sind wenig bekannt.
In Büchern finden sich auch Angaben wie ‚Tryptophan kann bei der Synthese im menschlichen Körper helfen‘.
Ja, das mag sein, Aber Tryptophan wandelt sich nicht von selbst im Körper zu Niacin um, sondern braucht dafür weitere B-Vitamine.
Der Zusammenhang ist beim Blick in die Biochemie etwas klarer: Tryptophan liefert Ausgangsmaterial für Niacin, nachfolgend Niacinamid, NAD+ und dann NADH.
Tryptophan ist aber auch Ausgangsstoff für Serotonin und Melatonin und damit bei Niacinmangel Mangelware, was entzündungsfördernde Prozesse nach sich zieht, wenn Enzyme wie IDO (Indolamin-2,3-dioxygenase) ungenügend arbeiten. Auch genetische Schalterfunktionen wurden in diesem Zusammenhang beschrieben.

Die Berichte von Dr. Hoffer zum Thema ‚orthomolekulare Psychiatrie‘ klingen beinahe unglaublich, sind aber nachvollziehbar für alle diejenigen, die schon einmal Niacin in größeren Mengen eingenommen haben.
Wer die Geschichte der Vitamine allgemein verfolgt, wird feststellen, dass die meisten Vitamine in den 1930er Jahren bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg entdeckt und in größerem Umfang produziert und eingesetzt wurden – ein denkwürdiges Detail.
Das hat wohl auch eine politische Dimension, die nicht zu unterschätzen ist und gerade vor dem Hintergrund synthetischer Arzneimittel und Impfstoffe (die im Gegensatz zu Vitaminen patentierbar sind!) Auswirkungen bis zum heutigen Tag.
Warum sind diese Zusammenhänge so wenig bekannt – und warum ist gerade Niacin so wenig bekannt? Warum gibt es – interessanterweise bis vor einigen Jahren – keine weiteren Publikationen und/oder Studien dazu?

Ein Blick auf die Fakten:
1. B3 ist das Vitamin, von dem wir im Vergleich mit anderen B-Vitaminen am meisten brauchen.
2. B3 als Niacin ist das kleinste Vitamin der B-Vitamine.
3. B3 ist ein sehr stabiles Vitamin, das sogar Kochen übersteht.
4. B3 ist Vorstufe der Nukleobase NADH bzw. des Redoxsystems NADH/NAD+ und damit direkte Vorstufe der Erbsubstanz DNA/RNA.
5. B3 hat direkten Einfluss auf unseren Energiestoffwechsel in der Leber, auf die Darmgesundheit, und auf unser Hormonsystem.
6. B3 interagiert mit Tryptophan und hat damit indirekt Einfluss auf Serotonin und Melatonin.
7. B3 verursacht einen subkutanen Flush, dessen Wirkung bis heute nicht komplett verstanden/beschrieben werden konnte.

Vor allem der letzte Punkt hindert viele daran, Niacin einzunehmen.
Was ist an diesem Flush so besonders – Niacin ist das einzige Vitamin mit dieser Fähigkeit?
Warum ist deswegen – oder trotz dieser Erkenntnis – so wenig dazu geforscht worden?

Niacin ist das Pellagra-verhindernde Vitamin.
Man hat tatsächlich zeigen können, dass Pellagra (Depression-Dementia-Dermatitis-Death oder Diarrhoe, Dermatitis, Depression, Demenz) schwere psychiatrische Probleme mit sich bringt, die symptomatisch einer Schizophrenie ähneln.
Auch depressive Episoden sowie AD(H)S-Symptomenkomplexe sprechen wie gesagt gut auf Niacin und Niacinamid an.
Empirisch gesehen ist Niacin das beste cholesterinsenkende orthomolekulare Teilchen – auch im Vergleich mit Statinen (gleichwohl kann es sogar zusammen mit diesen angewendet werden).
Und es hat bei richtiger Dosierung auch keine Lebertoxizität. Das wäre im Übrigen auch testbar, indem man vor einer Blutuntersuchung einige Tage Niacin absetzt: wenn es lebertoxisch wäre, müssten die Leberwerte erhöht bleiben (was sie statistisch gesehen nicht tun). Niacin steigert die Lebertätigkeit; dies führt zu ‚physiologisch‘ höheren Leberwerten, die aber nicht in allen Fällen und meist nur moderat ansteigen.
Auch weitere diskutierte Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, Erhöhung des Harnsäurespiegels, des Homocysteinspiegels und Risiko für Geschwüre im Verdauungstrakt sind für mein Verständnis nicht eindeutig auf Niacin zurückzuführen bzw. sind möglicherweise auch das Resultat einer Minderversorgung mit anderen B-Vitaminen im Zuge einer Hochdosistherapie.
Hier besteht enormer Forschungs- und Erklärungsbedarf zur Abklärung der Ursachen, was insbesondere eine sogenannte Erstverschlimmerung anbelangt. Es macht keinen Sinn, jemanden mit Megadosierungen zu behandeln, wenn eine Allergie vorliegt bzw. schwarze Autoimmunerkrankungen dem entgegenstehen. In der verlinkten Literatur ist das auch von Roger Williams beschrieben, der eine biochemische Individualität propagiert, die auch von Linus Pauling sehr eindrücklich beschrieben wurde.
Allen diesen kritischen Fragen setze ich eine 50 jährige Expertise mehrerer Experten zum Thema entgegen.
Wer hat wirklich recht?

Viele Vitamine haben dosisabhängige Wirkungen und sichere Dosisbreiten, so auch Niacin.
Dr. Hoffer behandelte schizophrene Patienten über 50 Jahre lang meist erfolgreich und konnte viele von ihnen heilen – mit Megadosierungen von bis zu 3 Gramm Niacin auf viele Einzeldosierungen verteilt. Eine gleichzeitige Einnahme von Ascorbinsäure kann den Flush mildern (es gibt weitere Möglichkeiten, auf die ich vielleicht in einem weiteren Beitrag eingehen werde).
Selbst orthomolekulare Empfehlungen zur Prävention weisen bis zu 750 mg pro Tag aus (zB. Allen); demgegenüber stehen 18 mg nach DGE-Empfehlungen. Diese 750 mg sind bei Pauling allerdings auf Niacinamid bezogen.
Man scheint also den Flush regelrecht zu fürchten; auch deshalb wird in vielen Nahrungsergänzungen meist auf Niacinamid ausgewichen. Dieses scheint eine Sicherheit eingebaut zu haben: übermäßiger Konsum verursacht Übelkeit und bei anhaltender Einnahme Erbrechen.
Der Einsatz von Niacinamid nimmt Patienten aber eine cholesterinsenkende Eigenschaft, so dass der Forschungsfokus darauf liegen sollte, den Flush möglichst zu minimieren, gleichzeitig aber alle Vorteile von Niacin zu nutzen. Ein Drahtseilakt.

Wie setzt man Niacin nun richtig ein?
Lässt sich die Wirkung des Flushs abmildern?
Ja, das geht. Auch ganz ohne zusätzliche Maßnahmen.
Dazu empfiehlt Hoffer eine einschleichende Dosierung idealerweise zu bzw. direkt nach den Mahlzeiten, die nach wiederholter Einnahme kleinerer Portionen den Flush weniger werden bzw. erst gar nicht auftreten lässt.
Das hängt mit der vergleichsweise kurzen Halbwertszeit zusammen.
Therapeutische Dosierungen lagen meist bei 3000 mg verteilt auf drei oder mehr Portionen täglich (bei entsprechend schweren Indikationen). Gleichzeitig wurden ähnliche bis gleiche Mengen Vitamin C verabreicht.
Wer sich mit den Wirkungen von Vitamin C etwas auskennt, wird die wirklich gute Synergie dieser Stoffe zu schätzen wissen.
Die Dauer der Behandlung erstreckte sich oft über Jahre, hatte aber dafür wirklich durchschlagende Effekte bei Schizophrenie, Pellagra und Arthritis. Auch bei AD(H)S konnten unerwartete Erfolge verzeichnet werden.
Wegen der Synergie empfiehlt sich wie immer bei Hochdosen einzelner Vitamine auch ein entsprechend dosierter B-Komplex, vor allem der Vitamine B1, B2 und B6.

Fazit
Literatur und Wissen um Vitamine im allgemeinen und Vitamin B3 im speziellen lohnen sich immer und bringen erstaunliche Details zutage, die immer neue Fragen und Zusammenhänge aufwerfen. Nebenwirkungen und Toxizitäten sind dabei gering bis nicht vorhanden, sofern die Substanzen entsprechend eingesetzt werden.
Eine Dosis von 3 Gramm täglich lässt sich nur allmählich erreichen; dabei sollten Leberwerte kontrolliert werden und ggf. professionelle therapeutische Begleitung selbstverständlich gegeben sein.
Man sollte Niacin kennen, bevor man es einsetzt.

Literatur (Auswahl):

1. offizielle webseite von Dr. A.W. Saul  bzw: Dr. Sauls Eintrag zu Niacin
2. Übersicht über 42 Jahre Publikationen zum Thema Vitamin B3, C und Zusammenhängen
Aktuelle Übersicht der Einträge zu Niacin bei pubmed
3. Linus Pauling, Das Vitamin-Programm, Goldmann 1986.
4. Informationen zu Niacin bei Miracon Science GmbH bzw. Biogena
5. Niacin – The real story (A. Hoffer, A. W. Saul, W.B. Parsons), 2009.
6. U. Burgerstein, Handbuch Nährstoffe, Trias Verlag 2018.
7. Die Bedeutung von Vitaminen und Mineralien in der Psychiatrie
8. Infos zu Aufnahme, Metabolismus und Ausscheidung
9. Biochemie und Pathobiochemie von B3-formen
9. https://www.vitalstoffmedizin.com/nicotinamid-nicotinsaeure/ (Eigenschaften) sowie https://www.vitalstoffmedizin.com/niacin-vitamin-b3/ (Wirkung)
10. Meta-Studie zur gefäßschützenden Wirkung
11. Blogeintrag zum Niacin mit weiteren Quellen

Wir leben in Zeiten von Existenz- und Zukunftsangst.
Es gibt viele Studien zu Mikronährstoffen, die bei dem aktuellen Coronaproblem unterstützen können. Dazu werden oft Vitamin D3, K2 und Magnesium genannt.
Allerdings gibt es auch weitere sog. ‚Cofaktoren‘ von Vitamin D, die ebenso Einfluss auf das Immunsystem haben.
Das sind die Vitalstoffe Zink und Vitamin A als Schleimhautschutz nicht nur im Darm, sondern auch für Nase, Rachen, Atemwege und Lunge sowie Augen.
Zink ist neben Eisen das mengenmäßig häufigste Spurenelement und optimiert die Infektabwehr.
Wir brauchen Zink für unser Hormonsystem, für die Entgiftung und vor allem für die Bekämpfung entzündlicher Prozesse, die auch viral bedingt sein können.
Wir haben seit längerer Zeit latent zu wenig davon im Verhältnis zur Zufuhr; gerade in der momentanen Situation der permanenten Anspannung, vermehrtem oxidativem Stress und einer sich daraus ergebenden proentzündlichen Stoffwechsellage (im Sinne der ‚silent inflammation‘ der Orthomolekularen Medizin) steigt der Bedarf an.
Vitamin A ist ebenso ein Prohormon wie Vitamin D, wobei hier auch weiter unterschieden werden muss.
Insbesondere ist beta-Carotin nicht gleichzusetzen mit Vitamin A!
Es gibt viele Carotinoide (über 700 Stück), wovon sich nur ca. 60 in Vitamin A umwandeln lassen; das lässt sich in einem kurzen Artikel leider nicht vertiefen. Die entstandenen Vitamin A-Derivate haben unterschiedliche Aktivität, so dass es nicht zielführend ist, ein bestimmtes Beta-Carotin als Blaupause für eine gesunde Vitamin-A-Versorgung heranzuziehen.
Selbst wenn wir genug Provitamin A (als Beta-Carotin) oder Vitamin A (als Retinol) essen, muss es zum Wirkort transportiert werden bzw. aktiv bleiben. Das wird beliebig komplex und ist maßgeblich von Zink abhängig (sowie von den Enzymen, für die Zink Cofaktor ist. Das wird immer und gerne vergessen!)..
Als wirksamste Form wird derzeit all-trans-Retinol angesehen (ähnlich wie beim Vitamin E RRR(alpha)-Tocopherol). Die Wirkungen, die 1 µg all-trans-Retinol entsprechen sind bei Carotinoiden teilweise 26:1; d.h. wir müssten 26mal mehr Provitamin A essen, um eine gewünschte Menge Vitamin A im Körper zu haben (bzw. eine biologische Aktivität, die einem µg all-trans-Retinol entspricht. Dr. Gröber nennt ein Verhältnis von 36:1).
Insofern bilden Zink und Vitamin A eine Synergie, die ähnlich zu bewerten wäre wie es bei Vitamin D3 und Magnesium der Fall ist. Ohne Zink also keine Vitamin-A-Aktivität!
In der Praxis ist die Umwandlungsrate von beta-Carotin in Retinol und weiter zu Retinsäuren recht klein (sogar < 1:6 laut wikipedia), so dass wir davon ausgehen müssen, in der Bevölkerung eine schlechte Versorgung mit Vitamin A zu haben. Das ist bereits bei statistischer Unterversorgung mit Obst und Gemüse der Fall; allerdings verschärft sich dieses Problem noch durch eine latente Unterversorgung mit Zink sowie momentanem psychoemotionalem Stress, der zusätzlich Zink verschlingt.
Die Umwandlung zu Vitamin A findet in hohem Maße in den Nieren statt – also den Organen, die durch anhaltenen Stress, Angst und Panik schon vorgeschädigt sind.

Da Vitamin A auch überdosiert werden kann, muss hier auf eine korrekte Dosierung von Einnahme und Einschätzung der ernährungsbedingten Zufuhr geachtet werden.
Den Empfehlungen der DGE (3300 IE = 1 mg) stehen orthomolekulare Empfehlungen von bis zu 20000 IE gegenüber.
Außerdem ist der in meinen Augen wichtigere Teil die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Zink.
Das könnte auch mehr zur Nierengesundheit beitragen und insgesamt die Wirksamkeit von Vitamin D verbessern.
Schließlich ist in den letzten Jahren noch nicht ausreichend untersucht worden, wie sich der bei Rechenfehler beim Bedarf von Vitamin D auf die Cofaktoren auswirkt.
Bei Vitamin D selbst hat sich ein Bedarf von ca. 8000 IE pro Tag herausgestellt, wobei noch nicht genau bekannt ist, wie die Cofaktoren eine optimale Umwandlungsgeschwindigkeit und -menge in aktives Calcitriol gewährleisten.
Sollte sich im Zuge von Neufestlegungen des Bedarfs an Vitamin A auch hier ein deutlich höherer Bedarf herausstellen, haben wir noch einiges an Forschung zu erwarten.
Zusätzlich darf ein synergetischer Effekt zu allen genannten Vitalstoffen und Enzymen mit dem Spurenelement Silizium angenommen werden. Darauf gehe ich an anderer Stelle und bei fb in Diskussionen ausführlich ein – selbstverständlich literaturbasiert.

Fazit
Die momentane Angstpolitik verschärft bestehende Vitalstoffmängel und Prävention durch Vitamin D und alle denkbaren Cofaktoren scheint notwendiger denn je.
Dabei spielen Zink und Vitamin A eine dem Vitamin D3 und Magnesium vergleichbare Rolle.

1. https://www.grassrootshealth.net/
2. Hinweis auf die Cofaktoren K2, Magnesium, Vitamin A, Zink, Phosphat, Calcium
3. Interview von Prof. Jörg Spitz mit Dr. Uwe Gröber vom 24.10.2020 (und dort zitierte Studien)
4. Vitalstoff Lexikon – mit weiteren Verlinkungen zum Thema Vitamin A
5. Dr. med. Volkmann zum Thema Vitamin A bzw. Dr. med. Volkmann zum Thema Zink
6. Ein statistischer Fehler in der Schätzung des Vitamin D-Bedarfs (RDA) aus dem Jahr 2014
7. Immunrelevante Mikronährstoffe bei Atemwegserkrankungen